Ich möchte in dieser Arbeit theoretisch, und somit nicht empirisch, untersuchen, inwieweit der Fußballsport
Jungen im Prozess der Adoleszenz sozialisieren kann. Dazu möchte ich literaturgestützt,
durch Rückgriff auf die Geschichte des Fußballs bzw. des vormodernen Sports, Konzepte der Adoleszenz,
Männlichkeit und Sozialisation zusammentragen, diese mit sportpädagogischen Entwürfen
bzw. empirischen Untersuchungen zum Fußballsport zu einer theoretischen Modellierung vermengen,
aus der ich Erkenntnisse über frühere/heutige Sozialisationsprozesse durch Sport/Fußball gewinnen,
und diese auf heutige Erziehungswirklichkeit projizieren möchte. Dabei möchte ich mittels
der hermeneutischen Methode den Sinn und die Grundphänomene von Erziehung und Bildung auslegen.
Welchen Sinn kann man in der Geschichtlichkeit ausmachen? Dabei erhoffe ich mir durch
mein bisher angehäuftes Vorverständnis aus der Pädagogik, und auch teils aus der Theologie, zu einem
erweiterten Verständnis zu gelangen, sprich zu neuen Theorien und Erkenntnissen. Dies soll
unter Hinzunahme durch das Wissen anderer Wissenschaftsdisziplinen wie der Sportwissenschaft
und der Psychologie geschehen. Ich möchte dabei die linguistische und die historische Differenz
überwinden. Durch weitere Reflexion und Interpretation möchte ich objektiv versuchen, pädagogisch
(päd.) relevante Erkenntnisse für die Erziehungswirklichkeit zu erhalten [...] ob der Fußball fit fürs Leben machen kann. Dazu
möchte ich kurz wichtige Ergebnisse der einzelnen Stationen in Erinnerung rufen [...] erkannt, dass Fußball dort zur Charakterbildung und Disziplinierung angewandt
wurde. Darüber hinaus bezeichnete ich den Fußball als ein Tor, dass aus allegorischen Ansammlungen
sozialer Kompetenzen besteht, welches Lebensbewältigungskompetenzen vermittelt. Im Adoleszenz-
Teil wurde der Fußball bereits als Treffpunkt entlarvt, der soziale Kontakte ermöglicht und
zudem die Bildung von Identität durch Fußballfreunde als Spiegel seiner selbst ermöglicht. Außerdem
hatten wir den Fußball als Modulator enttarnt, der den Jungen durch die Annahme von Verhaltensrollen
in der Identität wachsen lässt. Wir konnten klären, dass der Fußball räumlich sozialisiert [...] Orientierung gewinnt[...]systemtheoretisch wurde erwiesen, dass eine höhere Intelligenz und damit eine
stärker ausgeprägte Persönlichkeit zur Sozialisation beitragen, denn Menschen mit weniger Intelligenz
können sich weniger gut in andere Menschen hineinversetzen bzw. reflektieren [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Abriss des geschichtlichen Hintergrunds des Sports
- Der Beginn des vormodernen Sports
- Die vormoderne Gesellschaft und das Mittelalter
- Die Verselbständigung des Sports
- Die Erfindung der Geschlechterdifferenz
- Die Ausdifferenzierung des Sports in den deutschen Staaten
- Die Entstehung des modernen Fußballs in England
- Die Verbreitung und Entwicklung des Fußballs in Deutschland
- Adoleszenz und Pubertät
- Definition
- Gemeinschaft und Jugendkulturen
- Körperliche und sozial-emotionale Entwicklung
- Pubertät – Körper – Vielfalt
- Jungen machen ihre Adoleszenz
- Identität in der Adoleszenz
- Adoleszente Entwicklungsprozesse/Destruktivität
- Identität als ein psychoanalytisches Entwicklungskonzept
- Interaktive Prozesse
- Erwachsenenstatus
- Innere und äußere Realität
- Selbstreflexion in der Adoleszenz
- Narzissmus in der Adoleszenz
- Trauma und Identität
- Zerstörung des Urvertrauens
- Entwicklung der kognitiven Identität
- Ziele der Identitätsfindung
- Übernommene Identität
- Diffuse Identität
- Moratorium
- Jugend als Bildungsmoratorium
- Die Phasen des Peter Blos
- Mario Erdheim's ,,zweite Chance"
- Biographie und Identität bei Erikson
- Kindheit und Gesellschaft
- Konflikt und Krise in der Lebenslauftheorie
- Die acht Lebensphasen (Erikson)
- Ich-Identität
- Erweiterte Identität
- Egozentrismus
- Folgen für das Verhalten
- Selbstzufriedenheit bei Jungen und Mädchen
- Eine besondere Begabung?
- Jugendsexualität
- Psychosexuelle Entwicklung
- Die Bedeutung der inneren Genitalität
- Homosexualität in der Adoleszenz
- Zeitpunkt der Ejakularche
- Jugendsexualität heute
- Chancen und Risiken in der Adoleszenz
- Problemlösungsmuster und Störungen
- Was ist normal, was beunruhigend?
