Der Bewertungsmaßstab des Fair Value hat durch die anhaltende Globalisierung und die zunehmende Internationalisierung der Rechnungslegung in den letzten Jahren immer weiter an Bedeutung gewonnen. Er ist das Kernelement der IFRS und sollte ebenfalls Einzug in das HGB finden. Dieses Vorhaben wurde allerdings durch die anhaltende Finanzmarktkrise weitestgehend unterbunden, da dem Fair Value immer wieder vorgeworfen wird, er habe die Finanzmarktkrise verschärft und ihre schnelle Ausweitung ermöglicht. Hatte der Gesetzgeber die Zeitwertbilanzierung von Finanzinstrumenten des Handelsbestandes im Regierungsentwurf noch für alle Unternehmen vorgesehen, wurden sie abschließend aufgrund des enormen Widerstandes nur für Kredit- und Finanzdienstleistungsunternehmen umgesetzt.
Ziel der Arbeit ist die Untersuchung der Eignung der Fair Value Bilanzierung von Finanzinstrumenten für die Rechnungslegung, insbesondere in Krisenzeiten.
Zunächst werden in Kapitel 2 die grundlegenden Begriffe definiert. Es folgt die Überprüfung des Fair Value Konzeptes anhand der Rechnungslegungsfunktionen des HGB und der IFRS, dabei wird auf Verbesserungsmöglichkeiten eingegangen. Diese beiden Rechnungslegungssysteme wurden gewählt, da sie für deutsche Unternehmen von besonderer Bedeutung sind. Das HGB ist im Rahmen des Einzelabschlusses relevant. Die IFRS sind für den Konzernabschluss bei Kapitalgesellschaften zwingend vorgeschrieben. Abschließend wird als Alternative zum Fair Value das Konzept der Anschaffungskosten auf die Erfüllung der Rechnungslegungsfunktionen überprüft. Im letzten Kapitel folgt eine Zusammenfassung und Beurteilung der Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Finanzinstrumente
- Fair Value
- Funktionen
- Vorbemerkung
- Informationsfunktion
- Zahlungsbemessungsfunktion
- Steuerbemessungsfunktion
- Alternative
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Eignung der Fair Value Bilanzierung von Finanzinstrumenten für die Rechnungslegung, insbesondere in Krisenzeiten, zu untersuchen. Dazu werden die grundlegenden Begriffe definiert und das Fair Value Konzept anhand der Rechnungslegungsfunktionen des HGB und der IFRS überprüft. Dabei werden auch Verbesserungsmöglichkeiten beleuchtet. Schließlich wird als Alternative zum Fair Value das Konzept der Anschaffungskosten auf die Erfüllung der Rechnungslegungsfunktionen geprüft.
- Definition des Fair Value Konzepts
- Bewertung von Finanzinstrumenten im Kontext des HGB und der IFRS
- Analyse der Eignung des Fair Value in Krisenzeiten
- Bewertung der Anschaffungskosten als Alternative zum Fair Value
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Dieses Kapitel stellt den Fair Value als Kernelement der IFRS vor und erläutert die Kontroverse um seine Einführung im HGB im Kontext der Finanzmarktkrise. Die Arbeit fokussiert sich auf die Untersuchung der Eignung der Fair Value Bilanzierung von Finanzinstrumenten in Krisenzeiten.
Begriffsklärung
Finanzinstrumente
Dieser Abschnitt definiert den Begriff "Finanzinstrumente" im Kontext des HGB und der IFRS. Dabei wird die Unterscheidung zwischen originären und derivaten Finanzinstrumenten erläutert und die Bewertung von Finanzinstrumenten im HGB, insbesondere die Besonderheiten des Handelsbestandes, dargestellt.
Fair Value
Der Abschnitt definiert den Begriff "Fair Value" und erklärt die unterschiedlichen Kategorien von Finanzinstrumenten mit unterschiedlichen Bilanzierungsvorschriften in den IFRS.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe dieser Arbeit sind Fair Value, Finanzinstrumente, Rechnungslegung, IFRS, HGB, Zeitwertbilanzierung, Anschaffungskosten, Finanzmarktkrise, Krisenzeiten.
- Quote paper
- Anne Ruhnke (Author), 2009, Die Fair-Value-Bilanzierung von Finanzinstrumenten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163056