In der Zeit von 1865 bis in die Mitte der zwanziger Jahre des
zwanzigsten Jahrhunderts machten die USA eine Zeit des Wandels
durch, sowohl außen- als auch innenpolitisch. Das Zeitalter des
neuen Imperialismus brachte die USA seit dem Revolutionskrieg
zum ersten Mal wieder in Konkurrenz mit Europa und mit dem
Eintritt in den ersten Weltkrieg gaben die USA offiziell ihre
Neutralität auf und präsentierten sich selber zum ersten Mal als
mächtiges Land auf dem Wege zu einer Weltmacht.
Trotz all jener bedeutungsvollen Veränderungen in der Geschichte
der USA änderte sich während all dieser Jahre für einige
Bevölkerungsgruppen kaum etwas. Eine dieser Gruppen sind die
Afro-Amerikaner, die den neuen Kontinent Amerika einst als
Sklaven betraten und es bis zum Ende des Bürgerkrieges auch
bleiben sollten. Doch selbst wenn ihr Leben als Besitz der weißen
Bevölkerung mit der Emancipation Proclamation offiziell beendet
war, so war es ihr Leben und ihr Status als Sklaven inoffiziell noch
lange nicht. Ohne jegliches Wissen und ohne jemals eine Schule
besucht zu haben, waren einige nun mehr als je zuvor abhängig
von ihren ehemaligen weißen Besitzern, die es immer wieder zu
verhindern wußten, daß der schwarzen Bevölkerung Bürgerrechte
wie beispielsweise das Wahlrecht zugesprochen wurden.
So änderte sich politisch gesehen in all den fünfzig Jahren kaum
etwas. Kulturell betrachtet machte die schwarze Bevölkerung
jedoch einen Wandel durch. Das Bild der schwarzen begann sich
zu verändern, und gerade zu Beginn des zwanzigsten
Jahrhunderts begannen sie neue Bereiche des Lebens wie vor
allem die Musik zu erobern.
For Abby
Darstellung von Schwarzen in der amerikanischen Malerei und kulturgeschichtlicher Hintergrund durch den Vergleich der Bilder “The Chore” von Thomas Anshutz und “Ruby Green Singing” von James Chapin.
In der Zeit von 1865 bis in die Mitte der zwanziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts machten die USA eine Zeit des Wandels durch, sowohl außen- als auch innenpolitisch. Das Zeitalter des neuen Imperialismus brachte die USA seit dem Revolutionskrieg zum ersten Mal wieder in Konkurrenz mit Europa und mit dem Eintritt in den ersten Weltkrieg gaben die USA offiziell ihre Neutralität auf und präsentierten sich selber zum ersten Mal als mächtiges Land auf dem Wege zu einer Weltmacht.
Trotz all jener bedeutungsvollen Veränderungen in der Geschichte der USA änderte sich während all dieser Jahre für einige Bevölkerungsgruppen kaum etwas. Eine dieser Gruppen sind die Afro-Amerikaner, die den neuen Kontinent Amerika einst als Sklaven betraten und es bis zum Ende des Bürgerkrieges auch bleiben sollten. Doch selbst wenn ihr Leben als Besitz der weißen Bevölkerung mit der Emancipation Proclamation offiziell beendet war, so war es ihr Leben und ihr Status als Sklaven inoffiziell noch lange nicht. Ohne jegliches Wissen und ohne jemals eine Schule besucht zu haben, waren einige nun mehr als je zuvor abhängig von ihren ehemaligen weißen Besitzern, die es immer wieder zu verhindern wußten, daß der schwarzen Bevölkerung Bürgerrechte wie beispielsweise das Wahlrecht zugesprochen wurden.
So änderte sich politisch gesehen in all den fünfzig Jahren kaum etwas. Kulturell betrachtet machte die schwarze Bevölkerung jedoch einen Wandel durch. Das Bild der schwarzen begann sich zu verändern, und gerade zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts begannen sie neue Bereiche des Lebens wie vor allem die Musik zu erobern.
Auch in der Malerei ändert sich das Bild der Schwarzen über diesen Zeitraum. Diese Veränderung anhand von zwei Bildern deutlich zu machen soll das primäre Ziel dieser Hausarbeit sein. Als Erstes dieser Bilder habe ich zu diesem Zweck „The Chore“ von Thomas Anshutz1 ausgewählt, welches um 1888 gemalt wurde, eine Zeit in der im Süden nach den Bürgerkriegsunruhen schließlich wieder Ruhe eingekehrt war, die systematische Unterdrückung und Einschüchterung von ehemaligen Sklaven jedoch als Normalzustand im Alltag einsetzte.
