Die Körpersprache ist die älteste Form der zwischenmenschlichen Verständigung und gilt als Ergänzung für die verbale Kommunikation.
Die Körpersprache umfasst jede bewusste oder unbewusste Bewegung eines Körperteils oder des ganzen Körpers, die von einem Menschen benutzt wird, um der Außenwelt Botschaften zu übermitteln. Man bezeichnet Körpersprache auch als nonverbale nonvokale Kommunikation (vgl. dazu 3.2).
Was in der Persönlichkeitsforschung und der Verkaufspsychologie schon fast zum Alltagswissen gehört, bekommt in der pädagogischen Ausbildung immer noch zu geringen Wert. Kaum jemand macht sich Gedanken über seine eigene Körpersprache, obwohl diese kontinuierlich produziert wird und großen „Einfluss auf den Lern- und Erziehungsprozess“ hat.
Selbst erfahrene Lehrer kennen oft weder ihr nonverbales Verhalten, noch dessen Wirkung einzuschätzen. „Vielleicht langweilen sich Generationen von Schülern im Unterricht, weil ihre Lehrer sie nicht wirklich sehen, und weil sich ihre Lehrer nicht darüber im Klaren sind, wie sie selbst nichtverbal wirken"
Der Erfolg des Unterrichts hängt in besonderem Maße davon ab, inwieweit es dem Lehrer gelingt, zwischen seiner Verbalsprache und seiner Körpersprache einen Gleichklang zu erzielen. Wenn die Verbalsprache anderes vermittelt als die zeitgleich ausgesandte Körpersprache, können sich die zu übermittelnden Botschaften im harmloseren Fall gegenseitig neutralisieren. Im ungünstigsten Fall erzeugt das auseinanderklaffen von Verbal- und Körpersprache Verunsicherung und Verwirrung bei den Schülern, da sie nicht wissen wie sie die widersprüchlichen Aussagen des Lehrers deuten sollen. Häufig resultieren Unterrichtsstörungen aus diesem Phänomen. Bittet beispielsweise ein Lehrer seine Schüler mit zitternder, unsicherer und leiser Stimme um Ruhe, so schließen Schüler daraus, der Lehrer habe Probleme, seine Forderungen durchzusetzen. Die Folge ist, dass die Schüler denken, weiter stören zu können.
In dieser Arbeit sollen die Elemente der Körpersprache dargestellt werden. Das primäre Ziel ist dabei ein Bewusstsein für die eigene Körpersprache und die der Mitmenschen zu entwickeln. Das Bewusstsein soll dazu genutzt werden, diese gezielt expressiv im Unterricht einzusetzen und so den Lernerfolg der Schüler zu erhöhen. Weiterhin soll ein Überblick darüber gegeben werden, wie nonverbale Kommunikation und schulische Erziehung in Beziehung stehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kommunikation als Vorraussetzung für (guten) Unterricht
- 2.1 Funktionen nonverbaler Kommunikation im Unterricht
- 3. Terminologie
- 3.1 Paralinguistik
- 3.2 Nonverbal, nonvokale Kommunikation
- 4. Mimik
- 5. Blickkontakt
- 5.1 Blickkontakt als Kommunikationsmittel
- 5.2 Blickkontakt im Gespräch
- 6. Gestik
- 7. Körperorientierung und Körperhaltung
- 8. Proxemisches Verhalten
- 9. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung der Körpersprache des Lehrers im Unterricht. Sie zielt darauf ab, ein Bewusstsein für die eigene Körpersprache und die der Mitmenschen zu entwickeln und diese gezielt im Unterricht einzusetzen, um den Lernerfolg der Schüler zu erhöhen. Die Arbeit untersucht die verschiedenen Elemente der Körpersprache und deren Einfluss auf die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern.
- Die Relevanz nonverbaler Kommunikation im Unterricht
- Die Funktionen nonverbaler Kommunikation in der Triade von Inhalts-, Prozess- und Beziehungsbotschaften
- Die unterschiedlichen Elemente der Körpersprache wie Mimik, Blickkontakt, Gestik, Körperhaltung und Proxemik
- Der Einfluss von Körpersprache auf den Lern- und Erziehungsprozess
- Die Bedeutung der Körpersprache für die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Körpersprache des Lehrers ein und erläutert ihre Bedeutung als Ergänzung zur verbalen Kommunikation im Unterricht. Sie betont die Relevanz nonverbaler Kommunikation für den Lern- und Erziehungsprozess und den Einfluss, den sie auf die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler hat.
Kapitel 2 beleuchtet die Bedeutung der Kommunikation als Grundlage für erfolgreichen Unterricht. Es wird darauf hingewiesen, dass nonverbale Kommunikation sowohl für Schüler als auch für Lehrer eine wichtige Rückmeldefunktion erfüllt und die Entwicklungspsychologische Bedeutung von Körpersprache betont.
Kapitel 2.1 behandelt die Funktionen nonverbaler Kommunikation im Unterricht und stellt die Triade von Inhalts-, Prozess- und Beziehungsbotschaften dar, die durch Körpersprache vermittelt werden.
Kapitel 3 definiert die Terminologie im Bereich der Körpersprache, indem es zwischen Paralinguistik und nonverbaler, nonvokaler Kommunikation unterscheidet.
Kapitel 4 widmet sich der Mimik als wichtiges Element der Körpersprache und ihre Bedeutung für die Kommunikation.
Kapitel 5 behandelt den Blickkontakt und seine Rolle als Kommunikationsmittel. Es werden die Funktionen von Blickkontakt im Gespräch und dessen Einfluss auf die Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern beleuchtet.
Kapitel 6 erläutert die Gestik als nonverbales Ausdrucksmittel und ihre Bedeutung für die Verdeutlichung von Inhalten und Emotionen.
Kapitel 7 beschreibt die Rolle von Körperorientierung und Körperhaltung für die nonverbale Kommunikation. Es werden verschiedene Körperhaltungen und ihre Bedeutung im Kontext von Unterricht und Interaktion analysiert.
Kapitel 8 widmet sich dem proxemischen Verhalten und seinen Einfluss auf die Kommunikation. Es werden verschiedene Distanzzonen im Raum und deren Bedeutung für die Interaktion zwischen Lehrer und Schüler betrachtet.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit behandelt die Thematik der Körpersprache des Lehrers im Unterricht, wobei die Schwerpunkte auf nonverbaler Kommunikation, Funktionen der Körpersprache, Mimik, Blickkontakt, Gestik, Körperhaltung, Proxemik und dem Einfluss von Körpersprache auf den Lernprozess liegen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2006, Körpersprache des Lehrers im Unterrricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164581