Sowohl Heinrich Hoffmanns Der Struwwelpeter als auch Buschs Bildergeschichte Max und Moritz zählen seit ihrem Erscheinen im 19. Jahrhundert nicht nur in Deutschland zu den beliebtesten Kinderbüchern. Ihre Geschichten erscheinen heute um einiges bekannter als Faust oder andere Klassiker der deutschen Literatur und so lassen sich ihre Auflagen mittlerweile ebenso wenig zählen wie ihre zahlreichen Parodien und Adaptionen.
Eine solche Beliebtheit ruft ebenso viele Kritiker hervor, welche die dargestellten Grausamkeiten als pädagogisch kontraproduktiv und gefährlich verurteilen. Dies wirft schließlich einige Fragen auf. Warum haben sich ausgerechnet diese beiden Werke etabliert und warum erfreuen sie auch heute noch Kinder, obwohl sie aus einer längst vergangen Zeit stammen?
Neben der Tradiertheit mit der Kinderbücher von Generation zu Generation weitergegeben werden, kann ein wesentlicher Bestandteil der Antwort auf diese Fragen sicherlich die Komik bilden, die in jenen in Erscheinung tritt und die dargestellten Grausamkeiten in den Hintergrund rücken lässt.
Gerade jüngere Kinder, die in einer von Regeln bestimmten Welt leben, erfreuen sich an dem normverletzenden Verhalten der Protagonisten. Da jedoch angenommen werden muss, dass Kinder durch ihre unterschiedliche Erfahrungswelt auch eine unterschiedliche Auffassung vom Komischen haben, soll hier zunächst untersucht werden, wann Kinder etwas komisch finden. Desweiteren soll betrachtet werden wie dieses in den Bildergeschichten übermittelt wird um den komischen Effekt auszulösen.
Im Hinblick auf die bereits erwähnte Kritik stellt sich zudem die Frage, ob ein pädagogisches Werk komisch sein kann oder ob ein komisches Werk auch pädagogisch wertvoll sein kann. Vielleicht bedingt das eine das andere sogar um das Interesse des Kindes zu wecken.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Komik
- 1. Wann finden Kinder etwas komisch?
- 2. Die Komik in Bild und Text
- 3. Komik und Pädagogik in der Kinderliteratur
- III. Der Struwwelpeter
- 1. Der Struwwelpeter als komisch-didaktisches Kinderbuch
- 1.1 Sprachliche Besonderheiten im Struwwelpeter
- 2. Das eigentliche Titelblatt
- 3. Der Struwwelpeter - Der Titelheld
- 4. Die Geschichte vom bösen Friederich
- 5. Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug
- 6. Die Geschichte vom schwarzen Buben
- 7. Die Geschichte vom wilden Jäger
- 8. Die Geschichte vom Daumenlutscher
- 9. Die Geschichte vom Suppen-Kaspar
- 10. Die Geschichte vom Zappel-Philipp
- 11. Die Geschichte von Hans Guck-in-die-Luft
- 12. Die Geschichte vom fliegenden Robert
- 13. Zwischenfazit Struwwelpeter
- IV. Wilhelm Busch - Max und Moritz
- 1. Max und Moritz - Eine Bubengeschichte in sieben Streichen
- 1.1 Sprachliche und gestalterische Besonderheiten bei Max und Moritz
- 2. Max und Moritz – das Vorwort
- 3. Erster Streich
- 4. Zweiter Streich
- 5. Dritter Streich
- 6. Vierter Streich
- 7. Fünfter Streich
- 8. Sechster Streich
- 9. Letzter Streich
- 10. Max und Moritz - der Schluss
- V. Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Komik in den Kinderbuchklassikern "Der Struwwelpeter" und "Max und Moritz" und deren anhaltende Popularität. Sie analysiert, welche Arten von Komik in den Werken verwendet werden und wie diese auf Kinder wirken. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Frage, ob und wie Komik mit pädagogischen Intentionen vereinbart werden kann.
- Analyse der Komik in "Der Struwwelpeter" und "Max und Moritz"
- Untersuchung der Rezeption von Komik bei Kindern
- Verbindung von Komik und Pädagogik in Kinderliteratur
- Sprachliche und visuelle Mittel zur Erzeugung komischer Effekte
- Vergleich der komischen Strategien in beiden Werken
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die beiden Kinderbuchklassiker "Der Struwwelpeter" und "Max und Moritz" vor. Sie beleuchtet deren anhaltende Popularität trotz kritischer Stimmen, die die dargestellten Grausamkeiten bemängeln. Die zentrale Frage ist, warum diese Bücher trotz ihres Alters und der kontroversen Inhalte immer noch beliebt sind. Die Komik als wesentlicher Faktor für die anhaltende Popularität wird hervorgehoben. Es wird die Notwendigkeit der Untersuchung der kindlichen Wahrnehmung von Komik und des Zusammenspiels von Komik und Pädagogik in Kinderbüchern betont. Die methodische Vorgehensweise der Arbeit wird kurz skizziert.
