„Die Herrschaft behauptet man nicht mit dem Rosenkranz in der Hand.“
Diese Aussage legt der Florentiner Staatsangestellte und Schriftsteller Niccolò Machiavelli in seiner „Geschichte von Florenz“ – in Auftrag gegeben von der Herrschaftsfamilie der Medici – Cosimo de’ Medici in den Mund. Von einigen Autoren wird behauptet, dieser Satz würde die politische Theorie Machiavellis gut auf den Punkt bringen. Für den Leser wirft diese Aussage natürlich einige Fragen auf: Zu welcher Zeit wurde dieser Satz ausgesprochen? Durch welche Umstände war sein Autor also geprägt? Welche Vorstellung hatte dieser von „Herrschaft“? Warum hat er diese Ansicht? Was hat die Persönlichkeit und das Leben eines solchen Mannes geprägt?
Weiter kann man sich fragen: Was will er mit dem Satz im Speziellen aussagen? Vielleicht, dass es keiner Religion, keines Gottes zur Erreichung von Herrschaft bedarf? Oder dass man sich mit Gebeten keine Macht erhalten kann? Womit kann man es dann schaffen? Muss man zur Festigung von Herrschaft Gewalt anwenden? Wenn dies so ist, welch ein Bild hat der Autor dann von seinen Zeitgenossen? Wie muss für ihn im Endeffekt ein Herrscher sein, der seine Herrschaft auch behaupten kann? Und wie tut er dies?
Derartige Fragen, die dem Leser bei genauerer Reflexion des Ausspruchs durch den Kopf gehen, sollen im Folgenden unter Hinzuziehung Machiavellis Hauptwerks „Il principe“ und einiger wissenschaftlicher Untersuchungen zu seiner Person und seiner politischen Theorie zu beantworten versucht werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Niccolò Machiavelli – Politik und Moral, Politik und Macht
2.1 Zeitumstände und Lebensstationen Machiavellis in Florenz
2.2 Machiavellis geschichtsphilosophisches Bild
2.2.1 Determinismus der Geschichte
2.2.2 Zyklus der Geschichte
2.3 Hypothesen des pessimistischen Menschenbildes Machiavellis
2.4 Schlüsselbegriffe zum Verständnis Machiavellis politischer Theorie – vor allem im Bezug auf das Verhalten des Fürsten
2.5 Staatsraison vs. Moral – Das Verhältnis von Politik und Moral
2.5.1 Freigebigkeit – Knauserigkeit
2.5.2 Ehrlichkeit – Wortbrüchigkeit
2.5.3 Milde – Grausamkeit
2.5.4 Liebe – Furcht und Verachtung bzw. Hass
2.6 Das Verhältnis von Politik und Religion
3. Kritisches Fazit
Literaturverzeichnis
Internetquelle
- Arbeit zitieren
- Katharina Rudingsdorfer (Autor:in), 2009, Niccolò Machiavelli - Politik und Moral, Politik und Macht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164640
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