„Der beste Rat, die größte Weisheit und Voraussicht, die es auf Erden
gibt, ist, sich durch vollkommene Beichte und durch Verzicht auf alle
Dinge, denen du verhaftet bist, vorzubereiten und dich so zu verhalten, als ob dieses Tages [...] von hinnen scheiden solltest.“ (Heinrich Seuse)
So schreibt Heinrich Seuse, ein deutscher Mystiker und Scholastiker, in seinen mystischen Schriften. Auf den ersten Blick scheint dies ein typisches, mittelalterliches Bild von Sünde und Buße zu sein, das Seuse vermitteln will. Doch weit gefehlt; die Anhänger und geistigen Größen der Scholastik, und damit auch er, entwickelten ein neues, eigenes Verständins von Sünde und Buße sowie ihren Bedeutungen und Zusammenhängen.
Diese Hausarbeit befasst sich nun mit den Standpunkten aus der Zeit Seuses und diskutiert alle Abschnitte des Bußsakraments, beginnend bei der Sünde, bis hin zu der finalen Genugtuung.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Das Sündenverständnis in der Scholastik
- Was ist Sünde?
- Die Sichtweise des Peter Abaelards
- Die Buße
- Was bedeutet Buße überhaupt?
- Bestandteile der Buße
- Reue
- Was ist Reue?
- Dauer der Reue
- Was kann man alles bereuen?
- Das Bekenntnis
- Macht ein Bekenntnis (und die anschließende Genugtuung) überhaupt noch Sinn?
- Unterschied zwischen Sünde und Todsünde
- Beichtväter
- „Gefahren“ der Beichte
- Die Genugtuung
- Sinn der Genugtuung
- Formen der Genugtuung
- Reue
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Verständnis von Sünde und Buße in der Zeit der Scholastik, wobei sie sich insbesondere auf die Sichtweise des deutschen Mystikers Heinrich Seuse konzentriert. Das Ziel ist es, die verschiedenen Aspekte des Bußsakraments, von der Definition der Sünde bis hin zur Genugtuung, im Kontext der mittelalterlichen Theologie zu beleuchten und den Wandel des Verständnisses von Sünde und Buße im Vergleich zu früheren Epochen aufzuzeigen.
- Das Sündenverständnis in der Scholastik
- Die Rolle der Reue in der Buße
- Die Bedeutung des Bekenntnisses
- Die verschiedenen Formen der Genugtuung
- Der Wandel des Bußverständnisses im Vergleich zu früheren Epochen
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort
Das Vorwort stellt die Relevanz der Thematik im Kontext der mittelalterlichen Frömmigkeitsgeschichte dar und führt die zentralen Figuren und Denkansätze der Scholastik ein.
Das Sündenverständnis in der Scholastik
Dieser Abschnitt erörtert die Definition der Sünde in der Scholastik, wobei der Fokus auf die Sichtweise von Peter Abaelard liegt. Es werden die Unterschiede zum früheren Verständnis von Sünde und die Bedeutung der bewussten Entscheidung zum Bösen hervorgehoben.
Die Buße
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Wesen der Buße, die von Meister Eckehart als radikale Abkehr von allem Bösen verstanden wird. Die verschiedenen Bestandteile der Buße, Reue, Bekenntnis und Genugtuung, werden im Detail erläutert.
Schlüsselwörter
Scholastik, Sünde, Buße, Reue, Bekenntnis, Genugtuung, mittelalterliche Theologie, Heinrich Seuse, Peter Abaelard, Meister Eckehart, Thomas von Aquin.
- Quote paper
- Johannes Hammer (Author), 2010, Sünde und Buße zur Zeit der Scholastik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163202