Was unterscheidet einen guten von einem schlechten Feldherrn? Glaubt man dem alten deutschen Sprichwort, dass ein guter Feldherr so gut wie eine halbe Armee ist, dann war der Karthager Hannibal Barkas ein guter Feldherr. Denn obwohl die Aussage des deutschen Sprichwortes nicht sonderlich realistisch erscheint, gelang es Hannibal mit seiner Armee während des Zweiten Punischen Krieges im Jahr 216 v. Chr. anscheinend tatsächlich die doppelte Armeestärke der Römer auf der Hochebene Apuliens mit dem Namen Cannae vernichtend zu schlagen. Diese Niederlage ging als eine der schwersten römischen Niederlagen in die Geschichte ein, denn schätzungsweise 65 % der römischen Soldaten überlebten diese Schlacht nicht. Wenn man bedenkt, dass sich die Verluste bei klassischen Schlachten auf ungefähr 5% beliefen, dann kann man bei einer Armeestärke von über 80.000 Legionären erahnen, wie blutig die Schlacht von Cannae verlaufen sein muss.
So ist es kein Wunder, dass der römische Geschichtsschreiber Livius, der von ca. 59 v. Chr. bis 17 n. Chr. lebte, den Zweiten Punischen Krieg in seinem Werk als „bellum maxime omnium memorabile quae unquam gesta sint“ - „den denkwürdigsten aller Kriege, die je geführt worden sind“ bezeichnete, denn Roms Schicksal war nach der Schlacht sprichwörtlich auf Messers Schneide.
Doch wie war es dem karthagischen Feldherrn Hannibal gelungen, die Römer mit der doppelten Armeestärke nicht nur zu besiegen, sondern vernichtend zu schlagen? Ziel dieser Arbeit ist es, genau diese entscheidenden Gründe für Hannibals überragenden Sieg bzw. für die katastrophale Niederlage Roms zu thematisieren und zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Allgemeine Einleitung
- 1.2 Die Quellenlage zur Schlacht von Cannae
- 2. Historischer Kontext
- 3. Die Schlacht von Cannae
- 3.1 Die Vorbereitung zur Schlacht
- 3.2 Der Schlachtverlauf
- 3.3 Das Ergebnis
- 4. Die drei entscheidenden Gründe für die vernichtende Niederlage
- 4.1 Das Wirken der schweren karthagischen Reiterei
- 4.2 Das Standhalten des karthagischen Zentrums
- 4.3 Das Versagen der römischen Militärführung
- 4.3.1 Die römische Schlachtaufstellung
- 4.3.2 Die Fehlentscheidungen der Konsuln während der Schlacht
- 4.3.3 Das Versagen der römischen Führung nach der Einkesselung
- 5. Die Auswirkungen der Schlacht von Cannae
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die entscheidenden Gründe für Hannibals Sieg in der Schlacht von Cannae im Zweiten Punischen Krieg. Sie untersucht die Quellenlage und ordnet die Schlacht in ihren historischen Kontext ein. Die Arbeit fokussiert auf die Faktoren, die zur vernichtenden Niederlage der Römer führten.
- Hannibals militärisches Geschick und die Wahl der Taktik in der Schlacht von Cannae
- Die Rolle der karthagischen Reiterei und des karthagischen Zentrums im Sieg
- Das Versagen der römischen Militärführung in Bezug auf strategische Entscheidungen und Führungsstärke
- Die Folgen der Schlacht von Cannae für die römische Republik
- Die Quellenlage und die Darstellung der Schlacht von Cannae in den antiken Quellen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Schlacht von Cannae in den historischen Kontext und beleuchtet die Quellenlage. Das Kapitel 2 diskutiert den historischen Kontext, während Kapitel 3 die Schlacht von Cannae detailliert beschreibt, einschließlich der Vorbereitung, des Verlaufs und des Ergebnisses. Kapitel 4 untersucht die drei entscheidenden Gründe für die römische Niederlage, einschließlich der Rolle der karthagischen Reiterei und des Zentrums sowie des Versagens der römischen Führung. Das Kapitel 5 analysiert die Auswirkungen der Schlacht von Cannae.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter sind: Schlacht von Cannae, Zweiter Punischer Krieg, Hannibal Barkas, Karthago, Römische Republik, Militärgeschichte, Taktik, Quellenlage, Livius, Polybios, römische Militärführung, karthagische Reiterei, strategische Entscheidungen.
- Quote paper
- André Miething (Author), 2010, Cannae - Vorbereitung und Verlauf der Schlacht von Cannae, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166696