Die Begründer der marxistischen Staats-, Gesellschafts- und Wirtschaftstheorie sind Karl Marx (1818–1883) und Friedrich Engels (1820–1895). Karl Marx wurde 1818 als Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts in Trier geboren. Er studierte zunächst auf Wunsch seines Vaters Rechtswissenschaften, dann Geschichte und Philosophie. Nach der Fertigstellung seiner Dissertation über griechische Naturphilosophie bei Demokrit und Epikur konnte Marx wegen seiner Zugehörigkeit zu den „linkshegelianischen Kritikern“ nicht auf eine akademische Laufbahn rechnen. Statt dessen übernahm er im Jahre 1842 die redaktionelle Leitung der liberalen „Rheinischen Zeitung“, und wurde so zum Publizisten. Durch seine Emigration 1843 nach Paris lernte Marx bekannte Sozialisten und Kommunisten kennen, und neben seiner Bekanntschaft mit Heinrich Heine kam es zum ersten engen Kontakt mit Friedrich Engels, aus dem sich eine lebenslange, enge Zusammenarbeit entwickelte.
Friedrich Engels, der enge Freund und Mitarbeiter von Marx, wurde 1820 als Sohn eines Textilfabrikanten in Barmen geboren. Auf Drängen seines Vaters brach er das Gymnasium vor dem Abitur ab und absolvierte statt dessen eine kaufmännische Ausbildung im elterlichen Betrieb. In seiner Freizeit begeisterte Engels sich jedoch schon früh für Literatur und Philosophie. Genau wie Karl Marx war auch er von der Philosophie Hegels beeindruckt, wohingegen Ludwig Feuerbach Engels Interesse am Sozialismus weckte. Während seines Aufenthaltes in der väterlichen Fabrik in Manchester Marx und Engels wirkten also zu einer Zeit, als sich die infolge der industriellen Revolution und des knallharten Kapitalismus herausgebildete Arbeiterschaft, von ihnen in ihren Schriften meist nur als „Proletariat“ bezeichnet, nicht mehr nur zu einer leidenden, sondern auch zu einer kämpfenden, gesellschaftlichen Klasse entwickelte. So seien hier nur die Aufstände der Seidenweber von Lyon, die schlesischen Weberaufstände (1844) und der Kampf der ersten politischen Arbeiterbewegung, der britischen Chartisten und soziale Reformen erwähnt . Vor diesem Hintergrund und in Verbindung mit philosophischen Ideen des 18. und 19. Jahrhunderts entstanden die neuen wissenschaftlichen Theorien von Marx und Engels.
Die folgende Arbeit untersucht nun den dialektischen Materialismus, die materialistische Geschichtsauffassung („Historischer Materialismus“), sowie die ökonomischen Lehren von Marx und Engels, und versucht die entsprechenden „Fachterminologien“ zu erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Eine Kurzbiographie von Marx und Engels
- Der dialektische Materialismus
- Der philosophische Materialismus
- Die Dialektik und ihre Gesetze
- Die materialistische Geschichtsauffassung
- Grundgedanken
- Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse – die Aufeinanderfolge der Gesellschaftsformationen
- Basis und Überbau
- Klassen und Klassenkampf
- Der Staat
- Die politische Ökonomie
- Grundgedanken
- Ware, Wert, Arbeit, Geld
- Die Akkumulation des Kapitals
- Lohnarbeit, Mehrwert, Kapital, Profit
- Der tendenzielle Fall der Profitrate
- Wissenschaftlicher Sozialismus und proletarische Revolution
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den wichtigsten theoretischen Grundlagen des Marxismus, die von Karl Marx und Friedrich Engels im 19. Jahrhundert entwickelt wurden. Im Fokus stehen dabei der dialektische Materialismus, die materialistische Geschichtsauffassung, die ökonomischen Lehren und die daraus resultierende Vorstellung einer proletarischen Revolution.
- Der dialektische Materialismus als philosophisches Fundament des Marxismus
- Die materialistische Geschichtsauffassung mit ihren Kernelementen wie Produktivkräften, Produktionsverhältnissen, Klassen und Klassenkampf
- Die politische Ökonomie von Marx und Engels mit Begriffen wie Ware, Wert, Arbeit, Kapital und Mehrwert
- Die Rolle des Staates im Kapitalismus und die Bedeutung des wissenschaftlichen Sozialismus für eine proletarische Revolution
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung – Eine Kurzbiographie von Marx und Engels
Dieses Kapitel stellt Karl Marx und Friedrich Engels vor, die Begründer des Marxismus. Es schildert die Lebensläufe der beiden Denker und betont ihre frühzeitige Beschäftigung mit Philosophie, Politik und den sozialen Problemen der Zeit.
Der dialektische Materialismus
Hier werden die philosophischen Grundlagen des Marxismus erläutert. Marx und Engels orientierten sich an Hegel, stellten jedoch dessen Idealismus in Frage und entwickelten einen materialistischen Ansatz. Das Kapitel behandelt zentrale Begriffe wie Materialismus, Dialektik und die Gesetze der Widersprüche, Sprünge und Negation der Negation.
Die materialistische Geschichtsauffassung
Dieses Kapitel widmet sich der marxistischen Theorie der Geschichte. Es behandelt die zentralen Elemente der materialistischen Geschichtsauffassung, darunter die Bedeutung von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen, die Beziehung zwischen Basis und Überbau sowie der Klassenkampf als Motor der Geschichte.
Die politische Ökonomie
In diesem Kapitel werden die ökonomischen Lehren von Marx und Engels vorgestellt. Es werden zentrale Begriffe wie Ware, Wert, Arbeit, Kapital und Mehrwert erläutert und die Funktionsweise des Kapitalismus analysiert. Die Akkumulation des Kapitals und der tendenzielle Fall der Profitrate werden als wichtige Faktoren für die Entwicklung des Kapitalismus betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf zentrale Konzepte des Marxismus wie dialektischer Materialismus, materialistische Geschichtsauffassung, Klassenkampf, Kapitalismus, Arbeit, Mehrwert, Proletariat, Revolution und wissenschaftlicher Sozialismus. Sie analysiert die historischen und gesellschaftlichen Bedingungen, die zur Entstehung des Marxismus führten, und erläutert die wichtigsten Thesen der Marx'schen Theorie.
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- Dipl.-Betriebswirtin Karin Peters (Author), 2003, Untersuchungen zum Marxismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164059