II. Die Komik: Dieses Kapitel befasst sich mit der allgemeinen Theorie der Komik im Kontext der Kinderliteratur. Es werden verschiedene Kategorien komischer Elemente vorgestellt, die Kinder ansprechen, basierend auf den Erkenntnissen von Neuß. Diese beinhalten unter anderem Sprachspiele, überraschende Wendungen, Konflikte mit überraschenden Auflösungen und das Überschreiten von Normen durch Streiche. Die unterschiedlichen Arten der Komik werden detailliert erläutert und mit Beispielen aus der Kinderliteratur illustriert. Das Kapitel legt die Grundlage für die anschließende Analyse der Komik in den beiden ausgewählten Werken.
III. Der Struwwelpeter: Dieses Kapitel analysiert die Komik in Heinrich Hoffmanns "Der Struwwelpeter". Es untersucht die einzelnen Geschichten und identifiziert die verwendeten komischen Elemente, z.B. sprachliche Besonderheiten, die Darstellung von übertriebenen Konsequenzen, und den moralischen Aspekt. Die didaktischen Elemente und deren Interaktion mit den komischen Aspekten werden diskutiert. Die Kapitelzusammenfassung synthetisiert die Analyse der einzelnen Geschichten, wobei die wiederkehrenden Themen und die Gesamtkomposition des Buches im Fokus stehen. Es wird aufgezeigt wie die Komik dazu beiträgt die moralischen Botschaften zu vermitteln.
IV. Wilhelm Busch - Max und Moritz: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Analyse der Komik in Wilhelm Buschs "Max und Moritz". Es untersucht die sprachlichen und gestalterischen Mittel, die Busch verwendet, um den komischen Effekt zu erzielen. Die sieben Streiche werden im Kontext ihrer jeweiligen komischen Elemente betrachtet. Der Fokus liegt darauf, wie die Kombination aus Text und Illustration zur Entstehung von Komik beiträgt und wie die Erzählstruktur die komischen Elemente verstärkt. Die Analyse der Komik wird im Kontext der literarischen Tradition und der zeitgenössischen Rezeption betrachtet.
Schlüsselwörter
Kinderliteratur, Komik, "Der Struwwelpeter", "Max und Moritz", Heinrich Hoffmann, Wilhelm Busch, Pädagogik, normverletzendes Verhalten, Sprachspiele, visuelle Komik, Rezeption, Humorverständnis von Kindern.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Komik in "Der Struwwelpeter" und "Max und Moritz"
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit analysiert die Komik in den Kinderbuchklassikern "Der Struwwelpeter" und "Max und Moritz" und untersucht deren anhaltende Popularität. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verbindung von Komik und Pädagogik in diesen Werken und der Rezeption von Komik bei Kindern.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die verschiedenen Arten von Komik in den beiden Büchern, die sprachlichen und visuellen Mittel zur Erzeugung komischer Effekte, den Vergleich der komischen Strategien in "Der Struwwelpeter" und "Max und Moritz", sowie die Untersuchung der kindlichen Wahrnehmung von Komik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Eine Einleitung, ein Kapitel zur allgemeinen Theorie der Komik in der Kinderliteratur, eine detaillierte Analyse von "Der Struwwelpeter", eine Analyse von "Max und Moritz" und abschließende Schlussbemerkungen.
Wie wird die Komik in "Der Struwwelpeter" analysiert?
Die Analyse von "Der Struwwelpeter" untersucht die einzelnen Geschichten und identifiziert die verwendeten komischen Elemente wie sprachliche Besonderheiten, übertriebene Konsequenzen und den moralischen Aspekt. Die didaktischen Elemente und deren Interaktion mit der Komik werden diskutiert.
Wie wird die Komik in "Max und Moritz" analysiert?
Die Analyse von "Max und Moritz" konzentriert sich auf die sprachlichen und gestalterischen Mittel, die Wilhelm Busch zur Erzeugung des komischen Effekts einsetzt. Die sieben Streiche werden im Kontext ihrer komischen Elemente betrachtet, wobei der Fokus auf der Kombination von Text und Illustration liegt.
Welche Rolle spielt die Pädagogik in der Analyse?
Die Arbeit untersucht, ob und wie Komik mit pädagogischen Intentionen in den beiden Büchern vereinbart wird. Es wird analysiert, wie die Komik dazu beiträgt, moralische Botschaften zu vermitteln.
Welche methodische Vorgehensweise wird verwendet?
Die methodische Vorgehensweise wird in der Einleitung kurz skizziert. Die Arbeit kombiniert literaturwissenschaftliche Methoden mit Ansätzen der Rezeptionsforschung, um die Komik in den beiden Büchern zu analysieren und deren Wirkung auf Kinder zu untersuchen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kinderliteratur, Komik, "Der Struwwelpeter", "Max und Moritz", Heinrich Hoffmann, Wilhelm Busch, Pädagogik, normverletzendes Verhalten, Sprachspiele, visuelle Komik, Rezeption, Humorverständnis von Kindern.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, die die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse zusammenfasst.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für Leser bestimmt, die sich für Kinderliteratur, Komikforschung und die Pädagogik im Kontext von Kinderbüchern interessieren. Sie richtet sich an Wissenschaftler, Studenten und alle, die sich mit der Analyse von Kinderliteratur auseinandersetzen möchten.
- Citation du texte
- Kerstin S. Lammer (Auteur), 2010, Komik in der Kinderliteratur - Eine Betrachtung des Komischen im "Struwwelpeter" und in "Max und Moritz", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165132