Die soziale Gruppenarbeit, die Schwerpunkt unserer schriftlichen Ausarbeitung ist, zielt auf eine Gruppe von Menschen ab, die mit sozial bedingten oder individuellen Problemen leben müssen. Diese Probleme, die der Alltagsbewältigung hinderlich sind, sollen durch das Angebot der sozialen Gruppenarbeit kompensiert werden. Ziel einer solchen sozialen Gruppenarbeit ist, den Individuen der Gruppen Hilfestellungen zu geben, die sie unterstützen „alltägliche Lebenssituationen und Beziehungen in Familie, Kindergarten, Schule und Beruf so zu meistern, dass sie keine außengerichteten Hilfen mehr benötigen, dass also die gesellschaftliche Funktionalität des einzelnen Individuums wiederhergestellt wird“ .
Wichtig ist, dass der Schwerpunkt der Arbeit nicht darin liegt, die Menschen mit Hilfe dieser Methoden anpassungsfähiger zu machen. Sondern es geht vielmehr darum, ihnen zu helfen spezielle Situationen besser zu erkennen und die Bereitschaft und Fähigkeit zu entwickeln, menschenwürdig mit Mitmenschen zu leben.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen der Gruppenarbeit und der Struktur der Gruppe. Dabei werden fünf Gruppenphasen vorgestellt wobei die erste Phase „Voranschluss und Orientierung“ genauer erläutert wird.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Gruppenphasen
2.1 1.Phase – Voranschluss und Orientierung
2.2 2.Phase – Machtkampf und Kontrolle
2.3 3.Phase – Vertrautheit und Intimität
2.4 4.Phase – Differenzierung
2.5 5.Phase – Trennung und Ablösung
3. Phase 1 – Voranschluss und Orientierung
3.1 Merkmale im Verhalten der Gruppenmitglieder
3.2 Interventionen des Gruppenleiters
4. Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Es gibt drei Formen klassischer Sozialer Arbeit. Dazu zählen:
- Gemeinwesenarbeit
- Einzelfallhilfe
- Gruppenarbeit
Die Gemeinwesenarbeit ist eine sozialräumliche Strategie und bezieht sich durch eine Vielzahl von Handlungen, Tätigkeiten und Maßnahmen ganzheitlich auf eine räumliche Einheit (z.B. den Stadtteil) und nicht auf einzelne Individuen.
Die soziale Einzelfallhilfe hingegen konzentriert sich speziell auf Sorgen, Nöte und Probleme einzelner Individuen und Familien.
Die soziale Gruppenarbeit, die Schwerpunkt unserer schriftlichen Ausarbeitung ist, zielt auf eine Gruppe von Menschen ab, die mit sozial bedingten oder individuellen Problemen leben müssen. Diese Probleme, die der Alltagsbewältigung hinderlich sind, sollen durch das Angebot der sozialen Gruppenarbeit kompensiert werden. Ziel einer solchen sozialen Gruppenarbeit ist, den Individuen der Gruppen Hilfestellungen zu geben, die sie unterstützen „alltägliche Lebenssituationen und Beziehungen in Familie, Kindergarten, Schule und Beruf so zu meistern, dass sie keine außengerichteten Hilfen mehr benötigen, dass also die gesellschaftliche Funktionalität des einzelnen Individuums wiederhergestellt wird“[1].
Wichtig ist, dass der Schwerpunkt der Arbeit nicht darin liegt, die Menschen mit Hilfe dieser Methoden anpassungsfähiger zu machen. Sondern es geht vielmehr darum, ihnen zu helfen spezielle Situationen besser zu erkennen und die Bereitschaft und Fähigkeit zu entwickeln, menschenwürdig mit Mitmenschen zu leben.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen der Gruppenarbeit und der Struktur der Gruppe. Dabei werden fünf Gruppenphasen vorgestellt wobei die erste Phase „Voranschluss und Orientierung“ genauer erläutert wird.
2. Gruppenphasen
In der sozialpädagogischen Literatur gibt es zahlreiche Modelle und Theorien[2] für Phasen der Entwicklung einer Gruppe, „die jeweils den übergreifenden Anspruch haben, Gruppenbeziehungen zu erklären und von unterschiedlichen Blickwinkeln aus transparent zu machen“[3]. Diese Modelle und Theorien sind Hilfsinstrumentarien, die Praktikern/innen Anregungen geben können, wie sie Probleme, auf die sie in Gruppen treffen werden, schon im Voraus benennen und gruppenspezifisch verstehen können.
