Die Entwicklung der Krankenhäuser geht auf eine sehr lange Geschichte zurück. Bereits in der Antike lassen sich in der Nähe von Tempeln erste „Heilanstalten“ finden, später übernehmen Klöster eine wichtige Aufgabe in der Krankenversorgung. Hiervon sind wir in der Neuzeit sicherlich weit entfernt und auch die Aufgaben von Krankenhäusern haben sich stark geändert. Mittlerweile besteht eine breit gestreute „Krankenhauslandschaft“, nicht nur in Bezug auf die Ausrichtung der Krankenhäuser sondern auch auf die Trägerschaften. Patienten haben die Auswahl, ob sie Krankenhäuser mit einem religiösen, anthroposophischen oder „technisch“ ausgerichteten Hintergrund suchen. In Zeiten der Mediendiversität werden Krankenhaus-Rankings veröffentlicht, wo jeder Patient die Möglichkeit hat, „den“ Facharzt/“die“ Fachärztin oder „die“ Fachabteilung zu finden, die mit Höchstnoten bewertet wurden. Somit hat sich auch die Aufstellung der Krankenhäuser zunehmend verändert. Die Entwicklung von Gemeindekrankenhäusern oder kirchlich geleiteten Häusern zu privatisierten Krankenhäusern bekommt zunehmende Wichtigkeit. Die Aufgaben der Krankenhausorganisationen orientieren sich mehr am Leistungsangebot, klinischer Umsetzung von Forschung und Entwicklung sowie an der Finanzierung von Gesundheitsdienstleistungen. Das übergeordnete Sachziel eines Krankenhauses stellt die Versorgung der Bevölkerung mit stationären Gesundheitsleistungen dar. Die Primärleistung ist die Verbesserung des Gesundheitszustandes des Patienten. Krankenhäuser werden jedoch nicht nur aufgrund des zunehmenden Konkurrenzkampfes untereinander sondern auch spätestens seit Einführung der DRGs, also der Vergütung der im Krankenhaus erbrachten Leistungen über Fallpauschalen zu Dienstleistungserbringern. Durch die DRGs sind die Krankenhäuser gezwungen, eine nachhaltige Kostendeckung mit der Möglichkeit der Reinvestition zu erreichen und dabei weiterhin qualitativ hochwertig, also effektiv und effizient zu bleiben. Eine Möglichkeit bietet das sog. Prozessmanagement. Zielsetzung des Prozessmanagements ist die Steigerung von Effektivität und Effizienz aller Wertschöpfungsprozesse. In der vorliegenden Arbeit wird dargelegt, in wie weit die bereits in der Industrie etablierten Instrumente des Prozessmanagements auch auf den Krankenhaussektor übertragen werden können, um damit als Klinik wettbewerbsfähig zu bleiben oder wieder zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungen
- Traditionelle Organisationsformen im Krankenhaus
- Funktionalorganisation
- Spartenorganisation
- Matrixorganisation
- Prozessorganisation
- Einzug des Prozessmanagements im Krankenhaus
- Definition des Begriffes „Prozess“
- Einteilung der Prozesse
- Definition Prozessmanagement
- Gründe für das Prozessmanagement
- Prozessmanagement in Wirtschaftsunternehmen - ein Exkurs
- Definition des Begriffes „Prozess“
- Methoden der Prozessidentifikation
- Prozessanalyse
- Prozessbewertung
- Prozessdarstellung
- Prozessgestaltung
- Rollen im Prozessmanagement
- Implementierung der Prozesse in die Unternehmensorganisation
- Einfluss-Prozessorganisation
- Matrix-Prozessorganisation
- Reine Prozessorganisation
- Kostenorientierte Prozesslenkung
- Istkostenrechnung
- Normalkostenrechnung
- Plankostenrechnung
- Prognosekostenrechnung
- Standardkostenrechnung
- Starre und flexible Plankostenrechnung
- Vollkostenrechnung
- Teilkostenrechnung
- Prozesskostenrechnung
- Mehrdimensionale Prozesslenkung
- Balanced Scorecard
- Prozesscontrolling
- Kennzahlenorientierte Prozesscontrolling
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literatur und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit der Einführung von Prozessmanagement in Krankenhäusern und analysiert dessen Relevanz für die Wettbewerbsfähigkeit im Gesundheitswesen. Dabei wird untersucht, wie die im industriellen Umfeld etablierten Instrumente des Prozessmanagements auf den Krankenhaussektor übertragen werden können.
- Die Auswirkungen von traditionellen Organisationsformen im Krankenhaus auf die Effizienz und Effektivität der Leistungserbringung
- Die Bedeutung des Prozessmanagements zur Optimierung von Leistungsprozessen und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten bei der Implementierung von Prozessmanagement in Krankenhäusern
- Die verschiedenen Methoden der Prozessidentifikation, -bewertung, -darstellung und -gestaltung
- Die Integration von Prozessmanagement in die Organisation und die Entwicklung geeigneter Lenkungs- und Controlling-Instrumente
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der traditionellen Organisationsformen im Krankenhaus, wie z.B. der Funktionalorganisation, Spartenorganisation, Matrixorganisation und Prozessorganisation. Dabei werden die Vor- und Nachteile der jeweiligen Formen im Hinblick auf die Effizienz und Effektivität der Leistungserbringung betrachtet.
Im Anschluss wird der Begriff „Prozess“ definiert und die Einteilung von Prozessen in verschiedene Kategorien vorgestellt. Die Arbeit erläutert zudem die Definition und die Gründe für die Einführung von Prozessmanagement. Neben der Beschreibung des Prozessmanagements in Wirtschaftsunternehmen wird ein Exkurs in die relevanten Methoden der Prozessidentifikation, -bewertung, -darstellung und -gestaltung gegeben.
Es werden verschiedene Modelle zur Implementierung von Prozessen in die Unternehmensorganisation betrachtet und die Auswirkungen auf die Organisation und die Entscheidungsfindung beleuchtet. Die Arbeit widmet sich auch der Analyse von Kostenorientierten und Mehrdimensionalen Prozesslenkung.
Schließlich wird die Bedeutung des Prozesscontrollings für die Steuerung und Überwachung von Prozessen im Krankenhaus erörtert. Dabei werden verschiedene Kennzahlen und Instrumente vorgestellt, die zur Bewertung und Verbesserung der Prozesse eingesetzt werden können.
Schlüsselwörter
Die Studie widmet sich dem Prozessmanagement im Krankenhaus. Dabei werden Themen wie traditionelle Organisationsformen, Prozessidentifikation, Prozessanalyse, Prozessbewertung, Prozessgestaltung, Prozesscontrolling, Kostenorientierte Prozesslenkung, Mehrdimensionale Prozesslenkung, Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz untersucht. Zentrale Elemente sind die Einführung des Prozessmanagements als Werkzeug zur Optimierung von Leistungsprozessen und die Entwicklung von geeigneten Instrumenten für die Lenkung und Überwachung der Prozesse.
- Citar trabajo
- Christian Lange (Autor), 2010, Den Wettbewerb positiv gestalten , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166190