Ausländer ist nach § 1 Abs.2 des Ausländergesetzes (BGBl.1990 I,S.1354) jeder, der nicht Deutscher im Sinne des Art.116 Abs.1 GG ist. In Deutschland lebten 1996 ca. 7,2 Millionen Ausländer, das sind knapp 8,8 Prozent der Bevölkerung. Ihre Zahl hat sich seit der Maueröffnung 1989 um ca. 2,1 Millionen erhöht.
Der ab 1950 einsetzende wirtschaftliche Aufschwung hatte zu einem zunehmenden Bedarf an Arbeitskräften geführt. Dieser konnte zunächst durch die Heimat-vertriebenen aus dem deutschen Osten und Flüchtlinge aus der DDR gedeckt werden. Mit dem Mauerbau am 13. August 1961 versiegte dieser Strom, so daß der Beschäftigung ausländischer Mitarbeiter eine immer stärkere Bedeutung zukam. Durch Verträge mit Anwerbeländern1955 (mit Italien) und 1960 (mit Spanien und Griechenland) wurde deren Zuwanderung gezielt gefördert. Dementsprechend erhöhte sich die Zahl der in Westdeutschland lebenden Ausländer von 690.000 im Jahr 1961 auf 4,1 Millionen im Jahr 1974. Die durch diese Anwerbekampagnen gewonnenen ,,Gastarbeiter" sollten, wie das Wort bereits nahelegt, dem Rotationsprinzip folgend nach einer gewissen Zeit in ihre Heimatländer zurückkehren und bei weiterem oder erneut auftretendem Bedarf durch neue ersetzt werden. Diese Gastarbeiterperiode dauerte bis 1973, als infolge der wirtschaftlichen Rezession ein Anwerbestopp verhängt wurde. Dieser Anwerbestopp führte nur zu einem vorüber-gehenden Rückgang, vor allem der Zahl der erwerbstätigen Ausländer. Die Wohnbevölkerung nahm ab 1974 durch verstärkten Familiennachzug, hohe Geburtenraten und vermehrte Einreise von Asylbewerbern weiterhin stetig zu, um schließlich ihr heutiges Niveau zu erreichen.
Die Frage, ob Deutschland nun ein Einwanderungsland ist oder nicht, ist in der öffentlichen Diskussion weiterhin umstritten, de facto findet Einwanderung bereits seit längerem statt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Darstellung der aktuellen Situation ausländischer Mitbürger im historischen Überblick
- Integrationshemmnisse
- Arbeitsplatz
- Familiäre Sozialisation
- Schulische Sozialisation
- Kriminalität
- Konflikte mit Aussiedlern
- Folgen der starken Wohnortkonzentration
- Ethnische Minderheiten in der DDR
- → Entwicklung bis 1990
- → Entwicklung nach 1990
- Besonderheiten
- Ausblick
- Zusammenfassung und Ausblick auf zukünftige Entwicklungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Integrationshemmnisse und Konfliktpotentiale ethnischer Minderheiten in Deutschland. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der Einwanderung und die Integrationsprobleme, denen Migranten in Deutschland begegnen.
- Integrationsprobleme von Ausländern in Deutschland
- Sozioökonomische Situation ethnischer Minderheiten
- Diskriminierung und sozialer Ausschluss
- Konflikte und Konfliktpotentiale
- Integrationspotentiale und -hemmnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die historische Entwicklung der Einwanderung nach Deutschland, beginnend mit den Anwerbeabkommen der 1950er Jahre. Kapitel 2 analysiert die Integrationshemmnisse, denen Migranten in Deutschland begegnen. Es werden verschiedene Bereiche wie Arbeitsplatz, Familiäre Sozialisation, Schulische Sozialisation, Kriminalität, Konflikte mit Aussiedlern und Folgen der starken Wohnortkonzentration beleuchtet.
Kapitel 3 konzentriert sich auf die besonderen Herausforderungen für ethnische Minderheiten in der DDR, sowohl vor als auch nach der Wiedervereinigung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen wie Integration, Diskriminierung, Konfliktpotential, ethnische Minderheiten, Einwanderung, Gastarbeiter, Sozialisation, Arbeitsplatz, Bildung, Kriminalität und Wohnortkonzentration. Sie beleuchtet auch die spezifischen Herausforderungen für Migranten in Deutschland, z.B. den Umgang mit kulturellen Unterschieden, die Integration in den Arbeitsmarkt und die Bewältigung von Diskriminierungserfahrungen.
- Quote paper
- Timo de Beer (Author), 1998, Integrationsprobleme und daraus resultierende Konfliktpotentiale ethnischer Minderheiten in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1642