1. Einleitung (Ausschnitt)
Das Prinzip des Lebenslangen Lernens,[...]wird in der heutigen Wissensgesellschaft als Notwendigkeit gesetzt. Weiterhin findet jedoch eine rege Diskussion zu den einzelnen Lernformen und den unterschiedlichen Lernorten statt. So zum Beispiel die Debatte um „institutionalisierte“ oder „formalisierte“ berufliche Weiterbildung im Gegensatz und als Ergänzung zu dezentralen Un-ternehmensstrukturen oder neuen Arbeitsformen, in welchen Kompetenzen erworben werden sollen(vgl.Faust/Holm 2001,S.67f.). Lernaktivitäten außerhalb institutionalisierter Kontexte scheinen folglich mehr an Bedeutung zugewinnen und komplementär zu formal-institutionalisiertem Lernen anerkannt zu werden(vgl. Salman 2009, S.9).[...]Des Weiteren wurde auch erkannt, dass berufliches Lernen ohne Bindung an reale Arbeitsinhalte und Arbeitsbedingungen nur zu einer eingeschränkten beruflichen Handlungskompetenz führen kann (vgl. Dehnbostel 2007b, S.16). In den folgenden Betrachtungen soll dementsprechend das Lernen in Verbindung mit Arbeit thematisiert werden.[...]Eine Möglichkeit den Schritt zu einer ganzheitlichen Kompetenzentwicklung (vgl. Schiersmann/Remmele 2002, S.5f.) zu unternehmen und ein Lernen im Prozess der Arbeit zu initiieren, besteht in der Einführung lernförderlicher Arbeitsorganisationsformen, wie z.B. der Gruppenarbeit. In diesem Zusammenhang wird der Arbeitsgestaltungsform der Gruppenarbeit nachgegangen, um zu fragen, ob sie tatsächlich imstande ist zur Kompetenzentwicklung beizutragen[...]
Zur Annäherung an die forschungsleitende Fragestellung dieser Arbeit (s.h. Titel) wird zunächst die Begrifflichkeit des Lernens thematisiert und unter Bezugnahme auf das konstruktivistisch geprägte Lernverständnis ein Blick auf die Merkmale lernförderli-cher Arbeitsplätze geworfen werden. Im Folgenden soll dann die Gruppenarbeit an sich, sowie die ihr zugrunde liegende Lerntypologie dargestellt werden, woraufhin im Anschluss hinsichtlich des Konzeptes der „vollständigen Handlung“ von Hacker und der darauf aufbauenden Handlungsregulationstheorie die spezielle Form der teilautonomen Gruppe zum weiteren Vorgehen gewählt wird. Anschließend soll die teilautonome Gruppenarbeit kritisch betrachtet und beurteilt werden bezüglich der Lernförderlichkeit und damit verbunden ihrem Beitrag zur Kompetenzentwicklung. Abschließend wird im Fazit eine knappe Zusammenfassung, wie auch ein thematischer Ausblick gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Lernförderliche Arbeitsplätze
- 3. Die Gruppenarbeit
- 4. Kritische Betrachtung der Gruppenarbeit bezüglich der Lernförderlichkeit von Arbeitsplätzen
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht, ob die Gruppenarbeit als eine spezielle Form der Arbeitsgestaltung zur Kompetenzentwicklung beitragen kann. Die Arbeit analysiert die Gruppenarbeit im Kontext lernförderlicher Arbeitsplätze und betrachtet, ob sie den Anforderungen an die Kompetenzentwicklung in der heutigen Wissensgesellschaft gerecht wird.
- Das Konzept des lebenslangen Lernens und seine Bedeutung in der Wissensgesellschaft
- Die Merkmale lernförderlicher Arbeitsplätze und ihre Bedeutung für die Kompetenzentwicklung
- Die Gruppenarbeit als Arbeitsgestaltungsform und ihre verschiedenen Lerntypologien
- Die kritische Analyse der Gruppenarbeit im Hinblick auf ihre Eignung zur Förderung der Kompetenzentwicklung
- Die Rolle der teil-autonomen Gruppe in der Kompetenzentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt das Konzept des Lebenslangen Lernens in den Kontext der heutigen Wissensgesellschaft vor. Sie betont die Bedeutung von Lernprozessen im Arbeitsleben und die zunehmende Relevanz von dezentralen Unternehmensstrukturen und neuen Arbeitsformen, die die Kompetenzentwicklung fördern sollen. Die Arbeit fokussiert auf das Lernen in Verbindung mit Arbeit und fragt, ob die Gruppenarbeit als Arbeitsgestaltungsform zur Kompetenzentwicklung beitragen kann.
2. Lernförderliche Arbeitsplätze
Dieses Kapitel definiert den Begriff des Lernens aus konstruktivistischer Sicht und erläutert die Merkmale lernförderlicher Arbeitsplätze. Es wird darauf hingewiesen, dass verschiedene Interessenlagen bei der Gestaltung lernförderlicher Arbeitsplätze berücksichtigt werden müssen, z.B. die der Beschäftigten, des Betriebs und der Gesellschaft.
3. Die Gruppenarbeit
Dieses Kapitel beschreibt die Gruppenarbeit als Arbeitsgestaltungsform und präsentiert die verschiedenen Lerntypologien, die ihr zugrunde liegen. Die Arbeit fokussiert dabei auf das Konzept der „vollständigen Handlung“ von Hacker und die darauf aufbauende Handlungsregulationstheorie, wobei die spezielle Form der teil-autonomen Gruppe für die weitere Analyse gewählt wird.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Kompetenzentwicklung, Gruppenarbeit, Lernförderliche Arbeitsplätze, Lebenslanges Lernen, Wissensgesellschaft, Konstruktivismus, Handlungsregulationstheorie und Teil-Autonome Gruppe. Diese Themengebiete stehen im Mittelpunkt der Analyse und werden anhand verschiedener theoretischer Ansätze und empirischer Beispiele beleuchtet.
- Quote paper
- Katja Reinhard (Author), 2010, Kann die Gruppenarbeit als spezielle Form der Arbeitsgestaltung bezüglich der Kriterien lernförderlicher Arbeitsplätze zur Kompetenzentwicklung beitragen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165392