Historische Quellen sind die Grundlage unserer Kenntnisse über Vergangenes. Sie können entweder in der Form von „Überresten“ existieren oder aber als „Traditionen“. Unter „Überresten“ versteht man Quellen, die uns durch ihre bloße Existenz Anhaltspunkte über die Vergangenheit geben. Dazu zählen u.a. Bauwerke, Kunstgegenstände, Artefakte und Skulpturen. Unter „Traditionen“ allerdings versteht man Quellen, die eine Darstellung der Vergangenheit durch Augenzeugen vornehmen. Diese Darstellungen können sowohl in schriftlicher als auch in mündlicher Form vorliegen. Solche sog. Zeugnisse der Vergangenheit können zum Beispiel Urkunden, Briefe, Biographien, Tagebücher aber auch Reden, Filme und Tonbandaufnahmen sein.
Eine Quelle ist ein Objekt aus der Vergangenheit oder ein Zeugnis, das die Vergangenheit betrifft, auf das Historiker sich stützen, wenn sie ihre eigene Beschreibung dieser Vergangenheit schaffen.1
Neben solchen greifbaren Quellen können aber auch Tatsachen wie z.b. überlieferte Bräuche oder Sprachen als Quelle dienen. Eine weitere Unterscheidung muss zwischen sog. Primärquellen (direkte Quellen) und Sekundärquellen (indirekte Quellen) gemacht werden. Als sekundäre Quelle bezeichnet man die sinngemäße Wiedergabe einer anderen Quelle. Eine primäre Quelle könnte z.b. eine Rede sein, die Mitschrift eines Anwesenden bei dieser Rede wäre eine sekundäre Quelle. Allerdings ist es möglich, dass der Mitschreibende bestimmte inhaltliche Punke der Rede falsch wiedergibt oder Aspekte die ihm unwichtig erschienen weggelassen hat, deshalb ist für jeden Historiker ein kritischer Umgang mit Quellen erforderlich.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in historische Quellen
- Der Umgang mit historischen Quellen
- Primär- und Sekundärquellen
- Kritische Quellenanalyse
- Europa im Ost-West-Konflikt 1945-1991: Eine Übersicht
- Die Nachkriegszeit und die Rolle der Supermächte
- Der Ost-West-Gegensatz und seine Krisen
- Der Fall der Berliner Mauer und der Wandel der politischen Strukturen
- Der Zusammenbruch der Sowjetunion
- Forschungsstand und Quellenlage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Analyse historischer Quellen und deren kritischer Bewertung im Kontext zweier Fallstudien: einer wissenschaftlichen Einführung in die Methoden der Geschichtswissenschaft und einer Buchrezension zu „Europa im Ost-West-Konflikt 1945-1991“. Die Zielsetzung ist, die Handhabung historischer Quellen zu erläutern und ein Verständnis für den Umgang mit Primär- und Sekundärquellen zu entwickeln. Im Rahmen der Buchrezension wird zudem ein Überblick über die behandelte Thematik gegeben.
- Die Definition und Klassifizierung historischer Quellen (Primär- und Sekundärquellen)
- Methoden der kritischen Quellenanalyse
- Der Ost-West-Konflikt im Nachkriegs-Europa
- Die Entwicklung der westeuropäischen Integration
- Der Zusammenbruch des Ostblocks und die Transformation Osteuropas
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung in historische Quellen: Dieses Kapitel definiert historische Quellen als Grundlage unseres Wissens über die Vergangenheit und unterscheidet zwischen „Überresten“ (Artefakte etc.) und „Traditionen“ (schriftliche und mündliche Zeugnisse). Es betont die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit Quellen, um deren Aussagekraft und Glaubwürdigkeit zu beurteilen. Die Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundärquellen wird eingeführt, wobei letztere als Interpretationen ersterer verstanden werden und somit ebenfalls einer kritischen Überprüfung bedürfen.
Der Umgang mit historischen Quellen: Hier werden die Schritte einer kritischen Quellenanalyse erläutert. Zunächst muss die Quelle auf Verständlichkeit (Sprache, Schriftbild) geprüft, eingeordnet (Zeit, Ort, Kontext) und auf ihre Echtheit hin untersucht werden. Danach folgt eine inhaltliche Kritik, die die Glaubwürdigkeit des Autors, seinen Kenntnisstand und seine Intentionen berücksichtigt. Der Kapitel betont, dass selbst Augenzeugenberichte fehleranfällig sind und einer kritischen Überprüfung bedürfen.
