Praxisbezogene Aufgabenstellung zum geprüften Industriemeister
Fachrichtung Papier- und Kunststoffverarbeitung
– Von der Kundenanfrage bis zur Auslieferung –
Betrieblicher Durchlauf für das Anfertigen einer Medikamentenverpackung
Inhaltsangabe
1 Einleitung Seite
1.1 Vorstellung Firmenprofil
1.2 Beruflicher Werdegang
2 Abhandlung
2.1 Kundenanfrage
2.2 Musteranfertigung / Realisierungsprozesse
2.3 Auftragserteilung / Auftragsbearbeitung
2.4 Produktionsplanung und -steuerung
2.4.1 Druckabteilung
2.4.1.1 Arbeitsprozess
2.4.2 Stanzabteilung
2.4.2.1 Arbeitsprozess
2.4.2.2 Prägen der Blindenschrift
2.4.3 Klebeabteilung
2.4.3.1 Arbeitsprozess
2.4.3.2 Aufbau und Funktionsweise der Faltschachtelklebemaschine
2.5 Versand / Auslieferung
2.6 Fehler bei der Herstellung der Faltschachtel
2.7 Quellenangabe
1 Einleitung
1.1 Vorstellung Firmenprofil
Die Edelmann Group
Die Edelmann Group ist führender Anbieter hochwertiger und innovativer Verpa- ckungslösungen aus Karton. Die 1913 gegründete Muttergesellschaft steuert und koor- diniert in der Hauptverwaltung mit Sitz in Heidenheim a.d. Brenz alle nationalen und internationalen Aktivitäten der Edelmann Group. Hier befinden sich die Verpackungs- entwicklung und der Bereich Druckvorstufe. An zehn Standorten in Deutschland, Polen, Frankreich, Mexiko und China entwickelt und produziert das Unternehmen Systemlö- sungen, Faltschachteln und Gebrauchsinformationen für den Health Care- und Beauty Care-Markt. 2009 erwirtschafteten ca. 1.530 Mitarbeiter einen Umsatz von etwa 180 Millionen Euro. (1)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 Standorte
Der Faltschachtelkonzern Edelmann kaufte 1997 die Firma Druck+Medien Bitterfeld GmbH & Co.KG (1994 von Georg von Griesheim gegründet), die sich auf einem Areal von ca. 15000qm befand und in den Bereichen Druckerei, Telefonverlag, Buch- und Fachverlag produzierte. Nach der Übernahme wurde die Firma in G. Braun Pharma- druck umbenannt. Ziel war es, das im Nachbarort Greppin gelegene Werk der Bayer Bitterfeld GmbH mit Produkten zu beliefern. Seit rund 13 Jahren gehört G. Braun Pharmadruck zur Edelmann Group und wurde zum Pharma-Verpackungsspezialisten aufgebaut. Daneben fungiert der Standort generell als Back-up- Produktionsstätte für die Pharmakunden der Edelmann Group, primär in Ostdeutschland. 2002 wurde das zuvor angemietete Gebäude im Chemiepark Bitterfeld gekauft, um die Produktionsflä- che um 1300 Quadratmeter zu erweitern. Im selben Jahr wurde der Maschinenpark er- neuert und erweitert. Neben zwei neuen 6 Farben-Druckmaschinen der Firma MAN- Roland wurde in eine neue Flachbettstanze und eine Faltschachtelklebemaschine der Firma Bobst investiert. Im Geschäftsjahr 2009 erwirtschaftete die Firma G. Braun Pharmadruck mit seinen 130 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro und investierte erneut im Jahr 2010 noch einmal in den Maschinenpark, um diesen mit zwei neue Stanzen der Firma Bobst auszustatten. Außerdem wurde die Logistik so op- timiert, dass jede der drei Klebemaschinen mit einer eigenen Etikettieranlage ausgestat- tet wurde. (2)
1.2 Beruflicher Werdegang
Im September 2000 begann ich mit der Ausbildung zum Verpackungsmittelmechaniker bei der Firma G. Braun Pharmadruck in Bitterfeld und an der Berufsschule für Technik und Gewerbe in Altenburg, die ich 2003 erfolgreich abgeschlossen habe. Nach einem Jahr Befristung wurde mein Arbeitsvertrag am 01.09.2004 entfristet, und ich begann als Maschinenführer an der Faltschachtelklebemaschine „Jagenberg-Diana“ in der Klebeab- teilung zu arbeiten. Von Januar bis Juni 2006 wurde ich als Maschinenführer an den Flachbettstanzen „Bobst SP 103“ sowie „Bobst SP 104“ in der Abteilung Stanzen ange- lernt und konnte die Tätigkeit bis März 2008 ausüben. In Vorbereitung auf den Aufbau der neuen Etikettierungsabteilung im Werk Bitterfeld wurde ich im Frühjahr 2008 wäh- rend eines einmonatigen Weiterbildungslehrganges im Werk Weilheim bei Stuttgart an der Etikettierungsmaschine angelernt. Seit Mai 2008 arbeite ich als Maschinenführer in der Abteilung Etikettierung und begann im September ´08 die Weiterbildung zum In- dustriemeister.
