Die Definition der Erziehung ist in der Pädagogik äußerst umstritten. Es gibt keinen feststehenden Begriff der Erziehung, da dieser stark von der pädagogischen Auffassung bzw. Richtung abhängt, die der Betrachter vertritt. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass es nach der Aufklärung und der Emanzipation schwer wurde, Erziehung als „Führung“ zu Haltung und Einstellung zu legitimieren, da sich das Weltbild von „gottgewollter Ordnung“ in „vernunftbegabte Selbstverantwortlichkeit“ wandelte. Diese Arbeit hat zum Ziel, die polarisierenden Perspektiven zu Erziehung konkret zu benennen und zu erläutern. Zum einen wird das Verständnis der Erziehung als selbstgesteuerter Prozess individueller Entwicklung (Prinzip des Wachsenlassens), vertreten durch Rousseau und Dewe, vorgestellt. Zum anderen beleuchtet die Arbeit den Begriff der Erziehung als direkte, aktive Einwirkung (Anpassung an die Gesellschaft), wie von Durkheim vertreten wurde. Um den Begriff der Erziehung weiter fassbar zu machen, wird anschließend auf wesentliche Elemente von Erziehung sowie den Einflussfaktoren eingegangen, denen Erziehung in besonderem Maße ausgesetzt ist. Die Beschreibung der Wirkung und Funktionsweise des Einflussfaktors "Beratung" im erzieherischen Prozess bildet den Abschluss dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Positionen des Erziehungsbegriffs
- Prozess individueller Entwicklung
- Erziehung als direkte Einwirkung
- Elemente der Erziehung
- Asymmetrische Interaktionssituation
- Intentionalität
- Wirkungsannahme
- Einflussfaktoren
- Beratung als Erziehungshilfe
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den umstrittenen Begriff der Erziehung in der Pädagogik. Sie beleuchtet verschiedene Positionen und analysiert die zentralen Elemente des Erziehungsprozesses. Die Arbeit geht der Frage nach, wie sich der Erziehungsbegriff im Laufe der Zeit gewandelt hat und welche Faktoren ihn beeinflussen.
- Der Wandel des Erziehungsbegriffs seit der Aufklärung
- Differenzierung verschiedener pädagogischer Positionen (Wachsenlassen vs. direkte Einwirkung)
- Kernmerkmale des Erziehungsprozesses (Intentionalität, Asymmetrie, Wirkungsannahme)
- Einfluss gesellschaftlicher Strukturen auf Erziehung
- Erziehung als Hilfeleistung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Problematik der vielschichtigen Definition von Erziehung ein und hebt die Abhängigkeit des Erziehungsbegriffs von unterschiedlichen pädagogischen Auffassungen hervor. Sie verweist auf den Paradigmenwechsel von einer gottgewollten Ordnung hin zu einer vernunftbasierten Selbstverantwortlichkeit nach der Aufklärung und deren Auswirkungen auf den Erziehungsbegriff.
Positionen des Erziehungsbegriffs: Dieses Kapitel differenziert zwei gegensätzliche Positionen des Erziehungsbegriffs: Erstens, Erziehung als selbstgesteuerter Prozess individueller Entwicklung, vertreten durch Rousseau und Dewey, verglichen mit einem Gärtner, der optimale Bedingungen schafft; und zweitens, Erziehung als direkte, aktive Einwirkung zur Anpassung an die Gesellschaft, vertreten durch Durkheim, mit einem Fokus auf die Bewältigung gesellschaftlicher Anomie durch die Vermittlung moralischer Maßstäbe. Das Kapitel vergleicht und kontrastiert diese Ansätze ohne eine definitive Bewertung abzugeben.
Schlüsselwörter
Erziehung, Pädagogik, Erziehungsbegriff, Selbstgesteuerte Entwicklung, Direkte Einwirkung, Rousseau, Dewey, Durkheim, Anomie, Gesellschaftliche Strukturen, Sozialisation.
Häufig gestellte Fragen zum Text "Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung, Zusammenfassung und Schlüsselwörter"
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text bietet eine umfassende Vorschau auf eine wissenschaftliche Arbeit, die sich mit dem vielschichtigen Begriff der Erziehung in der Pädagogik auseinandersetzt. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht den umstrittenen Begriff der Erziehung, beleuchtet verschiedene Positionen und analysiert die zentralen Elemente des Erziehungsprozesses. Sie betrachtet den Wandel des Erziehungsbegriffs im Laufe der Zeit und die ihn beeinflussenden Faktoren. Konkret werden der Wandel seit der Aufklärung, die Differenzierung verschiedener pädagogischer Positionen (Wachsenlassen vs. direkte Einwirkung), Kernmerkmale des Erziehungsprozesses (Intentionalität, Asymmetrie, Wirkungsannahme), der Einfluss gesellschaftlicher Strukturen und Erziehung als Hilfeleistung behandelt.
Welche Positionen zum Erziehungsbegriff werden verglichen?
Der Text vergleicht zwei gegensätzliche Positionen: Erstens, Erziehung als selbstgesteuerter Prozess individueller Entwicklung (Rousseau, Dewey), vergleichbar mit dem Schaffen optimaler Bedingungen durch einen Gärtner; und zweitens, Erziehung als direkte, aktive Einwirkung zur Anpassung an die Gesellschaft (Durkheim), mit Fokus auf die Bewältigung gesellschaftlicher Anomie durch Vermittlung moralischer Maßstäbe.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Arbeit verwendet?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Erziehung, Pädagogik, Erziehungsbegriff, Selbstgesteuerte Entwicklung, Direkte Einwirkung, Rousseau, Dewey, Durkheim, Anomie, Gesellschaftliche Strukturen, Sozialisation.
Wie ist der Text aufgebaut?
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Welche Kapitel werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu folgenden Themen: Einleitung, Positionen des Erziehungsbegriffs (Prozess individueller Entwicklung und Erziehung als direkte Einwirkung), Elemente der Erziehung (Asymmetrische Interaktionssituation, Intentionalität, Wirkungsannahme), Einflussfaktoren, Beratung als Erziehungshilfe und Quellen.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den umstrittenen Begriff der Erziehung zu untersuchen, verschiedene Positionen zu beleuchten und die zentralen Elemente des Erziehungsprozesses zu analysieren. Sie will den Wandel des Erziehungsbegriffs und seine Einflussfaktoren verstehen.
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- Heidi Fischer (Author), 2003, Was ist Erziehung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16372