Ein Leben im heutigen, vereinten Europa des 21. Jahrhunderts erfordert insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Globalisierung der Weltwirtschaft und das stetige Anwachsen der EU von ursprünglich sechs auf mittlerweile 25 Mitgliedsstaaten die Fähigkeit der Bürger Europas, sich trotz unterschiedlicher Sprachzugehörigkeiten untereinander verständigen zu können. [...] Vor dem Hintergrund, dass „sich Deutschland zum Einwanderungsland entwickelt hat“ und eines der führenden Industrieländer Europas ist, werden in der Bundesrepublik gerade der Mehrsprachigkeit und der interkulturellen Kompetenz der Jugend besondere Bedeutung beigemessen, um den Ansprüchen eines vereinten und modernen Europas gerecht zu werden. Ausdruck dessen war der Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) von 1990 zur „Förderung der Europäischen Dimension“ durch das Schulwesen. Aus dieser Entscheidung der KMK ergaben sich diverse Unterrichtsversuchsmodelle im Grundschulwesen – eines davon ist das Modell der Staatlichen Europaschule Berlin (SESB). Das Konzept der SESB verfolgt einen Partnersprachenunterricht, bei dem alle Unterrichtsfächer in Deutsch und in einer weiteren Partnersprache wie z.B. Englisch gleichrangig verteilt unterrichtet werden. Die Schülerschaft setzt sich dabei im Idealfall zu 50% aus deutschen Muttersprachlern und zu 50% aus Muttersprachlern der Partnersprache des jeweiligen SESB Standortes zusammen. Ziel dieses Konzeptes der SESB ist es, die Schüler zur Mehrsprachigkeit zu erziehen und Toleranz sowie ein friedliches Zusammenleben in einem zusammenwachsenden Europa zu gewährleisten (vgl. Doye, P. 1996, S. 105).
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Überblick über die Entwicklung der SESB
2.1 Die Gründungsgeschichte der SESB
2.2 Die SESB heute und ihre allgemeinen Rahmenbedingungen
3 Die Realisierung von Zweisprachigkeit und Interkultureller Erziehung im Grundschulunterricht an der Europaschule
3.1 Allgemeine Fächeraufteilung
3.2 Lernen in zwei Sprachen mit dem Ziel der Mehrsprachigkeit
3.3 Gemischte Kulturen mit dem Ziel der Interkulturellen Erziehung
4 Von der Regelschule zur SESB: Ein Sichtwechsel in der bilingualen Erziehung
4.1 Der allgemeine Unterschied im Ansatz
4.2 Was bedeutet der Sichtwechsel für die Schüler?
4.3 Was bedeutet der Sichtwechsel für die Lehrer?
4.4 Was bedeutet der Sichtwechsel für die Eltern?
5 Probleme und Grenzen des Zweisprachigen Unterrichts am Beispiel der deutsch-italienischen Finow-Grundschule in Berlin-Schöneberg
6. Fazit
Literatur
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