Aufgrund praktischer Probleme des am Kognitivismus orientierten Unterrichts entwickelte
sich der Konstruktivismus als eine Art der „Gegenbewegung“. Aus dieser Bewegung entstand
das „situierte Lernen“. Hierbei wurde Kritik geübt am Frontalunterricht, der ungleichen
Rollenverteilung zwischen Schüler/Lehrer etc.
Die geringe Förderung von Eigeninitiative der Schüler führt zu Demotivation, was wiederum
eher extrinsische Motivation bewirkt. Oftmals wird dann nur „Träges Wissen“ vermittelt,
welches in Alltagssituationen nur schwer anwendbar ist.
Träges Wissen zeigt sich in der Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln, oftmals wird auch
von mangelndem Wissenstransfer gesprochen.
Inhaltsverzeichnis
I. Vorstellung des Themas
II. Situiertheitserklärung
II.1.1 Grundannahme
II.1.2 Traditionelle Sicht
II.1.3 Situiertheit nach Greeno
II.1.4 Vor- und Nachteile
III. Situiertes Lernen
III.1.1 Ziele situierten Lernens
III.1.2 Lernprozesse
III.1.3 Lernumgebung
IV. Interventionen für Anwendbares Wissen
IV. 1.1 cognitive apprenticeship
IV. 1.2 anchored instruction
IV. 1.3 cognitive flexibility theory
I. Vorstellung des Themas
Aufgrund praktischer Probleme des am Kognitivismus orientierten Unterrichts entwickelte sich der Konstruktivismus als eine Art der „Gegenbewegung“. Aus dieser Bewegung entstand das „situierte Lernen“. Hierbei wurde Kritik geübt am Frontalunterricht, der ungleichen Rollenverteilung zwischen Schüler/Lehrer etc.
Die geringe Förderung von Eigeninitiative der Schüler führt zu Demotivation, was wiederum eher extrinsische Motivation bewirkt. Oftmals wird dann nur „Träges Wissen“ vermittelt, welches in Alltagssituationen nur schwer anwendbar ist.
Träges Wissen zeigt sich in der Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln, oftmals wird auch von mangelndem Wissenstransfer gesprochen.
Hierfür gibt es drei Erklärungsansätze: (1) Metaprozesserklärungen, (2) Strukturdefiziterklärungen und (3) Situiertheitserklärungen.
Wir beschäftigen uns mit dem letzten Aspekt, den Situiertheitserklärungen.
Der Konstruktivismus geht davon aus, dass Wissen durch einen individuellen aktiven Konstruktionsprozess des Menschen entsteht. Dies lässt die Situation, in der gelernt wird, zu einem bedeutenden und entscheidenden Faktor für den Lernprozess werden.
II. Situiertheitserklärung
II.1.1 Grundannahme
Die Situiertheitserklärungen stellen den traditionellen Wissens- und Transferbegriff der kognitiven Psychologie in Frage. Hierbei gehen sie davon aus, dass Wissen prinzipiell situativ gebunden ist. Wissen wird in Form von Interaktionen zwischen Person und Situation transferiert.
II.1.2 Traditionelle Sicht
Nach Annahmen über das Wissen bei den Situiertheitserklärungen aus traditioneller Perspektive entwickelt sich Wissen aus der Koordination zwischen einer Person, die von bestimmten Erfahrungen und Erlebnissen geprägt ist und einer Situation, die bestimmte Handlungsvorschläge und -beschränkungen aufzeigt. Wissen ist demnach relational definiert. Daraus zeigt sich, dass es keinen Sinn ergibt, das Wissen einer Person zu charakterisieren, ohne die Situation, in der es handelt, zu betrachten.
Eine weitere Annahme geht davon aus, dass keine Dichotomie zwischen Wissen und Handeln besteht. Hieraus ergibt sich die „Transferproblematik“.
Es wird angenommen, dass ein Transfer, im herkömmlichen Sinne, von in einem bestimmten Kontext erworbenen Wissen auf einen anderen Kontext nicht statt finden kann. Dies führt zu der Problematik, überhaupt eine Verhaltenskontinuität erklären zu können. Hierbei wird mit der Ähnlichkeit von Situationen gearbeitet, wobei Transfer dann stattfindet, wenn eine Aktivität, die in einer Situation gelernt wurde, auch erfolgreich in einer anderen ausgeübt werden kann. Wissenstransfer findet somit in Interaktionen zwischen Person und Situation statt.
II.1.3 Situiertheit nach Greeno
James Greeno ist als Instruktionspsychologe ein Vertreter der situierten Kognition und somit der Ansicht, dass kognitive Prozesse von situationsbezogenen Handlungseinschränkungen (constraints) und Handlungsangeboten (affordances) beeinflusst werden. Greeno interessierte sich auch für die Frage, wie Wissenstransfer stattfindet. Wissen wird auf eine neue Situation übertragen, falls entweder die neue Situation sehr ähnlich zu der alten Situation ist oder, falls die neue Situation in irgendeiner Weise auf die alte Situation zurückzuführen ist.
II.1.4 Vor- und Nachteile
Auf der einen Seite beachten die Erklärungsansätze zur Situierten Kognition situationale und soziale Aspekt, die bei den traditionellen Ansätzen weitestgehend unbehandelt bleiben. Auf der anderen Seite bilden sie dabei aber keine einheitliche Theorie und es mangelt an einer empirischen Fundierung. Auch fehlen wesentliche Konzept- und Prozessbeschreibungen.
III. Situiertes Lernen
III.1.1 Ziele situierten Lernens
Bei der Kognitionsforschung liegt Wissen in Form einer „Bibliothek“ vor und ist vielmehr eine Ansammlung von Fakten. Der Konstruktivismus ist dagegen der Ansicht, dass Wissen durch einen individuellen aktiven Konrstruktionsprozess des Menschen entsteht. Der Situation, in der das Lernen stattfindet kommt somit eine entscheidende Bedeutung zu. Die Vertreter des situierten Lernens forderten deshalb, dass in Situationen in denen gelernt wird, also den Lernumgebungen, ein Bezug zu einem realen Kontext hergestellt wird und der Lernende die Chance bekommt sich aktiv am Lerngeschehen zu beteiligen. Nur durch erfolgreichen Wissenstransfer kann „träges Wissen“ vermieden werden.
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- Arbeit zitieren
- Olga Hock (Autor:in), Nina Löffler (Autor:in), 2007, Ausarbeitung zum Referat Träges Wissen: Wenn Erlerntes nicht genutzt wird, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164091
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