„ It would be cool to kill people“
(Barry Loukaitis, 14 Jahre)
Jeder kennt die Bilder der Columbine High School in Littleton. Verletzte Schülerinnen und Schüler stürzen sich aus dem Fenster. Panik steht ihnen ins Gesicht geschrieben. In den letzten zehn Jahren kam es weltweit zu knapp 70 solcher Taten. Jedes Mal nach so einer Tat stellen sich die gleichen Fragen auf die bisher, so scheint es zumindest noch nicht ausreichend Antwort gegeben werden konnte.
[...]
Der vor allem massenmedial häufig benutzte Bergriff des Amoklaufs wird folgendermaßen definiert:
- den grundsätzlich allein agierenden Einzeltäter,
- der anscheinend wahllos und gezielt agiert,
- und zwar mittels Waffen, Sprengmitteln, gefährlicher Werkzeuge oder anderer außergewöhnlicher Gewaltanwendung,
- der eine zunächst nicht bestimmbare Zahl von Menschen verletzt oder tötet oder
- durch sein Verhalten zumindest die Verletzung oder Tötung erwartbar macht und auch seine eigene Tötung zumindest vorbereitet.
[...]
In dem nachfolgendem Abschnitt werden die psychischen Vorerkrankungen von School Shootern näher betrachtet. Dabei wird sich auf die Ergebnisse von Peter Langman (2009) bezogen.
Als weiterer möglicher Auslöser wird anschließend die Rolle der Phantasie näher erläutert.
In Punkt 4 wird zunächst der Tatablauf der School Shootings von Littleton, Red Lake und Erfurt beschrieben. Daraufhin wird das Leben der Täter betrachtet. Sie werden auf ihre psychischen Vorerkrankungen und die Rolle ihrer Phantasie hin untersucht. Auf die neueren deutschen School Shootings wird aufgrund der noch geringen Literatur nicht eingegangen. Da die Forschung in den USA weiter fortgeschritten ist als in Deutschland, werden auch amerikanische School Shootings herangezogen.
Die aktuelle Diskussion über die Rolle der Massenmedien wird in einem Exkurs kurz angerissen.Zunächst wird das „Threat Management“ vorgestellt, bevor dargelegt wird, wie Schüler, Lehrer, Eltern und die Schule präventiv handeln können. Das Gewaltpräventionsprogramm „Lebenslust mit Lars und Lisa“ und eine Hilfestellung zur Thematisierung von School Shootings in der Klasse werden ebenfalls aufgezeigt.
Abschließend wird in einem Resümee die Arbeit noch einmal zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Statistische Übersicht zur Tötungsdelinquenz
- 2.1 Definition Tötungsdelinquenz
- 2.1.1 Delinquenz
- 2.1.2 Tötung
- 2.1.3 Tötungsdelinquenz
- 2.2 Statistische Übersicht zur Tötungsdelinquenz von Jugendlichen in Deutschland
- 2.3 Statistische Übersicht internationaler School Shootings
- 2.4 Forschungsergebnisse zur Waffennutzung an deutschen Schulen
- 3. Psychische Vorerkrankungen von Amokläufern
- 3.1 Psychopathische Täter
- 3.2 Psychotische Täter
- 3.2.1 Schizophrenie
- 3.3 Traumatisierte Täter
- 3.3.1 Posttraumatische Belastungsstörung
- 3.4 Die Rolle der Phantasie
- 4. Fallbeispiele
- 4. 1 Columbine High School, Littleton in Colorado
- 4.1.1 Eric Harris
- 4.1.2 Dylan Klebold
- 4.1.3 Fallbeispiel Phantasie: Eric Harris
- 24.1.4 Fallbeispiel Phantasie: Dylan Klebold
- 4.2 Red Lake Senior High School, Red Lake in Minnesota
- 4.2.1 Jeffrey Weise
- 4.3 Johann Gutenberg-Gymnasium, Erfurt/Thüringen
- 4.3.1 Robert Steinhäuser
- 4.3.2 Fallbeispiel Phantasie: Robert Steinhäuser
- 5. Exkurs Massenmedien
- 6. Zwischenfazit
- 7. Prävention von School Schootings
- 7.1 „Threat Management\" - Bedrohungsmanagement
- 7.1.1 Ablaufplan zum Bedrohungsmanagement
- 7.2 Jeder kann ein School Shooting verhindern
- 7.2.1 Rolle der Schüler
- 7.2.2 Rolle der Lehrer
- 7.2.3 Rolle der Schule
- 7.2.4 Rolle der Eltern
- 7.3 Gewaltpräventionsprogramm: „Lebenslust mit Lars und Lisa“
- 7.4 Hilfestellung zur Thematisierung von School Shootings in der Klasse
- 8. Resümee
- 9. Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert das Phänomen von Amokläufen an Schulen, wobei der Fokus auf den Motiven und Hintergründen der Täter sowie auf Möglichkeiten der Prävention liegt.
- Statistische Übersicht zur Tötungsdelinquenz von Jugendlichen
- Psychische Vorerkrankungen von Amokläufern
- Rolle der Phantasie in der Tatvorbereitung
- Fallbeispiele und Analyse von Tatabläufen
- Präventionsmaßnahmen und mögliche Handlungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition von Tötungsdelinquenz und beleuchtet die statistische Entwicklung von Tötungsdelikten in Deutschland und international. Kapitel 3 untersucht psychische Vorerkrankungen von Amokläufern, mit einem Fokus auf psychopathische und psychotische Täter sowie posttraumatische Belastungsstörungen. In den Fallbeispielen werden die Taten an der Columbine High School, der Red Lake Senior High School und am Johann Gutenberg-Gymnasium in Erfurt genauer analysiert. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der Phantasie in der Tatvorbereitung und die Rolle der Massenmedien in der öffentlichen Wahrnehmung des Themas.
Schlüsselwörter
Amoklauf, School Shooting, Tötungsdelinquenz, Psychopathie, Psychose, Schizophrenie, Traumatisierung, Phantasie, Fallbeispiele, Prävention, Bedrohungsmanagement, Gewaltprävention, Massenmedien.
- Citar trabajo
- Stefan Mergel (Autor), 2010, Amokläufer in der Schule - Was bewegt junge Menschen zum Töten und wie kann die Schule entgegenwirken?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164512