Das folgende Modell, für die Entwicklung von Phasen in Sozialarbeitsgruppen wurde Ende der sechziger Jahre im Rahmen sozialpädagogischer Kleingruppenforschung an der Harvard-Universität in Boston, der School of Social Work von den Amerikanern James A. Garland, Ralph L. Kolodney und Hubert E. Jones entwickelt und 1969 erstmals von den Autoren Louis Lowy und Saul Bernstein, in „Untersuchungen zur sozialen Gruppenarbeit“ veröffentlicht. Garland, Kolodny und Jones haben dem Entwicklungsmodell fünf Entwicklungsstufen zugeordnet und sie gehen davon aus, dass diese in nahe zu allen Sozialarbeitsgruppen auftreten und unterschiedlich ausgeprägt sind. Das Hauptthema, dass sich durch alle Phasen des Gruppenprozesses zieht ist `Nähe`, denn die Beziehungen in sozialen Gruppen stehen fast immer im Mittelpunkt und können sich im Laufe der Gruppenentwicklung verändern und auch verschieden wahrgenommen werden.
2.1 1.Phase – Voranschluss und Orientierung
Zu Beginn einer jeden Gruppenarbeit sind alle Mitglieder meistens verunsichert und damit beschäftigt, die anderen Gruppenmitglieder kennenzulernen.
Die Gruppenleitung sollte in dieser Phase einen klaren Orientierungsrahmen geben, nachdem die Mitglieder verlangen. Nähere Erläuterungen zu dieser Phase gibt es unter Punkt 3.
2.2 2.Phase – Machtkampf und Kontrolle
Die Gruppenmitglieder beginnen, um ihre Positionen in der Gruppe zu ringen. Ein gewisser Machtkampf entsteht, in den auch die Gruppenleitung mit einbezogen wird. Das Resultat dessen ist die Verteilung typischer Rollen (z.B. der Initiator, der Humorvolle, der Sündenbock). Werden diese Rollenzuweisungen von allen Gruppenmitgliedern positiv akzeptiert, dann kann sich jeder einzelne als eigenständige Person in der Gruppe wiederfinden. Das ist die Basis dafür, Gemeinsamkeiten und Gruppennormen zu bilden, die allen gemeinsam wichtig sind. Gelingt es einem Gruppenmitglied nicht „seinen Platz“ in der jeweiligen Gruppe zu finden, ist es in dieser Phase am wahrscheinlichsten, dass diese Gruppenmitglieder die Gruppe verlassen.
Die Gruppenleitung sollte in dieser Phase den Machtkampf in der Gruppe in der Programmgestaltung aufgreifen und Aktivitäten planen und Möglichkeiten bieten, diesen auf einer anderen Ebene auszutragen. Es bieten sich Diskussionen, die z.B. Probleme außerhalb des Gruppengeschehens aufgreifen oder aber Spiele, wenn es keine Parteispiele sind.
[...]
[1] Schmidt-Grunert, Marianne: Soziale Arbeit mit Gruppen: eine Einführung…;Freiburg im Breisgau; Lambertus-Verl., 1997; S.62
[2] B. W. Tuckman z.B. ist ein Autor, der die Beziehungsdynamik in Kleingruppen beschrieben hat und den Gruppenprozess in vier Phasen untergliedert. Er betitelt die erste Phase als „Forming“, die zweite als „Storming“, die dritte als „Norming“ und die vierte Phase als „Performing“. Weitere Autoren wie B. Langmaack und M. Braune-Krickau haben den Gruppenprozess ebenfalls in vier Phasen gegliedert. Phase eins wird mit „Ankommen – Auftauen – Sich orientieren“ benannt, Phase zwei mit „Gärung und Klärung“, Phase drei nennen die Autoren „Arbeitsverlust und Produktivität“ und Phase vier wird benannt mit „Ausstieg und Transfer“. U.v.m.
[3] Schmidt-Grunert, Marianne: Soziale Arbeit mit Gruppen: eine Einführung…; Freiburg im Breisgau; Lambertus-Verl., 1997; S.182
- Arbeit zitieren
- Lysann Uhlig (Autor:in), 2008, Gruppenphasen in der Sozialen Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162301
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