Zu Beginn der 70er Jahre konnte die Weltgemeinschaft zurückblicken und sich fragen, welche gefährliche bzw. bedrohliche Situation als Nächstes geschehen könnte: die Kuba-Krise im Oktober 1962, die von einem Konflikt zum Krieg eskalierte Auseinandersetzung zwischen den Vereinigten Staaten und Nordvietnam, der dritte arabisch-israelische Krieg im Juni 1967 und die gewaltsame Niederschlagung des „Prager Frühlings“ durch sowjetische Truppen im Jahre 1968. Der immer noch andauernde und von Zeit zu Zeit angeheizte Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA stellte nach wie vor eine immense Gefahr für den Weltfrieden dar. Das strategische und atomare Patt der beiden Weltmächte bot genügend Instabilität, auch ohne die anderen weltweit vorkommenden Konfliktherde.
Genau an dieser Stelle in der Geschichte der Nachkriegszeit sollte ein neues, bisher nicht ernsthaft bedachtes Kapitel begonnen werden. Die Zeit der „Hardliner“ – sowohl im Osten als auch im Westen – neigte sich zwar nicht komplett dem Ende zu, aber eine in Aussicht stehende Zeit der Entspannung bzw. der Annäherung schien zum Greifen nahe. Die über die Jahre gewachsene Diskrepanz zwischen der sowjetischen und der chinesischen Führung hinsichtlich des Kurses der kommunistischen Weltrevolution zwang die UdSSR in eine gewisse Flucht nach vorne. Der Dialog, der mit dem Westen initiiert wurde, hatte aber natürlich einen viel wichtigeren Beweggrund als eine Festigung des Machtanspruchs auf die Führungsrolle in der kommunistischen Welt. Es sollten endlich die Nachkriegsgewinne und die neuen Grenzen in Europa anerkannt werden, bevorzugt in Form einer offiziellen Friedenskonferenz. Anfang der 70er Jahre konnte dieser Gedanke durchaus ernst genommen werden. Der amerikanische Präsident Richard M. Nixon, unterstützt von seinem Sicherheitsberater und späterem Außenminister Henry Kissinger, erwies sich für Sowjetführer Leonid Breschnew als ein geeigneter Verhandlungspartner.
Die einzelnen Inhalte, Ergebnisse und Konsequenzen dieses Zusammentreffens, nicht nur von Seiten der USA und der UdSSR, sondern eben auch von den Ländern Europas, wurden in der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) zwischen 1973 und 1975 erarbeitet und in der Schlussakte von Helsinki feierlich unterzeichnet. Diese Konferenz soll nun im Folgenden bezüglich ihres Ursprungs, ihres Inhalts, ihrer Ergebnisse und ihrer damaligen wie auch heute noch präsenten Bedeutung untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- A) Vorwort
- B) Die KSZE - Institutionalisierung der Entspannung
- I) Aktuelle Geschehnisse – der Kalte Krieg 1973 bis 1975
- 1.1 Das Jahr 1973
- 1.2 Das Jahr 1974
- 1.3 Das Jahr 1975
- II) Vorherige Entwicklungen zwischen Ost und West
- 2.1 Die Vereinigten Staaten unter Richard Nixon
- 2.2 Die Sowjetunion unter Leonid Breschnew
- 2.3 Weitere wichtige entspannungspolitische Faktoren
- III) Die KSZE im Detail – von Manöverankündigungen zu Menschenrechten
- 3.1 Teilnehmer, Beweggründe und Vorstellungen
- 3.2 Der „Dekalog“ und die fundamentale Sicherung der Menschenrechte - wertvolle Ergebnisse für beide Seiten des Verhandlungstisches
- IV) Folgen und Konsequenzen der KSZE
- 4.1 Die Folgekonferenzen von Belgrad bis Helsinki
- 4.2 Konsequenzen und Erkenntnisse der erzielten Ergebnisse der KSZE
- I) Aktuelle Geschehnisse – der Kalte Krieg 1973 bis 1975
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) von 1973 bis 1975 und ihre Rolle bei der Institutionalisierung der Entspannung im Kalten Krieg. Sie analysiert die politischen und historischen Umstände, die zur KSZE führten, sowie die Inhalte und Ergebnisse der Konferenz.
- Der Kalte Krieg und die internationale Lage in den Jahren 1973-1975
- Die Rolle der USA und der UdSSR im Prozess der Entspannung
- Die Verhandlungen und die Inhalte der Schlussakte von Helsinki
- Die Bedeutung der KSZE für die Menschenrechte und die Sicherheit in Europa
- Die Folgen und die langfristigen Auswirkungen der KSZE
Zusammenfassung der Kapitel
A) Vorwort: Das Vorwort skizziert den gefährlichen internationalen Kontext der frühen 1970er Jahre, geprägt vom Kalten Krieg und regionalen Konflikten. Es betont die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes zur Entspannung der internationalen Beziehungen und die Rolle der sich verändernden Beziehungen zwischen der Sowjetunion und China. Der amerikanische Präsident Nixon und sein Sicherheitsberater Kissinger werden als Schlüsselpersonen im Prozess der Annäherung an die Sowjetunion vorgestellt. Die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) wird als ein entscheidender Schritt in diesem Prozess dargestellt, dessen Ursprung, Inhalt, Ergebnisse und Bedeutung im Folgenden untersucht werden sollen.
