Bei B-Boying oder Breaking, Locking, Popping bzw. Electric Boogaloo handelt es sich um Bewegungstechniken und Tanzstile, die in den Großstadtghettos der amerikanischen Ost- bzw. Westküste entstanden sind. Sie sind als ein „Bewegungskult zu betrachten, mit dem sich der Einzelne oder eine Gruppe Anerkennung innerhalb einer Gemeinschaft verschafft, und zwar über nonverbale Kommunikation“ (Kimminich, 2003, S. 2). Bei der Herausbildung verschiedenster Tanz- und Bewegungsstile wird auf Tanztraditionen und Körpertechniken verschiedener Kulturen zurückgegriffen.
1969 wurde als Startschuss des Tanzes im HipHop der James Brown Hit „Get on the good foot“ genannt, der zunächst „Good Foot Style“ hieß und bereits Drops und Spins mit einbezog, d.h. die Tänzer ließen sich fallen, drehten sich in verschiedenen Körperpositionen am Boden und schnellten im Takt zur Musik wieder hoch. Die immer wieder hochfedernden Bewegungen brachten diesen Tänzern den Spitznamen „Boie-oie-oings“ ein (vgl. Rode, 2002, S. 119/120). Durch die verstärkte Miteinbeziehung der Arme und Hände entwickelte sich das sogenannte Floor- oder Footwork, das aus schnellen, oft eine Kreisform beschreibenden Schrittfolgen besteht. Zu dieser Zeit, der sogenannten Old-School, machte die Floor- oder Footwork den eigentlichen Bestandteil des Tanzes aus, später diente Footwork vorwiegend als Auftakt zu den am Boden ausgeführten, akrobatischen Power moves (vgl. ebenda).
Eine Breakdance-Performance läuft heute wie damals nach folgendem Schema ab:
Der Tänzer beginnt stehend im Toprock mit seiner Footwork, und geht dann zum Uprock über, der auch Battlerock genannt wird, eine Art pantomimisches Kung-Fu, mit dem die B-Boys ihre Gegner symbolisch attackieren (Uprock wegen 1 und 2 stehend, bei 3 und 4 in der Hocke). In der nächsten Steigerungsstufe geht der Tänzer auf den Boden (...)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Definition von HipHop: MCing, DJing, Writing, B-Boying
- 2. Die Anfänge: Eastcoast vs. Westcoast
- 2.1 Eastcoast: B-Boying
- 2.2 Westcoast: Popping und Locking, Electric Boogaloo
- 3. Heute: Clowning und Krumping
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung und die verschiedenen Stile des B-Boying, einer zentralen Säule der HipHop-Kultur, zu beschreiben und zu analysieren. Der Fokus liegt auf den Anfängen und der Entwicklung der Tanzstile an der amerikanischen Ostküste, sowie auf den Einflüssen verschiedener Tanz- und Kampfkünste.
- Definition und Elemente von HipHop
- Entwicklung des B-Boying an der amerikanischen Ostküste
- Einflüsse verschiedener Kampfkünste und Tanzstile auf das B-Boying
- Die Rolle von Kreativität und Individualität im B-Boying
- Der Unterschied zwischen B-Boying und anderen Tanzformen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Definition von HipHop: MCing, DJing, Writing, B-Boying: Dieses Kapitel legt die Grundlage für das Verständnis von HipHop als umfassende Straßenkultur. Es definiert die vier zentralen Elemente – MCing, DJing, Writing und B-Boying – und hebt die Bedeutung von Individualität und Kreativität in jedem dieser Bereiche hervor. Die Beschreibung der frühen DJs wie Kool Herc, Grandmaster Flash und Afrika Bambaataa verdeutlicht die innovative Nutzung der Schallplatte als Instrument. Das Writing wird als kreativer Ausdruck im öffentlichen Raum präsentiert, während das B-Boying als Bewegungskult eingeführt wird, der nonverbale Kommunikation und Anerkennung innerhalb einer Gemeinschaft ermöglicht.
