Im Jahre 1723 wurde im schottischen Kirkaldy Adam Smith geboren. Die Lebensverhältnisse seiner Familie ermöglichten ihm den Zugang zu einer Universitätsbildung in Glasgow, wo er sich zu dem „homo universalis der Gesellschaftswissenschaften“ entwickeln konnte, als der er heute bekannt ist. Zeit seines Lebens verbrachte er in den Zirkeln der Wissenschaft und der gebildeten Elite aus Großbritannien und den von ihm bereisten Ländern. In diese Zeit fallen auch die dramatischen Veränderungen auf wirtschaftlichem Gebiet und insbesondere die im produktiven Sektor. Die Wahrnehmung Adam Smiths von diesen Veränderungen, die erst später den Namen „Industrielle Revolution“ erhielten, werden in dieser Arbeit untersucht. Dies ist insofern interessant, als dass bis heute keine einhellige Antwort darauf gefunden wurde, ob Smith die Veränderungen als solche jemals erkannt, geschweige denn in seinem Werk "An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations" (1776) behandelt hat. Die Meinungen in der Literatur bezüglich dieser Frage gehen weit auseinander. So gibt es Stimmen, die eine Behandlung der Industrialisierung bei Adam Smith gar nicht erkennen und argumentieren, dass Smith aufgrund seiner Lebensdaten die Industrialisierung nicht richtig erlebt hat und daher auch schlicht übersehen habe. Entgegen dieser Sichtweise gibt es aber eine große Zahl an Autoren, die bei Adam Smith eine Beachtung und Behandlung der Industrialisierung in bestimmten Teilbereichen durchaus erkennen können.
Adam Smiths Werk "An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations" erschien am 9. März 1776, ganz am Anfang der sich entwickelnden Industriellen Revolution und aus diesem Grund lassen sich die nur vage bestehenden Bezüge kaum als eine Anerkennung, bzw. Würdigung der Industrialisierung verstehen.
Um diese These zu begründen, werden in der Arbeit Argumente, die für eine Beachtung Smiths der industriellen Revolution sprechen, zusammengestellt und auf ihre Aussagekraft hin untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Begrifflichkeit ‚Industrielle Revolution’
- Themenfeld Arbeit
- Arbeitsteilung
- Gewerkschaften
- Situation der Arbeiter
- Arbeitsbedingungen
- Situation der Armen
- Fortschritt der Arbeit
- Themenfeld Maschinen
- Verbesserung der Maschinen
- Fabriken
- Industriespionage
- Themenfeld Industrielle Revolution und Gesellschaft
- Veränderung der Gesellschaft durch die industrielle Revolution
- Verhältnis der Städte zum Land
- Einfluss der Industrie auf die Nation
- Position Englands in der Industrialisierung
- Themenfeld Finanzen
- Finanzierung der Industrialisierung
- Freihandel
- Handel mit den Kolonien
- Energiebedarf der Industriellen Revolution
- Smith Bekanntenkreis
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, ob Adam Smith die industrielle Revolution, welche im späten 18. Jahrhundert ihren Ursprung nahm, in seinem Werk „An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations“ (1776) behandelte. Diese Fragestellung wird im Kontext der Debatte über Smiths Kenntnis und Einschätzung der wirtschaftlichen Veränderungen seiner Zeit diskutiert.
- Analyse der Arbeitsteilung und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft
- Untersuchung von Smiths Sichtweise auf die Situation der Arbeiter und die Entwicklung von Gewerkschaften
- Bewertung von Smiths Ausführungen zu Maschinen, Fabriken und Industriespionage im Kontext der industriellen Revolution
- Beurteilung von Smiths Analysen zum Verhältnis von Stadt und Land, sowie zum Einfluss der Industrie auf die Nation
- Exploration von Smiths Ausführungen zur Finanzierung der Industrialisierung und zu den Herausforderungen des Freihandels und des Kolonialhandels
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Leben und Werk von Adam Smith ein und stellt die Frage, ob Smith die industrielle Revolution in seinem Werk erkannte. Kapitel 2 beleuchtet die Bedeutung der Begrifflichkeit „Industrielle Revolution“ und analysiert die zeitgenössische Sicht auf wirtschaftliche Veränderungen. Die Kapitel 3 und 4 befassen sich mit den Themenfeldern Arbeit und Maschinen, untersuchen Smiths Ansichten zur Arbeitsteilung, zur Situation der Arbeiter und zur Bedeutung von technischen Innovationen. Kapitel 5 widmet sich dem Einfluss der industriellen Revolution auf die Gesellschaft und analysiert Smiths Positionen zu Städten, Land und dem Verhältnis von Industrie und Nation. In Kapitel 6 wird die Frage der Finanzierung der Industrialisierung behandelt, wobei Smiths Gedanken zum Freihandel, zum Kolonialhandel und zum Energiebedarf im Fokus stehen. Das Kapitel 7 beleuchtet Smiths Bekanntenkreis im Kontext der industriellen Revolution und untersucht, inwieweit sich seine Kontakte zu bekannten Persönlichkeiten in seinem Werk niederschlugen. Das Schlusskapitel fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und bewertet Smiths Kenntnis der industriellen Revolution anhand seiner Ausführungen.
Schlüsselwörter
Adam Smith, Industrielle Revolution, Arbeitsteilung, Manufakturen, Gewerkschaften, Maschinen, Fabriken, Industriespionage, Stadt, Land, Freihandel, Kolonialhandel, Energiebedarf, Finanzierung, Bekanntenkreis.
- Quote paper
- Jan Barking (Author), 2006, Adam Smith und die Industrielle Revolution, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165989