- Kennzeichen adoleszenter Krisen
- Schwere Erkrankungen im Verborgenen
- Das Ende der Adoleszenz - Was kommt danach?
- Gewaltentstehung am Beispiel Schule
- Ansätze für neue Jungs
- Sozialisation
- Definition
- Sozialisationstheorien
- Der symbolische Interaktionismus bei Mead
- Sozialisation als Reproduktion der Gesellschaft bei Durkheim
- Die sieben Maximen der Sozialisationstheorie bei Hurrelmann
- Männlichkeit – Der männliche Habitus
- Männerforschung und gesicherte Prämissen
- Männerforschung in Deutschland
- Die Gesellschaftlichkeit des Individuums
- Theoretische Annäherungen an Männlichkeit
- Kategorien von Männlichkeit?
- Aneignung der Realität aus systemtheoretischer Sicht
- Erkenntnis und Realität
- Autopoiesis-Theorie bei Maturana
- Viabilität als Gütekriterium der Erkenntnisse
- Luhmanns Theorie sozialer Systeme
- Anriss des Sozialen Konstruktivismus (SK)
- Der Körper im Prozess der Sozialisation
- Der zivilisierte Körper bei Elias
- Der disziplinierte Körper bei Foucault
- Der Körper als Kapital bei Bourdieu
- Theoretische Zugänge zum Körper
- Körper und Diskurstheorie bei Butler
- Die Verschränkung von Körper und Leib bei Jäger
- Lesesozialisation
- Heutige Sozialisation von Jungen – kalt und cool
- Aspekte des Fußballs zur Sozialisation
- Körper und Identität – Ein Konzept der Selbstbeschreibung?
- Das Werkzeug Fußball zur Lebensgestaltung
- Räumliche Sozialisation durch Fußball
- Der Beitrag des Fußballs zur nationalen Identität
- Sozialisationsprozesse im Fußball
- Fußballjugend unterwegs
- Anthropologische Grundlagen im Fußballsport
- Fußball integriert in den europäischen Raum
- Gewaltprävention
- Resilienz
- Fair-Play
- Macht Fußball schlau?
- Fußball schafft Freundschaft
- Theologische Sichtweisen auf den Fußball
- Erfahrung des Heiligen
- Kraftfelder des Begehrens
- Fußball bildet Gemeinschaft
- Berührung und Empfinden durch Fußball
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Sozialisation von Jungen im Fußballsport und analysiert die vielfältigen Einflüsse, die dieser Sport auf die Persönlichkeitsentwicklung in der Adoleszenz hat. Die Arbeit geht der Frage nach, inwiefern Fußball zur Überwindung von Orientierungslosigkeit und zur Förderung der Resilienz beitragen kann.
- Der Einfluss des Fußballs auf die körperliche und sozial-emotionale Entwicklung von Jungen
- Die Rolle des Fußballs bei der Identitätsfindung in der Adoleszenz
- Die Bedeutung des Fußballs für die soziale Integration und das Gemeinschaftsgefühl
- Die Potenziale des Fußballs im Hinblick auf die Förderung von Fairplay, Gewaltprävention und Resilienz
- Die Bedeutung des Fußballs für die Entwicklung von kognitiven Fähigkeiten und Lebenskompetenzen
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Dieses Kapitel stellt die persönliche Motivation des Autors für die Wahl des Themas dar.
- Einleitung: Die Einleitung liefert eine prägnante Vorstellung der Forschungsfrage und der Zielsetzung der Arbeit.
- Abriss des geschichtlichen Hintergrunds des Sports: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Sports von seinen Anfängen im Mittelalter bis hin zur Entstehung des modernen Fußballs.
- Adoleszenz und Pubertät: Dieses Kapitel erläutert die verschiedenen Phasen der Adoleszenz und Pubertät, die körperlichen und psychischen Veränderungen, die damit einhergehen, sowie die Herausforderungen und Chancen dieser Entwicklungsphase.
- Sozialisation: Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Theorien der Sozialisation und analysiert, wie diese auf die Sozialisation von Jungen im Fußballsport angewendet werden können.
- Aspekte des Fußballs zur Sozialisation: Dieses Kapitel untersucht, inwiefern der Fußballsport die körperliche und soziale Entwicklung von Jungen beeinflusst, und zeigt die vielfältigen Facetten des Fußballs als Werkzeug zur Lebensgestaltung auf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Sozialisation, Adoleszenz, Fußball, Jungen, Identität, Resilienz, Gewaltprävention, Fairplay und Lebenskompetenzen. Sie befasst sich mit den verschiedenen Einflüssen des Fußballs auf die körperliche, soziale und psychische Entwicklung von Jungen im Kontext der Adoleszenz und untersucht, inwiefern der Fußball zur Förderung von positiven Entwicklungsprozessen beitragen kann.
- Quote paper
- Manuel Berg (Author), 2010, Jungen und Adoleszenz - Eine Untersuchung zur Sozialisation von Jungen im Fußballsport, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161935