Technische Produkte spielen im Leben von Jung bis Alt eine wichtige Rolle. Die Hausarbeit wird durch technische Geräte wie die Spülmaschine erheblich erleichtert, territoriale Distanzen sind mithilfe eines Fahrrades, Autos oder der Eisenbahn leicht zu überwinden und die zwischenmenschliche Kommunikation wird durch Mobilfunkgeräte, Internet und Co. auch über Kontinente hinweg zum Kinderspiel. Egal in welchem Alter- Technik ist ein unerlässlicher Bestandteil in unserem Leben. Doch nicht jeder Mensch braucht gleichermaßen einen Mp3-Player, eine Playstation oder einen Flachbildschirm. Nicht jedes technische Produkt erfüllt die individuellen Bedürfnisse der Menschen. Und viele technische Errungenschaften sind sogar schädlich für die Menschen und/oder die Umwelt. Mittels subjektiver Bewertungsprozesse muss jedes Individuum selbst entscheiden, welche Technik für welchen Zweck für ihn geeignet und/oder bedeutsam ist. Unerlässlich für einen solchen Bewertungs- und Entscheidungsprozess ist das Vorhandensein von Bewertungskompetenz, also von Wissen und geeigneter Kriterien und Methoden. Leider muss man relativ häufig feststellen, dass die Bewertungskompetenz vieler Menschen zum Teil sehr schwach ausgeprägt ist. Vor Allem in Gesprächen mit Jugendlichen habe ich häufig den Eindruck gewonnen, dass das Image von bestimmten Produkten oder auch Gruppenzwänge meist wichtiger für eine Kaufentscheidung sind, als zum Beispiel die Materialeigenschaften, der Energieverbrauch, Folgekosten oder Umweltfolgen des Produktes.
Die Studie „Technophil oder Technophob“ aus dem Jahr 2005 bestätigt zum Teil diesen Eindruck. Technik und Technologien werden von den Schülern durchweg positiv bewertet, jedoch zeigen sie kein Interesse an deren Funktionsweise. Die Autoren stellen heraus, dass sich Schüler zwar für Experten im Umgang mit Technik halten, aber nur geringes Interesse zeigen, sich intensiv mit der Komplexität der Technik zu befassen.
Daraus resultiert aus meiner Sicht ein immenser Aufklärungsbedarf bei den Jugendlichen, der sowohl mit fachlicher, also technischer Bildung als auch mit einer Bewusstseinsbildung einhergehen muss. Der Technikunterricht könnte dazu einen wertvollen Beitrag leisten. Die Techniklehrer stehen deshalb in der Pflicht und tragen die Verantwortung zur Herausbildung von Bewertungskompetenz bei den Schülern.
Inhaltsverzeichnis
- DANKSAGUNG
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- TABELLENVERZEICHNIS
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- 0. EINFÜHRUNG
- 1. DIE NOTWENDIGKEIT VON BEWERTUNGSKOMPETENZ HINSICHTLICH TECHNIK
- 1.1 Warum soll ein Mensch über Bewertungskompetenz hinsichtlich Technik verfügen?
- 1.2 Ziele, Methodologie und Aufbau der Arbeit
- 2. BEWERTUNGSKOMPETENZ IM KONTEXT VON BILDUNGSSTANDARDS UND CURRICULA FÜR DAS FACH TECHNIK
- 2.1 Gründe für eine deutsche Bildungsreform
- 2.2 Bildungsstandards und Kompetenzbegriff
- 2.2.1 Definition und Konzeption von Bildungsstandards
- 2.2.2 Funktionen und Chancen von Bildungsstandards
- 2.2.3 Kompetenz als Kategorie der Bildungsstandards vs. Kompetenzen der Rahmenrichtlinie
- 2.3 Bewertungskompetenz in den Bildungsstandards Technik und den RRL
- 2.3.1. Bewertungskompetenz in den Bildungsstandards Technik für den Mittleren Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10)
- 2.3.2. Bewertungskompetenz in der Rahmenrichtlinie Gymnasium für das Wahlpflichtfach Technik
- 3. DER WISSENSCHAFTLICHE DISKURS DER TECHNIKBEWERTUNG
- 3.1 informelle und formelle Technikbewertung
- 3.2 Zum Forschungsstand der Technikfolgen-Abschätzung/ Technikbewertung- Begriffe und Konzepte
- 3.3 Das Konzept der Technikbewertung im Kontext der VDI-Richtlinie 3780
- 3.3.1 Der Begriff Technikbewertung und der Wertebegriff
- 3.3.2 Typen der Technikbewertung
- 3.3.2.1 Anlassbezogene Typen
- 3.3.2.2 Zeitpunktbezogene Typen