2. Die Anfänge: Eastcoast vs. Westcoast: Dieses Kapitel untersucht die Entstehung des B-Boying an der amerikanischen Ostküste in den 1970er Jahren. Es beleuchtet den Einfluss des James Brown Hits „Get on the good foot“ und die Entwicklung von Techniken wie Footwork, Power Moves und Freezes. Die Bedeutung der Individualität und die Ablehnung von „Bitting“ (Kopieren von Stilen) werden hervorgehoben. Der Einfluss von Kampfkünsten wie Kung-Fu, Capoeira und fernöstlichen Kampfkünsten auf die Entwicklung akrobatischer Power Moves wird detailliert dargestellt. Die zunehmende Popularität des Breakdance durch Medien wie Filme und Werbespots wird ebenfalls diskutiert. Der typische Ablauf einer Breakdance-Performance, bestehend aus Toprock, Uprock, Downrock, Power Moves und Freezes, wird erklärt. Schließlich wird ein Vergleich mit dem klassischen Ballett gezogen, um die grundlegenden Unterschiede in den Tanzidealen hervorzuheben.
Schlüsselwörter
HipHop, B-Boying, Breakdance, Eastcoast, Westcoast, MCing, DJing, Writing, Kampfkünste, Capoeira, Kung-Fu, Footwork, Power Moves, Freezes, Kreativität, Individualität, Tanzstile, Streetkultur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Entwicklung und Stile des B-Boying
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung und verschiedenen Stile des B-Boying, einem zentralen Element der HipHop-Kultur. Er beinhaltet eine Definition von HipHop, die Anfänge des B-Boying an der amerikanischen Ost- und Westküste, eine Beschreibung aktueller Stile, sowie eine Analyse der Einflüsse verschiedener Kampfkünste und Tanzformen.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt folgende Themen: die Definition von HipHop und seinen vier Elementen (MCing, DJing, Writing, B-Boying); die Entstehung des B-Boying an der amerikanischen Ostküste in den 1970er Jahren, inklusive des Einflusses von Musik, Kampfkünsten (Kung-Fu, Capoeira) und anderen Tanzstilen; der Vergleich zwischen Ostküsten- und Westküstenstilen; die Entwicklung von Techniken wie Footwork, Power Moves und Freezes; die Bedeutung von Individualität und Kreativität; und der Unterschied zwischen B-Boying und anderen Tanzformen. Aktuelle Stile wie Clowning und Krumping werden ebenfalls kurz erwähnt.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in ihnen?
Kapitel 1 definiert HipHop und seine vier Kernelemente, wobei die frühen DJs und die Bedeutung von Individualität und Kreativität hervorgehoben werden. Kapitel 2 befasst sich mit den Anfängen des B-Boying an der Ostküste, dem Einfluss von Musik wie "Get on the good foot" von James Brown, der Entwicklung von Techniken, dem Einfluss von Kampfkünsten und dem Vergleich mit dem klassischen Ballett. Das Kapitel beschreibt auch den typischen Ablauf einer Breakdance-Performance.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Der Text zielt darauf ab, die Entwicklung und verschiedenen Stile des B-Boying zu beschreiben und zu analysieren, mit einem Schwerpunkt auf den Anfängen an der amerikanischen Ostküste und den Einflüssen verschiedener Tanz- und Kampfkünste.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Schlüsselwörter sind: HipHop, B-Boying, Breakdance, Eastcoast, Westcoast, MCing, DJing, Writing, Kampfkünste, Capoeira, Kung-Fu, Footwork, Power Moves, Freezes, Kreativität, Individualität, Tanzstile, Streetkultur.
Für wen ist dieser Text gedacht?
Der Text ist für alle gedacht, die sich für die Geschichte und Entwicklung des B-Boying und der HipHop-Kultur interessieren. Er eignet sich besonders für akademische Zwecke, z.B. für Studienarbeiten oder wissenschaftliche Analysen.
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- Jan Schultheiß (Author), 2008, Tanzstile im HipHop, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162061