Medienpädagogik, als Forschungsdisziplin der Erziehungswissenschaft, stellt sich die Frage nach dem Beitrag der Medien zur Erziehung, Bildung sowie Sozialisation - in diesem Falle speziell – Jugendlicher und Kinder und welchen Beitrag die Pädagogik zu leisten im Stande ist.
Zunächst lässt sich feststellen, dass Medien in der Öffentlichkeit einem Generalverdacht ausgesetzt sind, das Aggressionsverhalten negativ zu beeinflussen, wobei zu konstatieren ist, dass Medien negative Auswirkungen auf Menschen haben können, jedoch nicht von einem Ursache-Wirkungs-Zusammenhang ausgegangen werden kann ...
Ausgehend davon, dass die Begriffe Alltag und Schule den Begriffen Bildung, Erziehung und Sozialisation zuzuordnen sind, so sind diese zunächst für den Kontext der Medienpädagogik zu bestimmen. Kurzum bedeutet Bildung im Verständnis von Humboldt die Auseinandersetzung eines Individuums mit seiner Umwelt. Diese findet durch Reflexion und mittels Sprache statt [Mar05] . Ebenso wenig diffus scheint der Begriff der Sozialisation. Darunter kann ein „ Prozeß der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt “ verstanden werden. Im Vordergrund steht dabei die Schaffung eines gesellschaftlich handlungsfähigen Menschen [Mar05] . Erziehung lässt sich hingegen schwieriger definieren, so kann unter Erziehung die „ Vermittlung von Mündigkeit an Unmündige “, „ eine Hilfe zur Lebensbewältigung “ oder gar das „ Eingreifen von Menschen in den Prozess des Werdens einer Person “ verstanden werden [Mar05] . Im Prozess der Erziehung wird unterschieden: Intentional ist Erziehung, wenn das erzieherische Handeln an einer Absicht ausgerichtet wird. Funktionale Erziehung wird häufig auch als implizite Erziehung bezeichnet. Sie findet als Nebeneffekt einer intentionalen Erziehungshandlung statt. Durch die Ausführung einer Intention kann im Prozess eine unbewusste Nebenwirkung funktional zur Erziehung beitragen [Tre00] 1.
Der Medienpädagogik, als Forschungsdisziplin der Erziehungswissenschaft, und auf die Fragestellung bezogen, stellt sich die Frage nach dem Beitrag der Medien zur Erziehung, Bildung sowie Sozialisation - in diesem Falle speziell – Jugendlicher und Kinder und welchen Beitrag die Pädagogik zu leisten im Stande ist. Zunächst lässt sich feststellen, dass Medien in der Öffentlichkeit einem Generalverdacht ausgesetzt sind, das Aggressionsverhalten negativ zu beeinflussen, wobei zu konstatieren ist, dass Medien negative Auswirkungen auf Menschen haben können, jedoch nicht von einem Ursache-Wirkungs-Zusammenhang ausgegangen werden kann [Zip02] . Allein die Tatsache, dass Medien einer solchen populärwissenschaftlichen Behauptung ausgesetzt sind, erklärt dass sich die Medienpädagogik lange Zeit als eine Bewahrpädagogik verstand [Pas] . Im Rahmen dieser Arbeit wird jedoch der gegenläufige Standpunkt, der Entwicklung einer Medienkompetenz durch funktionale und aktiv partizipatorische Erziehung, vertreten, u.a. aus dem Grund, dass dieser Kompetenzerwerb auf informellem Wege stattfindet und wesentlich zur Bildung eines Individuums beitragen kann.
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1 Der Vollständigkeit halber sei die extensionale Erziehung erwähnt. Bei einer zeitlichen und räumlichen Ausdehnung des Erziehungsbegriffs geht man von extensionaler Erziehung aus.
- Arbeit zitieren
- David Wolf (Autor:in), 2009, Medienerziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162252
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