Die Europäische Gemeinschaft pflegt seit jeher Handelsbeziehung zu den ehemaligen Kolonien im Afrika-, Karibik-und Pazifikraum. Auf Grundlage der Lome´-Abkommen erfolgte über einen Zeitraum von 25 Jahren eine enge Zusammenarbeit, die es jedoch zu keiner Zeit vermochte eine nachhaltige und spürbare wirtschaftliche Entwicklung in den Entwicklungsländern zu etablieren.Dennoch brachten die Abkommen für die Partnerstaaten der Union nennenswerte Vorteile durch den zollfreien Marktzugang vieler Handelsprodukte. Die Gewährleistung von einseitigen Handelspräferenzen stand jedoch im Gegensatz zu den Prinzipien der Welthandelsorganisation (WTO), der sowohl die Länder der EU als auch die meisten der Entwicklungsländer angehören. Um die Konformität zukünftig zu gewährleisten, folgte im Jahr 2000 das Cotonou-Abkommen als direkter Nachfolger der Lome´-Abkommen. Genau wie dessen Vorgänger verfolgt das Abkommen das Ziel der Armutsbekämpfung sowie die ökonomische, soziale und kulturelle Entwicklung der AKP-Staaten.Kernstück stellt der Beschluss dar, bis zum Jahr 2007, auf Grundlage der im Cotonou-Abkommen enthaltenen Ziele, die Handelsbeziehungen mit den AKP-Ländern in Form von Wirtschaftspartnerschaftsabkommen neu zu regeln und somit auf eine WTO-konforme Basis zu stellen.Das Cotonou-Abkommen gilt als das weltweit wichtigste und umfassendste Entwick-lungsabkommen zwischen einer Gruppe von Industrienationen und einer großen Anzahl von Entwicklungsländern. Trotzdem giltes bei Globalisierungsgegnern als egoistisch nd armutsfördernd.Die vorliegende Arbeit sucht Antworten auf die Frage: Stellen WPA ein wirksames Instrument für die Integration von Entwicklungsländern in den Welthandel dar?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zielstellung, Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
- Die Handelspolitik der Europäischen Union
- Einordnung in den globalen Kontext - Die Welthandelsorganisation
- Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der EU und den AKP Staaten
- Das Cotonou-Abkommen
- Aktuelle Umsetzung und Stand im Verhandlungsprozesse
- Diskussion
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) der Europäischen Union und deren Eignung als Instrument zur Verbesserung der Handelsbedingungen für Entwicklungsländer. Sie analysiert die Handelsbeziehungen der EU zu den AKP-Staaten und beleuchtet die Rolle von WPA in diesem Kontext.
- Die Handelspolitik der Europäischen Union im globalen Kontext
- Die Bedeutung von WTO-konformen Handelsbeziehungen
- Die Rolle von WPA als Instrument zur Integration von Entwicklungsländern in den Welthandel
- Die Auswirkungen von WPA auf die wirtschaftliche Entwicklung der AKP-Staaten
- Kritik und Chancen der WPA-Strategie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die historischen Handelsbeziehungen zwischen der EU und den ehemaligen Kolonien im Afrika-, Karibik- und Pazifikraum (AKP). Sie stellt die Lome´-Abkommen und deren Grenzen in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung der AKP-Staaten heraus und führt zur Einführung des Cotonou-Abkommens als Nachfolger. Kapitel 2 skizziert die deskriptive Vorgehensweise der Arbeit und ihren Aufbau. Es wird eine Übersicht über die Handelsbeziehungen der EU mit den AKP-Staaten versprochen, die zunächst allgemeine Grundlagen beleuchtet, bevor es zum Cotonou-Abkommen und den Wirtschaftspartnerschaftsabkommen kommt. Kapitel 3 behandelt die Handelspolitik der Europäischen Union als größte Handelsmacht der Welt und beschreibt deren Rolle in der globalen Wirtschaftspolitik. Es beleuchtet die Ziele der Gemeinsamen Handelspolitik und die verschiedenen Mittel, die die EU einsetzt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Handelspolitik der Europäischen Union und ihrer Beziehung zu Entwicklungsländern, insbesondere den AKP-Staaten. Schlüsselbegriffe sind Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA), Cotonou-Abkommen, Welthandelsorganisation (WTO), globale Handelspolitik, Armutsbekämpfung, wirtschaftliche Entwicklung, Integration in den Welthandel, Entwicklungsländer.
- Quote paper
- Robert Müller (Author), 2010, Wirtschaftspartnerschaftsabkommen der EU als Instrument zur Förderung des Abbaus von Nachteilen der Entwicklungsländer am Welthandel , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162682