Erstellung eines individuellen Förderplans auf der Grundlage
eines exemplarischen Sonderpädagogischen Gutachtens
1. Einleitung
In den letzten Jahrzehnten ist die individuelle Förderung von Schülern in Deutschland zu einem besonderen bildungspolitischen Thema geworden. Gerade die internationalen Schulleistungsstudien wie TIMSS oder PISA haben einen kritischen Blick auf die deutsche Schulwirklichkeit gelenkt. In vielen anderen Staaten wird im Gegensatz zu Deutschland in kleineren Klassen unterrichtet, das gemeinsame Lernen über mindestens sechs Schuljahre geführt und für Schüler mit Lernschwierigkeiten stehen unterrichtsbegleitende Lerngelegenheiten zur Verfügung. Somit ergibt sich für das deutsche Bildungssystem die Frage, wie die sonderpädagogische Förderung von Schülern mit dem gemeinsamen Lernen in der Schule verknüpft werden kann. In diesem Zusammenhang muss ebenfalls über eine veränderte Ausbildung von Lehrkräften aller Schulformen bezüglich einer Diagnosekompetenz nachgedacht werden.
Das Thüringer Kultusministerium verweist in seiner Publikation „Fachliche Empfehlung zur Sonderpädagogischen Förderung in Thüringen“ auf die reformpädagogische Einsicht hin, dass die Schule den Bedürfnissen des Kindes entsprechen soll. Alle Schüler sind in diesen Grundkonsenseinbezogen. Damit garantiert das Thüringer Schulgesetzt einen Rechtsanspruch auf sonderpädagogische Förderung. Durch die kooperative Zusammenarbeit von Sonderpädagogen, Lehrern und Eltern wird versucht, diesem Recht jedes Schülers nachzukommen.(1)
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel auf der Grundlage eines Sonderpädagogischen Gutachtens einen individuellen Förderplan zu erstellen. Das Gutachten entstammt einer Erfurter Grundschule.
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(1)Vgl.: Thüringer Kultusministerium (Hrsg.): Fachliche Empfehlungen zur Sonderpädagogischen Förderung in Thüringen, S. 4 (im Folgenden zitiert als: TKM)
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Sonderpädagogisches Gutachten
- 2.1 Begriffsbestimmung
- 2.2 Grundlage und Kennzeichen
- 2.3 Förderdiagnostische Untersuchungsverfahren
- 2.4 Feststellung des Sonderpädagogischen Gutachtens
- 3. Förderplan
- 3.1 Begriffsbestimmung
- 3.2 Ziele und Inhalte
- 3.3 Förderplanung und Aufbau
- 3.4 Förderschwerpunkte
- 4. Förderplanentwicklung für ein Fallbeispiel
- 4.1 Sonderpädagogisches Gutachten als Grundlage
- 4.2 Vorstellung des individuellen Förderplans
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, auf der Grundlage eines Sonderpädagogischen Gutachtens einen individuellen Förderplan zu erstellen. Der Fokus liegt dabei auf der Verknüpfung von sonderpädagogischer Förderung mit dem gemeinsamen Lernen in der Schule sowie der Bedeutung der Diagnosekompetenz von Lehrkräften.
- Bedeutung der individuellen Förderung von Schülern in Deutschland
- Sonderpädagogisches Gutachten als Grundlage für die Förderung
- Entwicklung eines individuellen Förderplans
- Verknüpfung von sonderpädagogischer Förderung und gemeinsamem Lernen
- Diagnostische Kompetenz von Lehrkräften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle bildungspolitische Diskussion um die individuelle Förderung von Schülern in Deutschland, wobei die internationalen Schulleistungsstudien TIMSS und PISA sowie die Herausforderungen der Inklusion im Vordergrund stehen. Kapitel 2 definiert das Sonderpädagogische Gutachten als Grundlage der sonderpädagogischen Förderung, erläutert seine Bedeutung und die Anforderungen an seine Erstellung. Kapitel 3 befasst sich mit dem Förderplan und seinen verschiedenen Aspekten, einschließlich der Ziele, Inhalte und Förderschwerpunkte. Kapitel 4 zeigt die Entwicklung eines individuellen Förderplans anhand eines Fallbeispiels, wobei das Sonderpädagogische Gutachten als Grundlage dient.
Schlüsselwörter
Individuelle Förderung, Sonderpädagogisches Gutachten, Förderplan, Inklusion, Diagnosekompetenz, gemeinsames Lernen, Bildungsgang, Förderschwerpunkte.
- Quote paper
- Patrick Ziehm (Author), 2010, Erstellung eines individuellen Förderplans auf der Grundlage eines exemplarischen Sonderpädagogischen Gutachtens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166802