Der Dekonstruktivismus ist eine noch junge Erscheinung innerhalb des architekturtheoretischen Feldes; erst relativ spät im 20. Jahrhundert wurde er theoretisch analysiert und praktisch reflektiert. Das Ziel dieser Arbeit ist es die Ursprünge destruktiven Denkens und Bauens, mittels früher Schriften Mark Wigleys, aufzuzeigen und den Kern dieser Architekturtheorie zu destillieren, um sich anschließend der Frage zu widmen, ob und wie die zentralen Erkenntnisse Wigleys in heutigen Architekturentwürfen, beispielsweise von Toparchitekten wie Zaha Hadid, Eingang finden.
Der Aufsatz „Dekonstruktivistische Architektur“ erschien 1988 im gleichnamigen Werk von Mark Wigley und Philip Johnson, beide Architekten und Architekturkritiker. Johnson wurde bereits 1906 geboren und verstarb 2005. Wigley, der 1979 seinen Bachelor in Architektur gemacht hat und dessen Schaffen bereits seit 1989 prämiert wird und auch gegenwärtig aktuell ist, steht also in direktem Einfluss eines Mitbegründers der dekonstruktivistischen Theorie und Praxis. Wigley zeichnet in seinem Aufsatz eine Linie der Dekonstruktion. Dabei nimmt er vornehmlich auf den Konstruktivismus in Kunst und Architektur Bezug. Von den ursprünglichen Methoden der Architektur über die modernistischen Strömungen hinweg soll die Methode des Dekonstruktivismus aufgespürt, lokalisiert und fruchtbar gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Derridas Erbe: eine allgemeine Begriffsklärung
- Mark Wigley: dekonstruktivistische Architektur
- Aspekte einer traditionalistischen Architektur
- Aspekte eines dekonstruktivistischen Schaffens
- Die Entwicklung
- Das Schaffen
- Die Kontexte
- Exemplarisch: Zaha Hadid und Kasimir Malewitsch
- Das Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Ursprünge dekonstruktivistischen Denkens und Bauens und untersucht, ob und wie die Erkenntnisse von Mark Wigley in heutigen Architekturentwürfen Anwendung finden.
- Die Entstehung des Dekonstruktivismus im Kontext der Architekturtheorie
- Die zentrale Rolle von Jacques Derrida für die Dekonstruktion in der Architektur
- Die Übertragung dekonstruktivistischer Prinzipien auf konkrete Architekturentwürfe
- Der Vergleich zwischen dem Suprematismus von Kasimir Malewitsch und den Werken von Zaha Hadid
- Die Bedeutung von Form, Funktion und Kontext in der dekonstruktivistischen Architektur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Zielsetzung und den methodischen Ansatz zur Analyse des Dekonstruktivismus in der Architektur vor. Sie erläutert die Bedeutung der Schriften von Mark Wigley für die Untersuchung dieser Thematik.
- Derridas Erbe: eine allgemeine Begriffsklärung: Dieses Kapitel definiert den Dekonstruktivismus als ein Verfahren, das die "Offenlegung innerer Widersprüchlichkeit" und "uneinholbarer Vieldeutigkeit" in Texten und architektonischen Zusammenhängen zum Ziel hat. Es geht auf Jacques Derrida als zentralen Denker der Dekonstruktion ein und beleuchtet dessen Einfluss auf die Architekturtheorie.
- Mark Wigley: dekonstruktivistische Architektur: Das Kapitel präsentiert Wigleys Kritik an traditionellen Architekturkonzepten, die auf Harmonie, Einheit und Stabilität ausgerichtet sind. Es untersucht Wigleys Argumentation, dass der Dekonstruktivismus nicht auf Zerstörung, sondern auf die Aufdeckung von strukturellen Problemen innerhalb von scheinbar stabilen Systemen zielt. Weiterhin werden die Entwicklung des Dekonstruktivismus von der russischen Avantgarde bis hin zu heutigen Architekten beleuchtet.
- Exemplarisch: Zaha Hadid und Kasimir Malewitsch: Das Kapitel stellt die Architektur von Zaha Hadid als Paradebeispiel für den Dekonstruktivismus vor und zeigt die Parallelen zu Kasimir Malewitschs Suprematismus auf. Es wird analysiert, wie Hadids Entwürfe die Prinzipien des Dekonstruktivismus aufnehmen und umsetzen, insbesondere im Kontext von Form, Funktion und Kontext.
Schlüsselwörter
Dekonstruktivismus, Architektur, Mark Wigley, Jacques Derrida, Zaha Hadid, Kasimir Malewitsch, Suprematismus, Form, Funktion, Kontext, Tradition, Modernismus, Stabilität, Instabilität, Raum, Konstruktion, Zerstörung, Verzerrung, Geometrie, Kultur, Architekturtheorie.
- Quote paper
- Annemarie Binkowski (Author), 2010, Dekonstruktivistische Architektur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162645