Der 10. Oktober 2008 ging als “schwarzer Freitag“ in die Geschichte ein. An diesem Tag endete eine Woche, in der die weltweiten Börsenmärkte um 18,2% einbrachen und damit die Rekordverluste des Krisenjahres 1929 übertrafen.
“Man habe kurz vor der Zerstörung des modernen Finanzsystems gestanden”, beschrieb der damalige US-Finanzminister und Ex-Vorstandsmitglied der US-Investmentbank Goldman- Sachs, Henry Paulson, die vorliegende Situation.
Verursacht wurde dieser Crash durch die Vergabe von Hypothekarkrediten an Kreditnehmer mit schlechter Bonität, die sich diese Kredite eigentlich nicht leisten konnten - den sogenannten Subprime-Krediten. In Verbindung mit der Gier der Anleger nach hohen Renditen von bis zu 25%, entstand hierbei am Kredit- und Immobilienmarkt eine Blase, die auch als Subprime-Blase bezeichnet wird. Aus Subprime-Krediten wurden Finanzinstrumente generiert, mit der Absicht diese auf dem Kapitalmarkt weiter zu verkaufen. Der dadurch entstandene Weg, die Risiken dieser Kredite schnell weiter zu verkaufen und somit den “Schwarzen Peter” aus seinen eigenen Bilanzen weiterzureichen, ermöglichte zugleich den Banken ihre einst strengen Kreditrichtlinien zu lockern und immer weitere Kredite zu vergeben. Die amerikanischen Finanzinstitute verkauften weltweit Kreditforderungen, ohne dafür die Verantwortung übernehmen zu müssen, ob diese Forderungen auch tatsächlich erfüllt werden können. Doch als vermehrt Zahlungsausfälle seitens der Kreditnehmer zu verbuchen waren, mussten die Banken ihre realen Kreditvergaben stark einschränken und Konsumenten erhielten nur noch vereinzelt Kredite, was gleichzeitig das Erreichen der Krise in der Realwirtschaft bedeutete.
In dieser Arbeit werden die Ursachen für diese Entwicklung aufgezeigt. Des weiteren wird analysiert, wie es zu dieser Krise, die als schlimmste Wirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg gilt, kommen konnte. Darüber hinaus wird deren chronologische Abfolge erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Die große Krise
- Die Entstehung und Ursachen der Immobilienblase in den USA
- Zinspolitik nach der Jahrtausendwende
- Preiswerte Kredite und der Immobilienboom
- Entwicklung der US-Immobilienpreise
- Collateralized Debt Obligation und die Ratingagenturen
- Die Subprime-Kredite und Lockerung der Kreditvergabepraxis in den USA
- Der Verlauf der Immobilienkrise
- Sinkende Immobilienpreise und die zahlungsunfähigen Hypothekennehmer
- Die Immobilienblase platzt – die Krise nimmt ihren Lauf
- Stillstand des Interbankenmarktes
- Ausblick und Möglichkeiten für das Verhindern zukünftiger Krisen
- Glossar
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Facharbeit analysiert die Ursachen der US-Immobilienkrise, die im Jahr 2008 ihren Höhepunkt erreichte und zu einem globalen Finanzcrash führte. Sie beleuchtet die Entstehung der Immobilienblase und die Rolle der Subprime-Kredite sowie die Auswirkungen der Krise auf die Realwirtschaft.
- Zinspolitik der Fed nach der Jahrtausendwende und ihre Auswirkungen auf den Immobilienmarkt
- Entwicklung der Subprime-Kredite und die Rolle der Ratingagenturen
- Der Einfluss der Finanzinstrumente auf die Ausbreitung der Krise
- Der Verlauf der Krise mit Fokus auf die Folgen für die Immobilienpreise und die Hypothekennehmer
- Möglichkeiten zur Verhinderung ähnlicher Krisen in Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Die Immobilienblase
Das Kapitel beleuchtet die Entstehung der Immobilienblase und die Rolle der Subprime-Kredite im Vorfeld der Finanzkrise 2008. Es wird gezeigt, wie lockere Kreditvergabepraktiken und die Gier nach hohen Renditen am Kredit- und Immobilienmarkt eine Blase schufen.
