„Das Schicksal Israels, sagte David Ben-Gurion, hängt von seiner Stärke und seiner
Gerechtigkeit ab. Gerechtigkeit muss unsere Taten bestimmen, nicht einfach nur Stärke“1
Seit nunmehr 60 Jahren herrscht Krieg zwischen dem Staat Israel und den
Palästinensern. Dieser Konflikt, der von besonderer Sprengkraft ist, gilt als der älteste
ungelöste Regionalkonflikt von internationaler Bedeutung,2 insbesondere für die
Deutschen ist er relevant. Denn immer, wenn es um jüdische Geschichte geht, geht es
auch um deutsche Geschichte.3 Immer wieder gab es auch Teilerfolge bei den
Friedensbemühungen, wie Israels Friedensschluss mit Ägypten 1978 und Jordanien 1994.
Doch auch immer wieder sind Friedensversuche gescheitert. So die enttäuschenden
Madrider und Osloer Friedensverhandlungen 1991 und 1993. Wie entstand der Konflikt
und vor allen Dingen wie ist er zu lösen? Was sind die Sachfragen, an denen der
Friedensprozess immer scheitert? Was steht einer Zwei-Staaten-Lösung im Wege? Ein
Friedensschluss ist immens wichtig, nicht nur um beiden Bevölkerungsgruppen ein
menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen, sondern auch für die Befriedung einer ganzen
krisengeschüttelten Region und darüber hinaus für die Verbesserung der Beziehungen
zwischen den muslimisch geprägten Staaten und der „westlichen Welt“. Nach 60 Jahren
Krieg schien der Frieden nie so weit weg zu sein wie heute, nie schienen die Vorstellungen
beider Konfliktparteien so unvereinbar.
Im der vorliegenden Hausarbeit möchte ich mich der Frage widmen, warum seit 60 Jahren
jegliche Friedensbemühungen scheitern und mich den inhaltlichen Aspekten widmen,
welche die Versuche einer einvernehmlichen Lösung des Konflikts immer wieder scheitern
lassen. Im begrenzten Rahmen dieser Arbeit ist es nicht möglich den Nahost-Konflikt als
Ganzes zu erläutern, daher werde ich mich im Kern auf die Beziehungen zwischen den
Palästinensern und den Israelis beschränken und die externen Akteure größtenteils außen vorlassen. Nach einem chronologischen Gang durch die Geschichte, der notwendig ist,
um die Hintergründe des Konflikt zu erfassen, werden die Friedensbemühungen erläutert,
um im Anschluss die Streitfragen in den Blick zu nehmen ohne deren Regelung eine
Beilegung des Konflikts nicht möglich erscheint. [...]
==
1 Schimon Peres. New York Times. 23.09.1982.
2 Johannsen, Margret: Der Nahostkonflikt. Wiesbaden. 2006. S. 9.
3 Neifeind, Harald; Der Nahostkonflikt – historisch, politisch, literarisch. Schwalbach/Ts. 2002. S. 10.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Abriss
- Friedensprozess
- Konfliktgegenstände
- Autonomie
- Status von Jerusalem
- Territorium/Grenzen
- Wasserproblem
- Flüchtlinge
- Siedlungen
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Ursachen für das Scheitern von Friedensbemühungen im israelisch-palästinensischen Konflikt. Sie untersucht die Konfliktgegenstände, die eine einvernehmliche Lösung seit 60 Jahren verhindern. Der Fokus liegt dabei auf den Beziehungen zwischen Israelis und Palästinensern, während externe Akteure nur am Rande betrachtet werden.
- Die historischen Wurzeln des Konflikts
- Die Entwicklung des Friedensprozesses und seiner gescheiterten Versuche
- Die zentralen Konfliktgegenstände, wie die Flüchtlingsfrage, die Grenzen eines Staates Palästina und die Siedlungspolitik
- Der Status von Jerusalem und die Bedeutung der Wasserressourcen
- Die grundsätzliche israelische Anerkennung der Palästinenser auf Staatsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des israelisch-palästinensischen Konflikts als ungelösten Regionalkonflikt und die Bedeutung der Friedensbemühungen. Sie führt in die Zielsetzung der Arbeit ein und erläutert den Fokus auf die Beziehung zwischen Israelis und Palästinensern.
- Geschichtlicher Abriss: Dieses Kapitel zeichnet einen chronologischen Überblick über die Geschichte des Konflikts, beginnend mit der Antike bis hin zur Entstehung des Zionismus und der Gründung des Staates Israel. Es beleuchtet die Entstehung des Konflikts aus der Sicht verschiedener historischer Akteure.
- Friedensprozess: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des Friedensprozesses und die wichtigsten Friedensbemühungen, die sowohl zu Teilerfolgen als auch zu gescheiterten Verhandlungen führten.
- Konfliktgegenstände: Das vierte Kapitel widmet sich den zentralen Konfliktgegenständen, die die Einigung zwischen Israelis und Palästinensern erschweren. Hierbei werden die einzelnen Streitpunkte, wie die Flüchtlingsfrage, die Grenzen, die Siedlungsfrage, der Status von Jerusalem, die Wasserressourcen und die Anerkennung der Palästinenser, im Detail beleuchtet.
Schlüsselwörter
Der israelisch-palästinensische Konflikt, Friedensprozess, Konfliktgegenstände, Autonomie, Jerusalem, Territorium, Wasserressourcen, Flüchtlinge, Siedlungen, Zwei-Staaten-Lösung, Zionismus, Antisemitismus, Geschichte Palästinas.
- Quote paper
- Artiom Chernyak (Author), 2010, Der israelisch-palästinensische Konflikt – Konfliktgegenstände im Friedensprozess, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166466