Das Verlangen nach Recht und Gerechtigkeit liegt in der Natur des Menschen. Sei es in Politik, Wirtschaft oder in gesellschaftlichem Zusammenleben, überall herrschen Rechtsvorstellungen, die dem Wunsch nach Gerechtigkeit nachkommen sollen. Das bekannteste Bild in diesem Kontext, ist wohl das der römischen Göttin Justitia, die mit ihrer Waage die Taten abwägt und mit dem Schwert bereit ist, das Urteil zu vollstrecken.
Die Idee eines Richters existiert ebenfalls in vielen Religionen, unter anderem in der christlichen und in der Religion der alten Ägypter. Der Unterschied zu unserer heutigen Justiz besteht allerdings darin, dass das Gericht nicht zu Lebzeiten auf der Erde, sondern beim Übergang in ein überirdisches Leben, bzw. in den Tod stattfindet. In beiden Religionen sind die Taten auf der Erde maßgeblich dafür verantwortlich, wie und wo die gerichtete Person nach dem irdischen Tod verweilt und was mit ihr geschieht.
Die folgende Arbeit gibt in vergleichender Darstellung einen Einblick, wie sich das Christentum, sowie die alten Ägypter Recht und Gerechtigkeit über den Tod hinaus vorstellen. Um bei den Wurzeln zu beginnen, wird in einem ersten Punkt dargestellt, wie der Gerichtsgedanke den Weg in diese beiden Religionen gefunden hat. Der nächste Punkt behandelt die Gerichtsszene an sich, deren Inhalt und Durchführung. In den beiden letzten Punkten wird zum einen erörtert, wie die Jenseitsvorstellungen der beiden Religionen aussehen, wie sich der Übergang in dieses vollzieht und welche Riten auf der Erde den Toten zu Ehren durchgeführt werden.
Das methodische Vorgehen wird demgemäß so aussehen, dass zu jedem Punkt eine vergleichende Darstellung der christlichen und der ägyptischen Religion dargestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Gedanken
- Herkunft des Gerichts
- Gerichtsszene
- Übergang ins Jenseits
- Jenseitsvorstellungen
- Trennung von Leib und Seele
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vergleicht die Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit nach dem Tod im Christentum und im alten Ägypten. Sie untersucht die Ursprünge des Gerichtsgedankens in beiden Religionen, beschreibt die jeweiligen Gerichtsszenen und analysiert die Jenseitsvorstellungen sowie den Übergangsprozess in das Jenseits.
- Ursprung des Gerichtsgedankens im Christentum und im alten Ägypten
- Vergleich der Gerichtsszenen in beiden Religionen
- Jenseitsvorstellungen im Christentum und im alten Ägypten
- Der Übergang in das Jenseits und zugehörige Riten
- Der Stellenwert von Taten im Leben für das Urteil
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitende Gedanken: Die Arbeit führt in das Thema ein und beschreibt den menschlichen Wunsch nach Recht und Gerechtigkeit, der auch in religiösen Vorstellungen vom Gericht nach dem Tod Ausdruck findet. Sie kündigt einen vergleichenden Ansatz an, der christliche und ägyptische Perspektiven auf Recht, Gerechtigkeit und das Jenseits beleuchtet.
Herkunft des Gerichts: Dieses Kapitel untersucht die Wurzeln des Gerichtsgedankens im Christentum und im alten Ägypten. Im Christentum wird die Vorstellung vom Gericht Gottes auf das Alte Testament zurückgeführt, wo bereits von Jahwes Gericht über Israel die Rede ist (Hosea, Daniel). Im Neuen Testament wird dieser Gedanke durch Jesus fortgesetzt, wobei die Akzeptanz des Reiches Gottes als entscheidend für das Urteil dargestellt wird. Im alten Ägypten wird die Entwicklung des Totengerichts anhand von drei Vorstellungen erklärt: einem Thronfolgeprozess zwischen Horus und Seth, einem jenseitigen Appellationsgericht und dem Totengericht als Prüfung der Lebensführung im Kontext des Ma'at-Prinzips. Der Unterschied zwischen Prüfung und Gericht wird hier thematisiert.
Gerichtsszene: In diesem Kapitel wird der Ablauf des Gerichts in beiden Religionen verglichen. Es wird hervorgehoben, dass in beiden Fällen das Urteil von den Taten des Verstorbenen im irdischen Leben abhängt. Der Text legt jedoch keinen detaillierten Vergleich der konkreten Szenarien vor, sondern beschränkt sich auf die Feststellung der Taten-basierten Urteilsfindung.
Schlüsselwörter
Gottesgericht, Totengericht, Christentum, Ägypten, Jenseitsvorstellungen, Ma'at, Gerechtigkeit, Recht, Urteil, Totenprüfung, Auferstehung, Leben nach dem Tod.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vergleich der Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit nach dem Tod im Christentum und im alten Ägypten
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit nach dem Tod im Christentum und im alten Ägypten. Sie untersucht die Ursprünge des Gerichtsgedankens in beiden Religionen, beschreibt die jeweiligen Gerichtsszenen und analysiert die Jenseitsvorstellungen sowie den Übergangsprozess in das Jenseits.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Ursprung des Gerichtsgedankens im Christentum und im alten Ägypten; Vergleich der Gerichtsszenen in beiden Religionen; Jenseitsvorstellungen im Christentum und im alten Ägypten; Der Übergang in das Jenseits und zugehörige Riten; Der Stellenwert von Taten im Leben für das Urteil.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitende Gedanken: Einführung in das Thema und Ankündigung des vergleichenden Ansatzes. Herkunft des Gerichts: Untersuchung der Wurzeln des Gerichtsgedankens in beiden Religionen, inklusive der Erläuterung des Unterschieds zwischen Prüfung und Gericht. Gerichtsszene: Vergleich des Ablaufs des Gerichts, mit Fokus auf die Bedeutung der Taten des Verstorbenen. Zusätzlich gibt es eine Zusammenfassung und ein Inhaltsverzeichnis.
Wie werden die Ursprünge des Gerichtsgedankens in den beiden Religionen dargestellt?
Im Christentum wird der Gerichtsgedanke auf das Alte Testament (Jahwes Gericht über Israel) und das Neue Testament (Jesus und das Reich Gottes) zurückgeführt. Im alten Ägypten wird die Entwicklung anhand von drei Vorstellungen erklärt: einem Thronfolgeprozess, einem jenseitigen Appellationsgericht und dem Totengericht im Kontext des Ma'at-Prinzips.
Wie wird der Vergleich der Gerichtsszenen gestaltet?
Der Vergleich der Gerichtsszenen konzentriert sich auf die zentrale Rolle der Taten des Verstorbenen im irdischen Leben für die Urteilsfindung. Ein detaillierter Vergleich der konkreten Szenarien findet jedoch nicht statt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Gottesgericht, Totengericht, Christentum, Ägypten, Jenseitsvorstellungen, Ma'at, Gerechtigkeit, Recht, Urteil, Totenprüfung, Auferstehung, Leben nach dem Tod.
Welche Jenseitsvorstellungen werden behandelt?
Die Arbeit analysiert die Jenseitsvorstellungen sowohl im Christentum als auch im alten Ägypten, im Kontext des Gerichts und des Übergangs in das Jenseits. Es wird auf die Bedeutung von Taten im Leben für das Urteil eingegangen.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke konzipiert und dient der Analyse von religiösen Vorstellungen über Recht und Gerechtigkeit nach dem Tod.
- Quote paper
- Stefanie Pokorny (Author), 2009, Gottesgericht - Totengericht. Ein Vergleich zwischen christlicher und ägyptischer Religion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163847