2. Ursachen und Entstehung der Immobilienblase in den USA
Dieses Kapitel analysiert die wichtigsten Ursachen für die Entstehung der Immobilienblase. Es werden insbesondere die Niedrigzinspolitik der Fed nach der Jahrtausendwende und die Rolle der Collateralized Debt Obligations (CDOs) beleuchtet.
2.1 Zinspolitik nach der Jahrtausendwende
Der Abschnitt beschreibt die expansive Geldpolitik der Fed nach der Jahrtausendwende und deren Auswirkungen auf den Zinssatz für Hypothekenkredite. Es wird argumentiert, dass die Niedrigzinspolitik zur Entstehung der Immobilienblase beitrug.
2.2 Preiswerte Kredite und der Immobilienboom
Dieser Abschnitt untersucht die Verbindung zwischen niedrigen Zinsen und dem Immobilienboom in den USA. Es wird erklärt, wie die Verfügbarkeit preiswerter Kredite zu einem Anstieg der Immobilienpreise und einer erhöhten Nachfrage führte.
2.3 Entwicklung der US-Immobilienpreise
Dieses Kapitel analysiert den Anstieg der Immobilienpreise in den USA im Zeitraum von 2001 bis 2006. Es werden die Faktoren beleuchtet, die diesen Preisanstieg beeinflussten.
2.4 Collateralized Debt Obligation und die Ratingagenturen
Dieser Abschnitt untersucht die Rolle von Collateralized Debt Obligations (CDOs) und der Ratingagenturen bei der Entstehung der Krise. Es wird gezeigt, wie CDOs zur Verlagerung von Risiken und zur Entstehung komplexer Finanzprodukte führten.
2.5 Die Subprime-Kredite und Lockerung der Kreditvergabepraxis in den USA
Dieser Abschnitt beschreibt die Vergabe von Subprime-Krediten an Kreditnehmer mit schlechter Bonität und die Rolle der Banken bei der Lockerung der Kreditvergabepraxis. Es werden die Folgen dieser Entwicklungen für die Stabilität des Finanzsystems beleuchtet.
3. Der Verlauf der Immobilienkrise
Dieses Kapitel beschreibt den Verlauf der Immobilienkrise, die im Jahr 2008 ihren Höhepunkt erreichte. Es wird auf die Entwicklung der Immobilienpreise, die Auswirkungen auf die Hypothekennehmer und die Reaktionen der Regierungen eingegangen.
3.1 Sinkende Immobilienpreise und die zahlungsunfähigen Hypothekennehmer
Dieser Abschnitt analysiert den Rückgang der Immobilienpreise und die steigende Zahl der Zahlungsausfälle seitens der Hypothekennehmer. Es wird gezeigt, wie die sinkenden Immobilienpreise zu einer Abwärtsspirale führten.
3.2 Die Immobilienblase platzt – die Krise nimmt ihren Lauf
Dieser Abschnitt beschreibt den Zusammenbruch der Immobilienblase und die Ausbreitung der Finanzkrise auf die globalen Finanzmärkte. Es werden die Folgen für die Banken und die Weltwirtschaft beleuchtet.
3.3 Stillstand des Interbankenmarktes
Dieser Abschnitt beschreibt den Stillstand des Interbankenmarktes als Folge der Finanzkrise. Es werden die Folgen für die Kreditvergabe und die Realwirtschaft analysiert.
4. Ausblick und Möglichkeiten für das Verhindern zukünftiger Krisen
Dieses Kapitel beleuchtet die Lehren aus der US-Immobilienkrise und diskutiert Möglichkeiten zur Verhinderung ähnlicher Krisen in Zukunft. Es werden Maßnahmen zur Stärkung der Finanzregulierung und zur Verbesserung der Risikokontrolle vorgeschlagen.
Schlüsselwörter
Die US-Immobilienkrise, Subprime-Kredite, Immobilienblase, Collateralized Debt Obligation (CDO), Ratingagenturen, Zinspolitik, Federal Reserve System (Fed), Finanzkrise, Interbankenmarkt, Weltwirtschaft, Finanzregulierung, Risikokontrolle
- Quote paper
- Frederic Krüsmann (Author), 2010, Die US-Immobilienkrise - Ursachenanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164827