In dieser Staatsarbeit soll es um den sachangemessenen Umgang mit der Thematik Islam im katholischen Religionsunterricht der Primarstufe gehen. Der Islam gehört neben dem Christentum und dem Judentum zu den großen monotheistischen Weltreligionen. Durch die zunehmende Migration von Menschen mit muslimischen Glauben z.B. Türkei, Nordafrika, Kleinasien usw. ist es in der Grundschule selbstverständlich geworden, dass christliche Schüler und in immer größerer Zahl muslimische Mitschüler in den Klassen vertreten sind. Gerade in einer Zeit, in der die Geburtenrate deutscher Kinder in Deutschland ständig sinkt und die Geburtenrate muslimischer Kinder steigt, ist das Thema Islam ein wichtiger Teil unseres Lebens. Denn der Islam ist Religion aber gleichwohl auch eine Kultur, die in Deutschland mehr und mehr eine öffentlich Rolle einnimmt. Auch hier in Deutschland leben mehr als 3 Millionen Muslime und besonders durch das schreckliche Ereignis vom 11. September 2001 ist der Islam nun in aller Munde. Fast täglich kann man von Selbstmordattentaten, Ehrenmorden und Übergriffen islamischer Fundamentalisten auf „Ungläubige“ in der Zeitung lesen.
Die Menschen haben Angst vor einer Religion und Kultur, die ihnen so fremd, anders und grausam erscheint. Auch die Kinder fragen, ob wirklich alle Muslime so wie die Terroristen sind. Deshalb muss die Schule die Brücke zwischen der Angstmache in den Medien und den sachlichen Informationen über den Islam schlagen. Gerade die Schüler, die täglich mit muslimischen Schülern im Unterricht zusammen sind, sollten doch „Bescheid“ wissen. Nur wer informiert ist, kann dazu beitragen, den Muslimen vorurteilsfrei entgegenzutreten. Für den Lehrer ist es wichtig den Schülern einen Schlüssel zum Verständnis der Kultur und Religion zu geben, der eigenen sowie der fremden Kultur und Religion.
Aber was unterscheidet uns Christen denn nun von den Muslimen? Gibt es auch gemeinsame Traditionen? Diese Arbeit wirft einen besonderen Blick auf die gemeinsamen religiösen Wurzeln dieser beiden großen monotheistischen Religionen. Unterschiede sollen nicht verschwiegen und Probleme durchaus kritisch hinterfragt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Vorwort
- 1.2 Eigene Beweggründe
- 1.3 Konzept der Handreichung
- 2. Situationsanalyse der Thematik Islam in Deutschland
- 2.1 Der Islam als kulturelles Problem
- 2.2 Muslime in der Geschichte
- 2.3 Kulturelle Werte schaffen einen Überbau
- 2.4 Gemeinsamkeiten zwischen Koran und Bibel
- 2.5 Islam und Christentum im Vergleich
- 3. Didaktisches Modell
- 3.1 Interkulturelles und Interreligiöses Lernen als Modell
- 3.2 Interreligiöses Lernen als Aufgabe des Religionsunterrichts
- 3.3 Das Rollenbild der Frauen innerhalb des Korans und der Bibel
- 3.4 Wahrnehmung und Bedeutung anderer Kulturen und Religionen
- 3.5 Ebenen des interreligiösen Lernens
- 3.6 Konkrete Ideen zur Unterrichtsgestaltung
- 4. Diskussion und Ausblick
- 4.1 Chancen und Grenzen
- 4.2 Abschließende Gedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, Religionslehrern der Primarstufe eine Handreichung für den sachangemessenen und vorurteilsfreien Umgang mit dem Thema Islam im Religionsunterricht zu bieten. Sie soll Lehrer dabei unterstützen, die zunehmende Diversität in den Schulklassen zu bewältigen und ein fundiertes Verständnis des Islams zu vermitteln.
- Vorurteilsfreie Vermittlung des Islams im Religionsunterricht
- Analyse der Situation des Islams in Deutschland und seiner Darstellung in den Medien
- Entwicklung eines didaktischen Modells für interreligiöses und interkulturelles Lernen
- Vergleich von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Christentum und Islam
- Diskussion der Chancen und Grenzen interreligiösen Lernens in der Primarstufe
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung legt den Fokus auf die Bedeutung des sachangemessenen Umgangs mit dem Thema Islam im katholischen Religionsunterricht der Primarstufe. Sie begründet die Notwendigkeit einer solchen Handreichung vor dem Hintergrund der zunehmenden muslimischen Bevölkerung in Deutschland und der oft verzerrten medialen Darstellung des Islams. Die Autorin beschreibt ihre persönlichen Beweggründe und das Konzept der Handreichung, welches Lehrer dabei unterstützen soll, den Schülern einen Schlüssel zum Verständnis der islamischen Kultur und Religion zu geben und Vorurteile abzubauen. Die Arbeit betont die gemeinsamen religiösen Wurzeln von Christentum und Islam und den gesellschaftspolitischen Hintergrund.
