Das russische Reich, auch Moskowien genannt, hatte zur Krönung Peter des Großen 1682 die größte Flächen im Vergleich zu anderen Staaten auf der Welt. Zar Iwan der Schreckliche, weitete dieses Reich im Kampf aus, so dass Sibirien seitdem mit zum Reich gezählt wurde. Kein Europäer konnte sich diese Weiten vorstellen. Das Land reichte vom Weißen Meer im Norden bis an die südrussisch-ukrainischen Steppengebiete. Und auf der Waagerechten vom Pazifischen Ozean, im Osten bis in den Westen vom Ladogasee bis Nowogrod, Smolensk und Kiew.
Seine Grenze im Norden war die arktische Küstenlinie (Circulum Arcticuum), im Osten waren es Persien und China, im Süden begrenzt durch die Krimm Tataren und im Westen von Litauen, Polen, Livland und Schweden.
Mitte des 17. Jhd. lebten etwa 8 bis 12 Millionen Menschen im russischen Reich. Die Quellen dazu sind sehr unterschiedlich.In der Stadt Moskau lebten davon ca. 130.000 Menschen, ähnlich wie in Wien. Die Stadt galt zu jener Zeit schon nach westeuropäischen Maßstab als Metropole. Das Stadtbild war von Holzhäusern geprägt, jedoch veränderte es sich oft durch Brände.
Im 17.Jhd. galt Russland noch nicht ls Wirtschaftsmacht. Es lag weit hinter den anderen europäischen Staaten. Zwar waren Ende des 16. Jhd. schon die ersten Manufakturen entstanden, jedoch rund 97% der Bevölkerung zu den Bauern gezählt. Russland war ein Agrarstaat in dem feudale Gesetzmäßigkeiten herrschten. Rund 82% der Bauern waren Leibeigene und somit unfrei. Das Leben der Bauern war ärmlich. Als Agrarstaat war der russische Boden wenig fruchtbar. Alle drei Jahre gab es Mißernten, so das die Bauern einer weiteren Tätigkeit, wie jagen oder fischen nachkommen mussten, um zu überleben.
Aufgrund russischer Ressourcen waren Engländer und Holländer am Handel mit Russland interessiert. Sie brauchten die qulitativen und quantitativen Vorräte zum Schiffsbau. Im 17.Jhd. hatten die Holländer den größten Anteil am Handel, deswegen gab es auch eine ständige Botschaft in Moskau. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Der Newcomer Russland vor dem Großen Nordischen Krieg 1695-1700
- a) der Staat im 17. Jhd.
- b) innen- und außenpolitische Lageanalyse
- c) außenpolitische Ziele Peter des Großen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Handreichung beleuchtet die Situation des Russischen Reiches im Vorfeld des Großen Nordischen Krieges (1695-1700). Dabei wird der Fokus auf die innen- und außenpolitische Lage Russlands unter Zar Peter dem Großen gelegt und die Herausforderungen, die der Staat zu dieser Zeit bewältigte, analysiert.
- Entwicklung des Russischen Reiches im 17. Jahrhundert
- Innenpolitische Herausforderungen und Reformen unter Zar Peter dem Großen
- Außenpolitische Ziele und strategische Erwägungen Peters I.
- Russlands Position im europäischen Machtsystem
- Der Aufstieg Russlands als Seemacht
Zusammenfassung der Kapitel
a) der Staat im 17. Jhd.
Das Russische Reich, auch Moskowien genannt, war im 17. Jahrhundert das flächenmäßig größte Reich der Welt. Es umfasste ein riesiges Gebiet von der arktischen Küstenlinie im Norden bis zu den südlich gelegenen Steppengebieten. Trotz seiner Größe war Russland im Vergleich zu anderen europäischen Staaten wirtschaftlich schwach. Die Mehrheit der Bevölkerung bestand aus Bauern, die unter feudalen Bedingungen lebten. Die meisten Bauern waren Leibeigene und hatten ein armes Leben. Russlands Mangel an Zugang zum offenen Meer hinderte den Handel mit Europa und begrenzte den wirtschaftlichen Aufstieg.
b) innen- und außenpolitische Lageanalyse
Nach dem Sturz der Regentin Sofia übernahm Peter der Große im Jahr 1695 die politische Führung. Peters Vision war es, Russland als Seemacht zu etablieren. Die unsichere Grenze zum Osmanischen Reich und den Krimtataren erschwerte jedoch den Zugang zum Schwarzen Meer und führte zu kriegerischen Auseinandersetzungen. 1697 unternahm Peter eine Europareise, um diplomatische Beziehungen zu knüpfen und Unterstützung gegen die Osmanen zu gewinnen. Peter erlangte wichtige Erkenntnisse über Schiffsbau, Mathematik und andere Wissenschaften. Seine Reise hatte jedoch auch innenpolitische Folgen. Nach einem erneuten Strelitzenaufstand in Moskau, entschied Peter sich für eine rigorose Unterdrückung der Strelitzen, um ihre Macht zu brechen.
Schlüsselwörter
Russland, Peter der Große, Moskowien, Strelitzen, Osmanisches Reich, Krimtataren, Großmacht, Seemacht, Ostsee, Handelswege, wirtschaftliche Entwicklung, feudales System, Leibeigenschaft, Reformen, Außenpolitik, Bündnisse, Europareise, Militär, strategische Ziele, Livland, Schweden.
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- Sabrina Gumprich (Author), 2010, Der Newcomer Russland vor dem Nordischen Krieg 1695-1700, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164398