Die Deutsche Fortschrittspartei (DFP) wurde 1861 von liberalen Abgeordneten im preußischen Abgeordnetenhaus als erste deutsche Programmpartei gegründet. Die Mitglieder entstammten dem 1859 von Liberalen und Demokraten gegründeten „Deutschen Nationalverein“. Ziele der Partei waren vor allem die Einigung der deutschen Staaten, eine starke Zentralgewalt in Preußen, eine Volksvertretung, die Verwirklichung des Rechtsstaates, sowie eine Selbstverantwortung der kommunalen Ebenen und eine neue soziale Ordnung. Die DFP war von 1861 bis 1866 die stärkste Fraktion im preußischen Abgeordnetenhaus. Im Jahre 1866, kurz nach der Billigung der Indemnitätsvorlage, brach die Partei allerdings auseinander. Die großbürgerlichen Kräfte bildeten 1867 die Nationalliberale Partei, während sich im Süden aus demokratisch-republikanischen Kräften die Deutsche Volkspartei bildete. Bedeutende Kräfte der Deutschen Fortschrittspartei waren zunächst Leopold Freiherr von Hoverbeck, Franz Leo Benedikt Waldeck und Hans Victor von Unruh, später Eugen Richter. Zu den Mitbegründern zählten Rudolf Virchow und Werner von Siemens. 1884 fusionierte die Partei unter Eugen Richter und Franz August Schenk von Stauffenberg mit der Liberalen Vereinigung, einer linken Abspaltung der Nationalliberalen Partei, zur Deutschen Freisinnigen Partei.
Gliederung
1 Einleitung
2 Die mitteldeutschen Vertreter der Deutschen Fortschrittspartei
2.1 Karl Wilhelm Rudolf von Bennigsen
2.2 Franz Hermann Schulze-Delitzsch
2.3 Hans Victor von Unruh
3 Die Deutsche Fortschrittspartei in der Quellenbetrachtung, das Gründungsprogramm vom 9. Juni 1861
4 Die Parteienforschung als Analyseansatz zu den verschiedenen Darstellungen der Geschichte der Deutschen Fortschrittspartei
4.1 Die Geschichte der Parteienforschung
4.2 Der Gegenstand der Parteienforschung
4.3 Die Methode der Parteienforschung
5 Beitrag zur Parteienforschung: Die Deutsche Fortschrittspartei in ausgewählten Darstellungen
5.1 Walter Tornim: Geschichte der deutschen Parteien seit 1848
5. 2 Gerhard Eisfeld: Die Entstehung der liberalen Parteien in Deutschland 1858-1870
5. 3 Gustav Seeber: s.v. Deutsche Fortschrittspartei (DFP) 1861 – 1884
5. 4 Andreas Biefang: National-preußisch oder deutsch-national? Die Deutsche Fortschrittspartei in Preußen 1861-1867
6 Schlussfolgerungen und Ausblick
7 Quellen- und Literaturverzeichnis
8 Anhang
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