B) Die KSZE - Institutionalisierung der Entspannung: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die KSZE. Es beginnt mit einer Analyse der aktuellen Geschehnisse des Kalten Krieges zwischen 1973 und 1975, einschließlich des Vietnamkriegs, der Watergate-Affäre und des Jom-Kippur-Krieges, und wie diese Ereignisse die Verhandlungen beeinflussten. Der Abschnitt über die vorherigen Entwicklungen zwischen Ost und West beleuchtet die politischen Umstände in den USA unter Nixon und in der Sowjetunion unter Breschnew, und andere Faktoren, die zur Entspannung beitrugen. Der Abschnitt über die KSZE selbst beschreibt detailliert die Teilnehmer, ihre Motive und Vorstellungen, sowie die Inhalte der Schlussakte von Helsinki, insbesondere den „Dekalog“ und die Bedeutung der Menschenrechte. Schließlich werden die Folgen und Konsequenzen der KSZE, inklusive der Folgekonferenzen, besprochen.
Schlüsselwörter
Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), Kalter Krieg, Entspannung, Helsinki-Schlussakte, Richard Nixon, Leonid Breschnew, Menschenrechte, Ost-West-Beziehungen, Vietnamkrieg, Watergate-Affäre, Jom-Kippur-Krieg.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Die KSZE - Institutionalisierung der Entspannung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) von 1973 bis 1975 und ihre Bedeutung für die Institutionalisierung der Entspannung während des Kalten Krieges. Sie untersucht die politischen und historischen Umstände, die zur KSZE führten, sowie die Inhalte und Ergebnisse der Konferenz, insbesondere die Schlussakte von Helsinki.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Kalten Krieg und die internationale Lage zwischen 1973 und 1975, die Rolle der USA und der UdSSR im Entspannungsprozess, die Verhandlungen und Inhalte der Schlussakte von Helsinki, die Bedeutung der KSZE für die Menschenrechte und die Sicherheit in Europa sowie die langfristigen Auswirkungen der KSZE. Es werden auch wichtige Ereignisse wie der Vietnamkrieg, die Watergate-Affäre und der Jom-Kippur-Krieg in Bezug auf ihren Einfluss auf die KSZE betrachtet.
Welche Schlüsselpersonen werden in der Arbeit erwähnt?
Die Arbeit erwähnt insbesondere Richard Nixon (Präsident der USA) und Leonid Breschnew (Generalsekretär der KPdSU), da deren politische Entscheidungen und Beziehungen eine entscheidende Rolle im Entspannungsprozess spielten.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in ein Vorwort, ein Hauptkapitel zur KSZE, welches die aktuelle Lage, vorherige Entwicklungen, die KSZE im Detail und die Folgen der Konferenz behandelt, und eine Zusammenfassung der Kapitel sowie eine Liste der Schlüsselwörter. Das Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick über die einzelnen Abschnitte.
Was ist der "Dekalog" im Kontext der KSZE?
Der "Dekalog" bezieht sich auf die grundlegenden Prinzipien und Übereinkünfte, die in der Schlussakte von Helsinki zur Sicherung der Menschenrechte festgelegt wurden und als wertvolles Ergebnis für beide Seiten des Verhandlungstisches galten. Die genaue Bedeutung und der Inhalt des Dekalogs werden im Hauptteil der Arbeit näher erläutert.
Welche Folgen und Konsequenzen der KSZE werden behandelt?
Die Arbeit analysiert die Folgekonferenzen der KSZE nach Helsinki und diskutiert die langfristigen Konsequenzen und Erkenntnisse der erzielten Ergebnisse. Hier wird der nachhaltige Einfluss der KSZE auf die internationale Politik und insbesondere auf die Beziehungen zwischen Ost und West beleuchtet.
Welche Quellen werden verwendet? (nicht im gegebenen HTML enthalten, aber relevant für eine vollständige FAQ)
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Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Die Arbeit ist für akademische Zwecke konzipiert und dient der Analyse der KSZE und der Thematik der Entspannung im Kalten Krieg. Sie richtet sich an Personen mit Interesse an Geschichte, Politikwissenschaft und internationalen Beziehungen.
- Quote paper
- Jerry Paramo (Author), 2007, Die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) – die Institutionalisierung der Entspannung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164542