2 Abhandlung
Nachfolgend wird der betriebliche Ablauf für das Anfertigen einer Medikamentenverpackung an einem selbst gewählten Kundenbeispiel von der Kundenanfrage bis zur Auslieferung beschrieben.
Für die Firma Bayer Bitterfeld, dem Hauptkunden von G. Braun Pharmadruck, soll eine Faltschachtel (Abb.2) nach ECMA A2120 im Vierfarbdruck mit zusätzlicher Blindprägung hergestellt werden.
Im Hauptteil dieser Arbeit werden die einzelnen Produktionsabteilungen, das Blindprägen, die Funktion der Faltschachtelklebemaschine sowie eingesetzte Werkstoffe, Werkzeuge und der erforderliche Personalbedarf dargelegt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2 Faltschachtel ECMA 2120
2.1 Kundenanfrage
Bei einer Kundenanfrage wendet sich die Bayer AG an das Verkaufsbüro, das sich im Hauptsitz in Heidenheim befindet. Hier werden in gemeinsamen Gesprächen zwischen ihr und der Verkaufsabteilung Wünsche und Anforderungen an das Produkt (Faltschachtel) seitens des Kunden besprochen. Erste Konzepte und mögliche Verpackungslösungen werden zusammen erarbeitet.
2.2 Musteranfertigung / Realisierungsprozesse
In der Abteilung Musteranfertigung prüft ein Team von mehreren Mitarbeitern die technische Machbarkeit der Kundenanfrage. Sie entwickeln mehrere Mustervorschläge und fertigen einzelne Handmuster an, die der Bayer AG später präsentiert werden. Sagt ein Vorschlag dieser zu, wird mit ihr zusammen das endgültige Aussehen des Produktes erarbeitet. Außerdem wird eine Vorkalkulation zur Preisermittlung erstellt. Ist der Kunde sowohl mit dem Faltschachtel- Muster als auch mit dem Preis einverstanden, ist die Phase der Musteranfertigung und Realisierungsprozesse beendet.
2.3 Auftragserteilung / Auftragsbearbeitung
Als Nächstes gibt die Bayer AG die Produktion der Faltschachtel entsprechend des Angebotes in Auftrag. Es erfolgt das Anlegen der Auftragstasche mit Kundenname, Kundenfreigabe (Musterfaltschachtel), Spezifikationen, Druckfreigabe, Start- und Endtermin durch einen Sachbearbeiter im hiesigen Werk. Der für den Kundenauftrag benötigte Karton, die Stanzform, die Druckfarben etc. werden im Hauptsitz bestellt. Eine Auftragsankündigung und eine Liste der bereits bestellten Materialien werden an die Abteilung für Produktionsplanung weitergegeben.
2.4 Produktionsplanung und - steuerung
In dieser Abteilung werden die täglichen Fertigungspläne erstellt und an die einzelnen Fachabteilungen verteilt. Vor Umsetzung der Pläne müssen die Auftragstaschen auf Vollständigkeit geprüft werden: z.B. Kundenmuster, Prüffilme, Einzelnutzenkontur und Farbkarten. Weitere Aufgaben der Produktionsplanung und -steuerung bestehen darin, die Materialbestellung für die Folgeaufträge im Konsignationslager auszulösen und eine genaue Terminüberwachungüber aktuelle Fertigungsschritte von Aufträgen in den je- weiligen Fachabteilungen durchzuführen. Jeden Donnerstag findet eine zusätzliche Be- sprechung zwischen den Abteilungsleitern und dem Geschäftsführer statt, um Probleme oder Besonderheiten der Aufträge der kommenden Woche zu beurteilen. Hierbei wird auch der Personaleinsatz und Leiharbeiterbedarf für die nächste Arbeitswoche bespro- chen und festgelegt.
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- Quote paper
- Stefan Schulze (Author), 2010, Betrieblicher Durchlauf für das Anfertigen einer Medikamentenverpackung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165752
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