Im Mittelpunkt des Bildes sehen wir eine schwarze Frau, offenbar mittleren Alters, genau läßt sich dies jedoch nicht bestimmen, da man weder das Gesicht detailliert erkennen kann, noch die Haare. Ihre Kleidung ist dunkel und die Textur des Stoffes sieht rau aus, was darauf schließen läßt, daß sie entweder eine Dienstbotin oder eine arme Frau ist – oder zumindest keine wohlhabende Frau. (Auch der Titel des Bildes „The Chore“ spricht dafür daß es sich um eine Dienstbotin handelt, ich möchte den Titel jedoch vorerst nicht einbeziehen.) Sie trägt einen langen, weiten Rock aus einem offenbar dicken, groben Stoff in dunkelbraun. Ihr Oberteil, eine eng geschnittene Bluse ist etwas heller und sieht an einigen Stellen etwa verschmutzt aus. Am rechten Oberarm der Frau kann man ein weißes Stück Stoff erkennen, was vermuten läßt, daß es sich entweder bei dem Rock und der Bluse nur um Arbeitskleidung handelt, die sie über ihre eigentliche weiße Kleidung gezogen hat, oder aber daß sie unter ihrer Bluse noch ein anderes weißes Kleidungsstück trägt. Ihre Haare sind vollkommen unter einem bunt gestreiften Tuch verborgen, welches sie am Hinterkopf zu einem Knoten zusammen gebunden hat. Von ihrem Gesicht läßt sich, wie bereits erwähnt, nichts erkennen, da es vollkommen in Schatten getaucht ist. Die einzige Hautpartie, die gut zu erkennen ist, sind ihre Arme.
Ihre Haltung ist leicht zur Seite geneigt, ihr Kopf schaut in Richtung der linken unteren Ecke des Bildes. Die Arme der Frau sind über ihren Kopf erhoben, wo sie ihr Tuch zusammenbindet oder es wieder herrichtet.
Interessant an ihrem Erscheinungsbild ist die Art ihrer Kleidung. Die Bluse ist direkt unterhalb ihrer Brüste zusammengeknotet, und der Rock darunter fällt weit zur Seite, genau wie ihre Bluse ein darüber auseinander klafft. Dies deutet an daß es sich entweder um eine etwas korpulentere Frau handelt, oder aber auch eine Frau die möglicherweise schwanger ist.
Direkt neben der Schwarzen befindet sich ein Stuhl über den ein schwarzer Stoff mit einem bunten Muster gelegt ist. Die hohe Lehne und die komfortablem Armlehnen lassen darauf schließen, daß er in einen etwas wohlhabenderen Hausstand gehört. Der Stoff liegt über der rechten Armlehne und fließt dann weit nach unten bis vor die Füße der Frau. Direkt eine Diagonale dazu bildend steht etwas weiter hinten, direkt vor der Frau ein Besen quer gegen die linke Armlehne gelehnt. Dieser deutet an daß sie gerade bei einer Hausarbeit bei war, entweder hat sie den Teppich ausgeklopft oder den Boden gefegt und dann kurz innegehalten um sich ihr Tuch neu zu richten.
Der Hintergrund des Bildes besteht fast vollständig aus einem dunkelblauen Vorhang. Einzig in der rechten unteren Ecke läßt sich ein Stück der Wand erkennen, wobei hier der Boden und die Wand von der Farbe her beinahe nahtlos ineinander übergehen. Eine Grenze zwischen den beiden kann man nur erahnen. Die Art wie der blaue Stoff das Licht spiegelt deutet darauf hin daß es sich um einen teuren Stoff wie etwa Samt handelt. Dies würde die Vermutung bestätigen daß die Frau eine Dienstbotin in einem Haushalt ist, denn aufgrund ihrer ärmlichen Kleidung ist es unwahrscheinlich daß sie in ihrem eigenen Haus putzt, da dessen Besitzer wohlhabend zu sein scheint. Auch die Leere des Raumes bestätigt diese Vermutung. Bis auf den Stuhl sind auf dem Bild keine weiteren Möbel zu erkennen, und eben jener Stuhl steht an der Wand im Raum ohne erkenntliche Funktion. Er dient nicht etwa als Sitzgelegenheit an einem Tisch, noch ist es ein komfortabler Sessel, der einen Platz an der Wand sinnvoll erscheinen ließe.
An formalen Gesichtspunkten ist zunächst einmal die Lichtquelle zu nennen, welche sich links befindet. Man kann nicht erkennen um was es sich handelt, aber aufgrund der Intensität des Licht und Schattenfalls auf dem Stoff, der über dem Stuhl liegt würde ich vermuten daß es sich um eine Lichtquelle handelt, welche bis zum Boden reicht, sprich eine Tür oder ein großes Fenster. Das Licht beleuchtet von den Armen der Frau bis zum Stoff auf dem Boden ganz unten auf dem Bild alles in gleicher Intensität. Einzig das Kopftuch und die Arme der Frau sind besonders stark hervorgehoben, welches aber allein von der Tatsache her rühren kann, daß sie die Arme leicht über und neben den Kopf hebt, und damit den Rest ihres Gesichtes und Oberkörpers vom Licht abschirmt.
Eine bestimmte, durchgehende Pinselrichtung läßt sich nicht ausmachen, da diese von Objekt zu Objekt variiert, es gibt jedoch eine interessante Diagonale, die sich durch das ganze Bild zieht. Angefangen bei dem Stoff, welcher, wenn er länger wäre und weiter fließen würde, in der rechten, unteren Ecke des Bildes enden würde. Genauso auch der Besen, welcher beinahe parallel zu dem Stoff steht.
[...]
1 Vgl. Abb. 1
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