2. Situationsanalyse der Thematik Islam in Deutschland: Dieses Kapitel analysiert die komplexe Situation des Islams in Deutschland. Es beleuchtet die Herausforderungen des Zusammenlebens verschiedener Religionsgemeinschaften, die historische Präsenz von Muslimen im Land, und die Bedeutung kultureller Werte im Kontext des Islams. Der Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit den medialen Darstellungen und der Notwendigkeit, ein differenziertes Bild des Islams zu vermitteln. Ein Vergleich von Koran und Bibel wird angestrebt, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen.
3. Didaktisches Modell: Dieses Kapitel präsentiert ein didaktisches Modell für interreligiöses und interkulturelles Lernen im Religionsunterricht. Es erläutert die Bedeutung interreligiösen Lernens für die Vermittlung des Islams und schlägt konkrete didaktische Ansätze vor. Die Autorin beleuchtet das Rollenbild der Frau in Koran und Bibel, um interkulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen. Das Kapitel bietet eine methodische Grundlage für die Unterrichtsgestaltung.
Schlüsselwörter
Islam, Religionsunterricht, Primarstufe, Interreligiöses Lernen, Interkulturelles Lernen, Vorurteile, Deutschland, Christentum, Koran, Bibel, Multikulturelle Gesellschaft, Didaktik.
Häufig gestellte Fragen zur Handreichung: Islam im Religionsunterricht der Primarstufe
Was ist der Hauptfokus dieser Handreichung?
Diese Handreichung zielt darauf ab, Religionslehrern der Primarstufe Hilfestellung beim sachangemessenen und vorurteilsfreien Umgang mit dem Thema Islam im Religionsunterricht zu geben. Sie soll Lehrer dabei unterstützen, die zunehmende Diversität in den Schulklassen zu bewältigen und ein fundiertes Verständnis des Islams zu vermitteln.
Welche Themen werden in der Handreichung behandelt?
Die Handreichung umfasst eine Einleitung, eine Situationsanalyse des Islams in Deutschland, ein didaktisches Modell für interreligiöses und interkulturelles Lernen, sowie eine abschließende Diskussion und einen Ausblick. Konkrete Themen sind die vorurteilsfreie Vermittlung des Islams, die Analyse der medialen Darstellung des Islams, der Vergleich von Christentum und Islam, und die Entwicklung von Unterrichtsmethoden.
Wie ist die Handreichung strukturiert?
Die Handreichung ist in vier Kapitel gegliedert: Einleitung, Situationsanalyse, Didaktisches Modell und Diskussion/Ausblick. Jedes Kapitel befasst sich mit spezifischen Aspekten des Themas Islam im Religionsunterricht. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie Schlüsselwörter.
Was ist das Ziel des didaktischen Modells?
Das didaktische Modell bietet Lehrkräften konkrete Ansätze für interreligiöses und interkulturelles Lernen im Unterricht. Es legt den Fokus auf die Vermittlung eines differenzierten und vorurteilsfreien Bildes des Islams und beinhaltet Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung.
Welche Aspekte des Islams in Deutschland werden analysiert?
Die Situationsanalyse beleuchtet die Herausforderungen des Zusammenlebens verschiedener Religionsgemeinschaften, die historische Präsenz von Muslimen in Deutschland, die Bedeutung kultureller Werte im Kontext des Islams und die kritische Auseinandersetzung mit medialen Darstellungen des Islams. Ein Vergleich zwischen Koran und Bibel wird ebenfalls durchgeführt.
Welche Rolle spielt der Vergleich zwischen Christentum und Islam?
Der Vergleich zwischen Christentum und Islam dient dazu, Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen und ein besseres Verständnis beider Religionen zu fördern. Dieser Vergleich soll dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und den Schülern die gemeinsamen religiösen Wurzeln aufzuzeigen.
Wer ist die Zielgruppe dieser Handreichung?
Die Zielgruppe sind Religionslehrer der Primarstufe, die ihren Unterricht an die wachsende Diversität in den Schulklassen anpassen und ein fundiertes Verständnis des Islams vermitteln möchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Handreichung am besten?
Schlüsselwörter sind: Islam, Religionsunterricht, Primarstufe, Interreligiöses Lernen, Interkulturelles Lernen, Vorurteile, Deutschland, Christentum, Koran, Bibel, Multikulturelle Gesellschaft, Didaktik.
- Quote paper
- Carla Olivier (Author), 2005, Allah Akbar - Kann ich das Thema Islam vorurteilsfrei vermitteln?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163632