Die Geisteskrankheit ist seit Anbeginn der Menschheit ein delikates Thema. Aufgrund der dem Menschen eigenen Angst vor dem Unbekannten und Anormalen versucht er die Auseinandersetzung mit Geistesstörungen zu vermeiden, indem er Betroffene in entsprechenden Anstalten interniert. Die daraus resultierende gesellschaftliche Isolation der psychisch Erkrankten und die fehlende Beschäftigung mit der Thematik führen bei der übrigen, gesunden Bevölkerung zum Aufbau von Vorurteilen und enden meistens in einer Stigmatisierung der Betroffenen. Die Literatur ist von jeher eine der wenigen Mittel, sich auch mit tabuisierten Themen auseinanderzusetzen. Mit ihrer Hilfe versuchen Autoren eigene Erlebnisse aufzuarbeiten oder die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf bestimmte Themen und Problematiken zu lenken. Auch der Geisteskrankheit und den Betroffenen wurde sich bereits auf vielfältiger literarischer Weise gewidmet.
Gegenstand und Ziel dieser Arbeit soll es sein, die Darstellung von Geisteskrankheit in der erzählenden Literatur anhand von zwei exemplarisch gewählten Romanen zu untersuchen. Dabei wurden Werke aus der erzählenden Literatur ausgewählt, die sich in Bezug auf Handlungsort und -zeit ähneln, dieselbe Geisteskrankheit behandeln und außerdem zur gleichen Zeit veröffentlicht wurden. Damit basieren die Handlungen der Romane auf nahezu gleichen medizinischen, politisch – gesellschaftlichen und historischen Voraussetzungen, was den Vergleich der Darstellungsmethoden in den Romanen erleichtert.
Um die Zielfrage dieser Arbeit klären zu können, werden nach der Vorstellung der Romane zunächst psychologische Grundlagen der Schizophrenie erläutert. Dabei soll zwischen der Symptomatik, den Ursachen und der Therapie unterschieden werden. Die in diesem Teil gewonnenen Erkenntnisse werden darauffolgend auf die Romane angewendet, wobei nach der gleichen Klassifikation vorgegangen wird. Um dabei tatsächlich einen direkten Vergleich zwischen den Romanen zu garantieren, werden jeweils zunächst der erste und anschließend der zweite Roman analysiert. Die vergleichende Auswertung erfolgt schließlich im letzten Teil, in dem außerdem diskutiert werden soll, weshalb die Autoren der Romane die Darstellungswege der Geisteskrankheit, die sich innerhalb der Analyse andeuten, gewählt haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorstellung der Romane
- Psychologische Grundlagen der Schizophrenie
- Symptomatik
- Ursachenforschung
- Therapie
- Die Darstellung von Schizophrenie in den Romanen
- Die Darstellung der Symptomatik
- Die Darstellung der Symptomatik in „Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen“
- Die Darstellung der Symptomatik in „Einer flog über das Kuckucksnest“
- Die Darstellung der Ursachen von Schizophrenie in den Romanen
- Die Darstellung der Ursachen von Schizophrenie in „Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen“
- Die Darstellung der Ursachen von Schizophrenie in „Einer flog über das Kuckucksnest“
- Die Darstellung des Heilungsprozesses
- Die Darstellung des Heilungsprozesses in „Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen“
- Die Darstellung des Heilungsprozesses in „Einer flog über das Kuckucksnest“
- Resümierender Vergleich zwischen den Romanen und Diskussion der Autorenabsichten
- Die Darstellung der Symptomatik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Geisteskrankheit in der erzählenden Literatur. Sie analysiert zwei Romane, die sich in Bezug auf Handlungsort und -zeit ähneln und beide die Schizophrenie als Thema behandeln. Die Analyse zielt darauf ab, die unterschiedlichen Darstellungsmethoden der beiden Romane zu vergleichen und zu diskutieren, warum die Autoren diese gewählt haben.
- Darstellung von Geisteskrankheit in der Literatur
- Vergleichende Analyse zweier Romane mit dem Thema Schizophrenie
- Untersuchung der psychologischen Grundlagen der Schizophrenie
- Analyse der Symptomatik, Ursachen und Therapie der Schizophrenie in den Romanen
- Diskussion der Autorenabsichten und deren Einfluss auf die Darstellung der Geisteskrankheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Thematik und die Zielsetzung der Arbeit. Sie beleuchtet die Relevanz von Geisteskrankheit in der Literatur und die Gründe, warum sie als tabuisiertes Thema eine besondere Beachtung verdient.
Das zweite Kapitel stellt die beiden untersuchten Romane, „Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen“ von Joanne Greenberg und „Einer flog über das Kuckucksnest“ von Ken Kesey, vor. Es beschreibt die Handlung, die Figuren und die literarischen Besonderheiten der beiden Werke.
Das dritte Kapitel erläutert die psychologischen Grundlagen der Schizophrenie, indem es die Symptomatik, die Ursachenforschung und die Therapie der Krankheit beschreibt. Diese Informationen dienen als Basis für die Analyse der Darstellung der Schizophrenie in den Romanen.
Das vierte Kapitel analysiert die Darstellung der Schizophrenie in den beiden Romanen. Es untersucht die Darstellung der Symptomatik, der Ursachen und des Heilungsprozesses in beiden Werken und vergleicht die jeweiligen Darstellungsformen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Geisteskrankheit, Schizophrenie, Literaturanalyse, Vergleichende Analyse, Romane, Joanne Greenberg, Ken Kesey, Symptomatik, Ursachen, Therapie, Darstellung, Autorenabsichten, tabuisierte Themen, gesellschaftliche Stigmatisierung.
- Quote paper
- Patricia Teslenko (Author), 2010, Die Darstellung von Geisteskrankheit in der erzählenden Literatur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165834