Die Bekanntgabe des Abwurfes einer Atombombe über der bis dato relativ unbekannten japanischen Stadt Hiroshima veränderte die Welt schneller und radikaler, als es jemals eine technische Erfindung zuvor vermocht hatte. Spätestens ab diesem Zeitpunkt schärfte sich das Bewusstsein für eine neue Kriegspolitik. Die Sowjetunion war zwar durch den Angriff der deutschen Armee schwer gezeichnet worden, jedoch hatte die Rote Armee am Ende des Krieges selbst für amerikanische Verhältnisse eine beeindruckende Größe und Kampfkraft erreicht. Da sich die Beziehungen zwischen den beiden Großmächten immer mehr verschlechterten, kreierte diese Situation eine Angst des amerikanischen Militärs vor einer Atombombe seitens der Sowjetunion aus, welche sich zu einer beinahen Hysterie entwickelte. Somit wurden von 1950 bis 1951 an den öffentlichen Schulen in New York City, Los Angeles, Chicago, Detroit, Milwaukee, Fort Worth, San Francisco und Philadelphia Luftangriffsübungen (so genannte Air Raid Drills) unter dem Motto „Duck and Cover“ durchgeführt.
Duck (engl.: sich ducken) und Cover (engl.: sich bedecken) sollte ein Schutzmanöver sein, um die Verletzungen Im Falle einer Explosion einer möglichen Atombombe so gering wie möglich zu halten. Um auch Kindern diese Übung beizubringen, wurde – neben einem Radioprogramm sowie Broschüren - auch ein Zeichentrickfilm produziert, der auf kindergerechte Art und Weise veranschaulichen soll, wie man einen Einschlag einer Atombombe erkennt und was zu tun ist. Bert, eine Schildkröte, sollte hierbei als richtiges Beispiel gelten.
Auf den folgenden Seiten werde ich diesen Film analysieren und kritisch betrachten, seine Stilmittel untersuchen sowie der psychologischen Seite meine Aufmerksamkeit schenken. Weiters bette ich ihn in eine historische und sozialpolitische Geschichts- und Gesellschaftssituation des Jahres 1951, als der Film produziert wurde, ein.
Abschließend erstelle ich ein zusammenfassendes Fazit, um das Thema abzurunden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Filmanalyse
- Genre
- Sequenzprotokoll
- Bild/Kamera
- Ton
- Bild/Ton Ebene
- Filmische Stilmittel
- Figuren
- Orte
- psychologische Stilmittel
- Die USA in den 1950ern
- Zivilschutz
- Nuclear Culture
- Duck and Cover
- The Story behind
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert den Zeichentrickfilm „Duck and Cover“ aus dem Jahr 1951 und untersucht dessen Rolle in der US-amerikanischen Gesellschaft während des Kalten Krieges. Der Film, der im Rahmen von Luftangriffsübungen an Schulen gezeigt wurde, soll Kindern vermitteln, wie man sich im Falle eines Atomangriffs schützen kann. Die Arbeit beleuchtet die historische und sozialpolitische Situation der Zeit, in der der Film entstand, und analysiert dessen filmische Stilmittel und psychologische Aspekte.
- Die Rolle von „Duck and Cover“ in der US-amerikanischen „Nuclear Culture“ der 1950er Jahre
- Die Verwendung von Animationsfilm und Propaganda im Rahmen der Zivilschutzkampagnen
- Die psychologischen Auswirkungen des Films auf Kinder und deren Wahrnehmung von Atomangriffen
- Die filmischen Stilmittel und ihre Funktion in der Vermittlung von Information und Angst
- Die historische Einbettung des Films in die politische und gesellschaftliche Situation der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Films „Duck and Cover“ vor und erläutert die Entstehung der Angst vor einem Atomangriff in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Filmanalyse befasst sich mit dem Genre des Films, dem Sequenzprotokoll, Bild/Kamera, Ton, Bild/Ton Ebene und filmischen Stilmitteln. Der dritte Abschnitt widmet sich der Situation in den USA in den 1950er Jahren, insbesondere dem Zivilschutz und der „Nuclear Culture“. Im vierten Kapitel wird die Geschichte hinter „Duck and Cover“ beleuchtet. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet eine Interpretation des Films im Kontext der Zeit.
Schlüsselwörter
„Duck and Cover“, Kalter Krieg, Atomangriff, Zivilschutz, Propaganda, Animationsfilm, Kinder, Angst, „Nuclear Culture“, USA, 1950er Jahre, Filmanalyse, Stilmittel, Geschichte, Gesellschaft
- Citar trabajo
- Arabella Schoots (Autor), 2010, Duck and Cover - Theorien und Methoden der Medienwissenschaft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164706