Europa im Ost-West-Konflikt 1945-1991: Eine Übersicht: Dieses Kapitel fasst das Buch von Jost Dülffer zusammen. Es beschreibt die ungleiche Entwicklung West- und Osteuropas nach dem Zweiten Weltkrieg, wobei die Rolle der USA im Westen hervorgehoben wird. Der Fokus liegt auf dem Ost-West-Konflikt, der in drei Phasen als „Kalter Krieg“ bezeichnet wird (Berlin-Blockade, Kuba-Krise, Mittelstreckenraketenstreit). Das Kapitel beschreibt die Entstehung des Konflikts, die Entwicklung der NATO und die westeuropäische Integration, sowie den Fall der Berliner Mauer und den Zusammenbruch der Sowjetunion als Wendepunkt. Die einseitige Quellenlage in der Forschung wird ebenfalls angesprochen.
Forschungsstand und Quellenlage: Dieses Kapitel beleuchtet den Forschungsstand zum Ost-West-Konflikt, wobei die einseitige Quellenlage, die vor allem im Westen umfangreicher war, hervorgehoben wird. Die Bibliographie des Buches wird als umfassend und hilfreich bewertet.
Schlüsselwörter
Historische Quellen, Primärquellen, Sekundärquellen, Quellenkritik, Ost-West-Konflikt, Kalter Krieg, Westeuropäische Integration, Sowjetunion, Realsozialismus, Geschichtswissenschaftliche Methoden.
Häufig gestellte Fragen zum Text "Europa im Ost-West-Konflikt 1945-1991"
Was ist der Inhalt des Textes?
Der Text ist eine umfassende Übersicht, die eine Einführung in die Methoden der Geschichtswissenschaft bietet und eine Buchrezension zu "Europa im Ost-West-Konflikt 1945-1991" beinhaltet. Er behandelt die Analyse und kritische Bewertung historischer Quellen, die Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundärquellen sowie den Ost-West-Konflikt im Nachkriegs-Europa.
Welche Themen werden behandelt?
Die zentralen Themen sind die kritische Quellenanalyse, die Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundärquellen, der Ost-West-Konflikt (inkl. Kalter Krieg, Berlin-Blockade, Kuba-Krise, Mittelstreckenraketenstreit), die Entwicklung der westeuropäischen Integration, der Zusammenbruch des Ostblocks und die Transformation Osteuropas. Der Text beleuchtet auch die einseitige Quellenlage, besonders die umfangreichere Quellenlage im Westen im Vergleich zum Osten.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in Kapitel zu: Einführung in historische Quellen, Umgang mit historischen Quellen, Primär- und Sekundärquellen, Kritische Quellenanalyse, Europa im Ost-West-Konflikt 1945-1991 (inkl. Unterkapitel zur Nachkriegszeit, dem Ost-West-Gegensatz, dem Fall der Berliner Mauer und dem Zusammenbruch der Sowjetunion), sowie Forschungsstand und Quellenlage.
Wie werden historische Quellen definiert und klassifiziert?
Der Text definiert historische Quellen als Grundlage unseres Wissens über die Vergangenheit und unterscheidet zwischen "Überresten" (Artefakte etc.) und "Traditionen" (schriftliche und mündliche Zeugnisse). Er klassifiziert Quellen in Primärquellen (ursprüngliche Quellen) und Sekundärquellen (Interpretationen von Primärquellen).
Welche Methoden der kritischen Quellenanalyse werden beschrieben?
Die beschriebenen Methoden umfassen die Prüfung der Quelle auf Verständlichkeit, Einordnung in Zeit, Ort und Kontext, Überprüfung der Echtheit, sowie die inhaltliche Kritik, die die Glaubwürdigkeit des Autors, seinen Kenntnisstand und seine Intentionen berücksichtigt. Der Text betont, dass auch Augenzeugenberichte einer kritischen Überprüfung bedürfen.
Wie wird der Ost-West-Konflikt dargestellt?
Der Ost-West-Konflikt wird als "Kalter Krieg" in drei Phasen dargestellt (Berlin-Blockade, Kuba-Krise, Mittelstreckenraketenstreit). Der Text beleuchtet die ungleiche Entwicklung West- und Osteuropas nach dem Zweiten Weltkrieg, die Rolle der USA im Westen, die Entstehung des Konflikts, die Entwicklung der NATO, die westeuropäische Integration, den Fall der Berliner Mauer und den Zusammenbruch der Sowjetunion.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Der Text betont die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit Quellen, um deren Aussagekraft und Glaubwürdigkeit zu beurteilen. Er hebt die einseitige Quellenlage in der Forschung zum Ost-West-Konflikt hervor, die besonders im Westen umfangreicher war.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Historische Quellen, Primärquellen, Sekundärquellen, Quellenkritik, Ost-West-Konflikt, Kalter Krieg, Westeuropäische Integration, Sowjetunion, Realsozialismus, Geschichtswissenschaftliche Methoden.
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- Florian Rübener (Author), 2007, Was ist eine historische Quelle?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163972