- 3.3.3 Phasen der Technikbewertung
- 3.3.4 Methoden der Technikbewertung
- 3.3.5 Institutionen der Technikbewertung
- 4. EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG
- 4.1 Eigene Fragestellung
- 4.1.1 Anliegen der Studie
- 4.1.2 Untersuchungsmodell und Hypothesen
- 4.2 Methode
- 4.2.1 Untersuchungsplan
- 4.2.2 Ablauf der empirischen Untersuchung
- 4.2.3 Stichprobenbeschreibung
- 4.2.3 Erhebungsinstrumente
- 4.2.3.1 Konstruktion und Aufbau des Fragebogens
- 4.2.3.2 Wissen
- 4.2.3.3 Umfassende Informationsbeschaffung
- 4.2.3.4 Beurteilung vorgegebener Bewertungen von Technik
- 4.2.3.5 Gewichtung von Kriterien zur Technikbewertung
- 4.2.4 theoretische Grundlagen zur Datenauswertung
- 4.3 Ergebnisse zu den Hypothesen
- 4.3.1 Wissen
- 4.3.2 Umfassende Informationsbeschaffung
- 4.3.3 Beurteilung vorgegebener Bewertungen von Technik
- 4.3.4 Gewichtung von Kriterien zur Technikbewertung
- 4.3.4.1 Persönliche Kriterien
- 4.3.4.2 Technikinterne Kriterien
- 4.3.4.3 Ökonomische Kriterien
- 4.3.4.3 Ökologische Kriterien
- 4.4 weiterführende Ergebnisse
- 4.4.1 Vergleiche innerhalb der Gruppe der TE
- 4.4.2 Vergleiche innerhalb der Gruppe der NTE
- 4.5 Diskussion
- 4.5.1 Kritische Betrachtung der Ergebnisse
- 4.5.2 Methodenkritik
- 5. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
- 6. QUELLENVERZEICHNIS
- ANHANG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung der Bewertungskompetenz im Technikunterricht und untersucht deren Einfluss auf die Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern. Ziel der Arbeit ist es, ein tieferes Verständnis für die Relevanz der Bewertungskompetenz im Hinblick auf die Alltagstechnik zu entwickeln und die Bedeutung des Technikunterrichts für die Förderung dieser Kompetenz aufzuzeigen.
- Bewertungskompetenz im Technikunterricht
- Bedeutung von Bildungsstandards und Curricula
- Empirische Untersuchung der Bewertungskompetenz von Schülerinnen und Schülern
- Einfluss des Technikunterrichts auf die Kompetenzentwicklung
- Analyse von Bewertungskriterien und -methoden
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Bedeutung der Bewertungskompetenz im Hinblick auf die Alltagstechnik wird erörtert und die Notwendigkeit einer solchen Kompetenz für den Einzelnen beleuchtet.
- Kapitel 2: Die Arbeit setzt sich mit dem Konzept der Bewertungskompetenz im Kontext von Bildungsstandards und Curricula für das Fach Technik auseinander. Es werden die wichtigsten Aspekte der Bildungsstandards und des Kompetenzbegriffs sowie die Bedeutung der Bewertungskompetenz in den Bildungsstandards Technik und den Rahmenrichtlinien für das Gymnasium erläutert.
- Kapitel 3: In diesem Kapitel wird der wissenschaftliche Diskurs der Technikbewertung dargestellt. Dabei wird die Bedeutung informeller und formeller Technikbewertung, die Forschungslandschaft der Technikfolgen-Abschätzung und das Konzept der Technikbewertung im Kontext der VDI-Richtlinie 3780 beleuchtet.
- Kapitel 4: Die Arbeit präsentiert eine empirische Untersuchung, die die Bewertungskompetenz von Schülerinnen und Schülern im Hinblick auf Alltagstechnik untersucht. Die Untersuchungsplanung, die Methodik, die Stichprobenbeschreibung, die Erhebungsinstrumente und die Datenauswertung werden detailliert beschrieben. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im Hinblick auf die Hypothesen der Arbeit diskutiert und interpretiert.
Schlüsselwörter
Bewertungskompetenz, Technikunterricht, Bildungsstandards, Alltagstechnik, Empirische Untersuchung, Technikbewertung, VDI-Richtlinie 3780, Kriterien, Methoden, Schülerinnen und Schüler
- Quote paper
- Anja le Claire (Author), 2009, Der Einfluss des Technikunterrichts auf die Bewertungskompetenz von Schülerinnen und Schülern am Beispiel von Alltagstechnik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162904