Das Bestreben bestimmte Staatsteile, die in den betroffenen Augen der jeweiligen Bevölkerung ursprünglich zusammengehören, zu einem harmonischen Ganzen zusammenzuführen, müsste uns bekannt vorkommen: Dies war das angestrebte bzw. ersehnte Ziel der beiden deutschen Staaten (der eine Staat sehnte sich überaus mehr danach als der andere) und der entzweiten deutschen Bevölkerung bis vor 20 Jahren. Stand Deutschland in seiner Historie vielleicht vor einem ähnlichen Ziel? Diese Frage ist zu bejahen. Das Streben nach einem deutschen Einheitsstaat spiegelte sich bereits in der deutschen Revolution von 1848/49 wieder. Aber reicht dieses Streben vielleicht noch länger zurück?
Der Verfasser dieser Arbeit geht dieser Frage im Hinblick auf den Wiener Kongress, der 1814/15 tagte und vor der schwierigen Aufgabe stand, Europa nach dem Koalitionssieg über Napoleon politisch neu zu ordnen, auf den Grund. Falls es dieses Streben, nämlich aus der Fülle an deutschen Einzelstaaten, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts wie Puzzleteile über das heutige Deutschland verstreut waren, zu einem Einheitsstaat zusammen zu flicken und damit das Puzzle zu vollenden, bereits zu dieser Zeitphase gab, inwiefern hat sich dann der Wiener Kongress zum Totenbegräbnis der deutschen Hoffnungen auf einen Nationalstaat aufgeschwungen? Diese Leitfrage, die sich der Verfasser gestellt hat und am Ende dieser Arbeit beantworten möchte, gilt es dabei vorerst auseinanderzunehmen: Zum einen muss die politische Ideologie des Nationalismus, die dieses Ziel der Nationalstaatsgründung beansprucht, erläutert werden. Zum anderen hat der Autor dann dieses Verständnis des deutschen Nationalbewusstseins zur Grundlage für die Auseinandersetzung mit dem Wiener Kongress genommen, wobei dem Leser auch ein flüchtiger Blick in den Deutschen Bund ermöglicht wird.Da die Gestaltung ,,Deutschlands“ natürlich zu jener Zeit mit der damaligen Habsburgermonarchie ganz eng verknüpft war, konnte und wollte der Verfasser nicht um jenen Staat und der Person Metternich einen Bogen schlagen. Dem Leser wird der Beginn des 19. Jahrhunderts folglich in aller Deutlichkeit näher gebracht und es erwartet jeden Interessenten ein informatives und spannendes Thema rund um den Wiener Kongress und dem ständigen ,,Pulverfass" des Nationalismus!
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Das Puzzle vollenden
- I. Das Entfachen des deutschen Nationalbewusstseins
- II. Der Wiener Kongress und das Schicksal „Deutschlands“
- Schlusswort: Die Ironie des Schicksals
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Frage, ob der Wiener Kongress von 1814/15, der Europa nach den napoleonischen Kriegen neu ordnete, die deutschen Hoffnungen auf einen Nationalstaat zunichtemachte. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung des deutschen Nationalismus im Kontext der napoleonischen Zeit und analysiert die Folgen des Wiener Kongresses für die deutsche Einigung.
- Entstehung des deutschen Nationalismus im Kontext der napoleonischen Kriege
- Die Rolle des Wiener Kongresses für die deutsche Einigung
- Die Interessen der europäischen Großmächte und der deutschen Kleinstaaten
- Die Bedeutung des Deutschen Bundes
- Die Rolle von Metternich für die Neuordnung Europas
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Das Puzzle vollenden
Die Einleitung erläutert das Streben nach einem deutschen Einheitsstaat und stellt die Leitfrage der Arbeit in den Kontext der Geschichte Deutschlands im 19. Jahrhundert. Sie beleuchtet den historischen Hintergrund des Wiener Kongresses und beschreibt die Problematik der Vielheit deutscher Kleinstaaten.
I. Das Entfachen des deutschen Nationalbewusstseins
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung des deutschen Nationalismus im Kontext der napoleonischen Kriege. Es analysiert die verschiedenen Ansichten über den Ursprung des Nationalismus und die Rolle der Französischen Revolution für die Entwicklung des deutschen Nationalbewusstseins.
II. Der Wiener Kongress und das Schicksal „Deutschlands“
Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen des Wiener Kongresses auf die deutsche Einigung. Es beleuchtet die Interessen der europäischen Großmächte und der deutschen Kleinstaaten und analysiert die Rolle des Deutschen Bundes. Der Autor beleuchtet auch die Person von Metternich und dessen Rolle in der Neuordnung Europas.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem deutschen Nationalismus, der deutschen Einigung, dem Wiener Kongress, Metternich, dem Deutschen Bund und der Geschichte Deutschlands im 19. Jahrhundert. Sie untersucht die Zusammenhänge zwischen den europäischen Großmächten, den deutschen Kleinstaaten und dem Streben nach einem deutschen Nationalstaat. Die Arbeit befasst sich mit den historischen Wurzeln des Nationalismus und analysiert die Folgen des Wiener Kongresses für die politische Landschaft Europas.
- Quote paper
- Arian Sahitolli (Author), 2010, Der Wiener Kongress von 1815, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166391