Niccolò Machiavellis Werk gibt seit seinem Tod Anlass zu vielen Kontroversen. Die einen
sehen in ihm den skrupellosen Machtphilosophen, andere bewundern ihn für die Klarheit
seiner narrativen Schriften und die Vielschichtigkeit seines Werkes.Machiavellis Einstellung zum
Glauben durchzieht seine Schriften und soll an dieser Stelle einer genaueren Betrachtung
unterzogen werden. So soll untersucht werden, in welchen argumentativen Strängen
Machiavelli die Religion in seinem Werk berücksichtigt, und mithin, welche Funktion er
ihr zuweist. Dies wird anhand von Textstellen aus seinen Werken „Il Principe - Der Fürst“
(1986) und „Discorsi – Staat und Politik“ (2000) untersucht. Machiavelli spricht sich in
seinem Werk immer wieder für die Notwendigkeit der Religion aus, präsentiert sich
allerdings nicht als Freund der institutionellen christlichen Kirche.
Machiavelli widmet sich in seinen Schriften besonders der politischen Wirklichkeit seiner
Zeit und verarbeitet seine persönliche Erfahrung als Staatsvertreter in seinem Werk. Dies
gibt eine Anleitung zum richtigen Handeln eines Herrschenden; er veranschaulicht seine
Thesen am Beispiel von Staatsoberhäuptern sowohl aus seiner eigenen Zeit als auch aus
der Vergangenheit. Hierbei stützt er sich besonders auf das geschichtliche Werk des
Polybius und des Livius. Neben den Darstellungen aus der römischen Geschichte benutzt
Machiavelli auch Figuren aus dem Alten Testament und politische Persönlichkeiten seiner
Zeit als Beispiele des richtigen oder falschen Handelns eines Staatsmannes. Für
Machiavelli muss ein hervorragender Staatsmann sowohl Glück (fortuna) als auch
Leistungsfähigkeit, Cleverness und Klugheit (virtù) besitzen. Virtù ist die spezifsche
Leiteigenschaft des machiavellischen Denkens, die bei Römern eine wichtige Rolle
einnimmt. Machiavelli kontrastiert den Begriff der virtù mit dem meist bei ihm
vorherrschenden negativen Menschenbild. An dieser Stelle taucht das Glück bzw. fortuna auf, die dem Hervorragenden erst die Gelegenheit (occasione) bietet sich zu bewähren. Ist der Mensch also in seinem Schicksal festgelegt und
wird nur durch ebendiese Kraft bzw. der Fortuna gelenkt? Oder hat der Mensch einen
freien Willen und kann auch ohne die Unterstützung von Fortuna seine virtù beweisen?
Wie sieht Machiavelli die Religion und welchen Stellenwert räumt er ihr ein?
Setzt Machiavelli die Religion rein funktional ein, um das gewünschte Verhalten der
Untertanen zu gewährleisten?
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Vaterlandsliebe und Religion
2.1. Die Religion als funktionales Instrument für gewünschtes politisches Verhalten
2.2. Die Forderung nach Rückbesinnung der Religion auf ihren Ursprung
3. Machiavelli und die Kirche
4. Die göttlichen Kräfte
4.1. Fortuna, Gott und der freie Wille
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
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