1. Einleitung
Als „Zigeuner“ werden seit dem 15. Jahrhundert die aus Indien zugewanderten Volksgruppen der Sinti und der Roma bezeichnet. Seit dem 15. Jahrhundert wurden die Sinti und Roma als sog. „Zigeuner“ aus verschiedenen Gründen diskriminiert und verfolgt. Die Verbreitung von Vorurteilen wie das Betreiben von Hexerei, Diebstahl und Betrug führten zu einer zunehmenden Isolation dieser als „fremd“ gebranntmarkten Menschen. Im deutschen Sprachraum wurde der Ausdruck „Zigeuner“ im 18. und 19. Jahrhundert schließlich ein polizeilicher Ordnungsbegriff. Sinti und Roma waren außerdem während der Zeit des Nationalsozialismus als „Zigeuner“ Opfer systematischer Verfolgung und Vernichtung, nicht zuletzt deshalb gilt der Begriff heute weitgehend als diskriminierend. Ziel dieses Essays soll nun sein, die Geschichte der Zigeunerverfolgung in Deutschland vom 15. bis hin zum 20. Jahrhundert überblickend darzustellen und zu erläutern, welche Entwicklungsmomente es in der „Zigeunerpolitik“ gab, die unter den Nationalsozialisten schließlich in der Massenvernichtung von Sinti und Roma eskalierte.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE VERFOLGUNG VOM 15. BIS ZUM 18 JAHRHUNDERT
- DIE ZIGEUNER WERDEN VOGELFREI
- VERSTÄRKTE VERFOLGUNG IM 17. UND 18. JAHRHUNDERT – DAS ZEITALTER DER ZIGEUNERJAGDEN
- DAS VERHÄLTNIS ZUM SOZIALEN UMFELD IM 18. JAHRHUNDERT
- DAS RECHTSLEBEN IM 19. JAHRHUNDERT
- DIE FOLGEN DER INDUSTRIALISERUNG
- NEUE GESETZTE UND DER VERLUST AN AUTONOMIE - DIE WEITERE ENTWICKLUNG BIS 1933
- SINTI UND ROMA UNTER DEN NATIONALSOZIALISTEN
- DER NATIONALSOZIALISMUS ENTDECKT DAS ZIGEUNERPROBLEM
- AUSWIRKUNGEN DER NAZI IDEOLOGIE AUF SINTI, ROMA UND ANDERE MINDERHEITEN
- SINTI UND ROMA IM DRITTEN REICH
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der Geschichte der Verfolgung von Sinti und Roma in Deutschland vom 15. bis zum 20. Jahrhundert. Er beleuchtet die Entwicklung der „Zigeunerpolitik“, die unter den Nationalsozialisten in der Massenvernichtung von Sinti und Roma gipfelte.
- Die Entstehung und Entwicklung von Vorurteilen und Diskriminierung gegenüber Sinti und Roma
- Die politische und gesellschaftliche Ausgrenzung von Sinti und Roma
- Die Rolle von Gesetzgebung und Verwaltung in der Verfolgung von Sinti und Roma
- Der Einfluss von nationalsozialistischer Ideologie auf die Verfolgung von Sinti und Roma
- Die systematische Vernichtung von Sinti und Roma im Dritten Reich
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Essay stellt die historischen Wurzeln der Verfolgung von Sinti und Roma dar, indem er auf die Etablierung des Begriffs „Zigeuner“ und die damit verbundene Stigmatisierung eingeht.
- Die Verfolgung vom 15. bis zum 18. Jahrhundert: Dieses Kapitel beschreibt die zunehmende Verfolgung von Sinti und Roma im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Es beleuchtet die Rolle von Vorurteilen, die Verbreitung von Epidemien und die „vogelfreie“ Erklärung der „Zigeuner“ durch die Behörden.
- Das Rechtsleben im 19. Jahrhundert: Dieses Kapitel befasst sich mit den Folgen der Industrialisierung und der Entwicklung neuer Gesetze, die die Autonomie von Sinti und Roma weiter einschränkten.
- Sinti und Roma unter den Nationalsozialisten: Dieses Kapitel thematisiert die Auswirkungen der nationalsozialistischen Ideologie auf Sinti und Roma, einschließlich der systematischen Verfolgung und Vernichtung im Dritten Reich.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Essays sind die Verfolgung, Exklusion und Diskriminierung von Sinti und Roma in Deutschland vom 15. bis zum 20. Jahrhundert. Schlüsselbegriffe sind „Zigeuner“, „Zigeunerpolitik“, „Vogelfreiheit“, „Zigeunerjagden“, „Nationalsozialismus“, „Massenvernichtung“, „Antiziganismus“ und „Rassismus“.
- Citar trabajo
- Florian Rübener (Autor), 2007, Prekäre gesellschaftliche Integration von Minderheiten im Zeichen des zunehmenden Nationalsozialismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163932