Die Freinet-Pädagogik ist nach dem linken französischen Lehrer Célestin Freinet benannt, der in den 1920er bis 1930er Jahren gemeinsam mit seiner Frau Elise Freinet angesichts des unterdrückerischen Schulsystems und der vielen gescheiterten Schulreformen, angelehnt an die Ideen der alten Reformpädagogen den Versuch unternahm, das Schulwesen Frankreichs von innen zu reformieren.
Die vier Grundsätze der Freinet-Pädagogik sind eine freie Entfaltung der Persönlichkeit, eine kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt, Selbstverantwortlichkeit des Kindes, und Zusammenarbeit und gegenseitige Verantwortlichkeit. Die Organistation der Freinet- Klassen erfolgt über eine Kooperative, die sich in allen Belangen selbst verwaltet. In diesen Kooperativen wurden auch Materialien für den Unterricht hergestellt, die es den Schülern ermöglichten, sich selbst mit einem Thema, bzw. Arbeitsgebiet auseinanderzusetzen
Auf Freinets Schulidee, die lange als „Geheimtipp“ galt, gründet die „Freinet- Bewegung“, die Vernetzung der Lehrer untereinander ermöglicht, bis heute besteht und seine Ideen weiterträgt und praktiziert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Leben Célestin Freinets
- 3. Die Freinet-Pädagogik
- 3.1 Pädagogische Grundsätze
- 3.2 Reformpädagogische Praxis
- 3.2.1 Freie Entfaltung der Persönlichkeit
- 3.2.2 Kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt
- 3.2.3 Selbstverantwortung
- 3.2.4 Kooperative Arbeit und gegenseitige Verantwortung
- 4. Die Freinet- Bewegung
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Freinet-Pädagogik als eine wichtige Reformidee in der Geschichte der Pädagogik. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, das Leben und Wirken von Célestin Freinet, die zentralen Grundsätze seiner Pädagogik sowie die praktische Umsetzung in der Schule zu präsentieren. Außerdem wird die Freinet-Bewegung als Weiterentwicklung des pädagogischen Ansatzes behandelt.
- Das Leben und Wirken von Célestin Freinet
- Die pädagogischen Grundsätze der Freinet-Pädagogik
- Die praktische Umsetzung der Freinet-Pädagogik im Unterricht
- Die Rolle der Selbsttätigkeit und der freien Entfaltung in der Freinet-Pädagogik
- Die Freinet-Bewegung als Vernetzung von Pädagogen und Weiterentwicklung des Freinet-Gedankens
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in das Seminar „Theorie und Praxis der Reformpädagogik“ ein, das sich mit verschiedenen Ansätzen der Reformpädagogik beschäftigt. Sie beleuchtet die Entstehung der Reformpädagogik im 19. Jahrhundert und stellt wichtige Prinzipien wie Selbsttätigkeit, freie Gespräche und Erlebnispädagogik vor. Im Weiteren wird die Freinet-Pädagogik als eine moderne Reformidee eingeführt und deren zentrale Bedeutung im Kontext der Reformpädagogik hervorgehoben.
2. Das Leben Célestin Freinets
Dieses Kapitel widmet sich der Biographie von Célestin Freinet. Es werden seine Kindheit und seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg beleuchtet, die maßgeblich seine spätere pädagogische Arbeit beeinflussten. Zudem wird seine erste Anstellung als Lehrer in Bar-sur-Loup und die Entstehung der Freinet-Pädagogik in dieser Zeit behandelt. Die Ausführungen beleuchten Freinets Einfluss durch andere Reformpädagogen und seine Kritik am traditionellen Schulsystem. Freinets linksgerichtete politische Einstellung wird ebenfalls dargestellt. Die Entwicklung der Klassenzeitung und die Gründung des Freinet-Verlags werden als wichtige Meilensteine in der Geschichte der Freinet-Pädagogik vorgestellt.
3. Die Freinet-Pädagogik
Kapitel 3 widmet sich den zentralen Aspekten der Freinet-Pädagogik. Es werden die vier Grundprinzipien von Freinets Pädagogik – freie Entfaltung der Persönlichkeit, kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt, Selbstverantwortlichkeit des Kindes und Zusammenarbeit und gegenseitige Verantwortung – erläutert. Weiterhin werden die praktischen Methoden der Freinet-Pädagogik im Unterricht vorgestellt, wie zum Beispiel die Nutzung von Druckpressen und die Herstellung von Unterrichtsmaterialien durch die Schüler. Der Abschnitt beleuchtet den Ansatz der Freinet-Pädagogik, den Schülern ein selbstbestimmtes Lernen und eine aktive Teilhabe am Unterricht zu ermöglichen.
4. Die Freinet- Bewegung
In diesem Kapitel wird die Freinet-Bewegung als Weiterentwicklung der Freinet-Pädagogik behandelt. Die Ausführungen beschreiben die Vernetzung von Lehrkräften, die sich für die Freinet-Pädagogik einsetzen, und deren Beitrag zur Verbreitung und Weiterentwicklung der pädagogischen Ideen Freinets. Die Freinet-Bewegung dient als Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Materialien und trägt dazu bei, die Freinet-Pädagogik auch heute noch aktuell zu halten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Freinet-Pädagogik, ein Reformpädagogisches Konzept, das auf Selbsttätigkeit, freie Entfaltung und Zusammenarbeit basiert. Die wichtigsten Themen und Schlüsselwörter umfassen Célestin Freinet, Freinet-Bewegung, pädagogische Grundsätze, Kooperative Arbeit, Selbstverantwortung, Klassenzeitung, Druckpresse, Schulreform, Reformpädagogik, und traditionelle Pädagogik.
- Quote paper
- Lara Luckwaldt (Author), 2010, Die Freinet-Pädagogik in Theorie und Praxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166827