In einer Zeit der Reizüberflutung, des Überangebots von Informationen und immer höher werdenden Anforderungen in Beruf und Privatleben hört man beinahe täglich den Satz: „Tut mir leid, ich bin im Stress.“ Doch was bedeutet dieser im Sprachgebrauch etwas verwaschene Satz eigentlich im wissenschaftlichen Sinne?
Diese Studienarbeit beschäftigt sich mit der Wirkung von inneren und äußeren Stressoren auf unsere Psyche bzw. unseren Körper und stellt verschiedene Handlungsmöglichkeiten dar, wie man negativen Stress und dessen Folgen erfolgreich bekämpfen kann. Außerdem werden sowohl erste Erkennungszeichen einer Stressüberlastung genannt, als auch die negativen Folgen für die Wirtschaft und das Individuum aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definition „Stress“
2.1. Innere und Äußere Stressoren
2.1.1. Innere Stressoren
2.1.2. Äußere Stressoren
2.2. Stresssymptome und stressbedingte Krankheiten
2.2.1. Symptome einer zu hohen Belastung durch Disstress
2.2.2. Stressbedingte Rückenschmerzen
2.2.3. Das Burn-Out-Syndrom
2.3. Die Stressreaktion nach Selye
2.3.1. Alarmreaktion
2.3.2. Widerstandsphase
2.3.3. Erschöpfungsphase
2.4. Das Stressmodell nach Lazarus
2.4.1. Primäre Bewertung
2.4.2. Sekundäre Bewertung
2.4.3. Neubewertung
3. Folgen für Wirtschaft und Privatpersonen
3.1. Wirtschaftliche Folgen
3.2. Folgen für Privatpersonen
4. Möglichkeiten der Stressbekämpfung und Vorbeugung
4.1. Reizmanagement
4.2. Erregungsmanagement
4.3. Zeitmanagement / Selbstmanagement
4.4. Entspannungsverfahren
4.4.1. Yoga
4.4.2. Autogenes Training
4.4.3. Psychohygiene
5. Persönliche Stellungnahme
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In einer Zeit der Reizüberflutung, des Überangebots von Informationen und immer höher werdenden Anforderungen in Beruf und Privatleben hört man beinahe täglich den Satz: „Tut mir leid, ich bin im Stress.“ Doch was bedeutet dieser im Sprachgebrauch etwas verwaschene Satz eigentlich im wissenschaftlichen Sinne?
Diese Studienarbeit beschäftigt sich mit der Wirkung von inneren und äußeren Stressoren auf unsere Psyche bzw. unseren Körper und stellt verschiedene Handlungsmöglichkeiten dar, wie man negativen Stress und dessen Folgen erfolgreich bekämpfen kann. Außerdem werden sowohl erste Erkennungszeichen einer Stressüberlastung genannt, als auch die negativen Folgen für die Wirtschaft und das Individuum aufgezeigt.
2. Definition „Stress“
Zuerst einmal muss festgehalten werden, dass es verschiedene Arten von Stress gibt. Ein wenig Stress gestaltet das Leben interessanter und stellt neue Herausforderungen. Dieser positive Stress (Eustress) fördert die maximale Leistungsfähigkeit des Körpers und erhöht die Aufmerksamkeit, ohne dem Organismus oder der Psyche zu schaden. Eustress tritt bei Situationen auf, in denen ein Mensch stark zu einer bestimmten Leistung motiviert ist (beispielsweise bei einem sportlichen Wettkampf) und dabei auch Glücksgefühle empfindet.
Vollkommen anders dagegen ist der negative Stress (Disstress) zu bewerten. Er entsteht, indem eine bevorstehende Aufgabe als unüberwindbar oder besonders bedrohlich wahrgenommen wird. „Stress ist definiert als ein Spannungszustand, der durch die Befürchtung entsteht, dass eine stark aversive, zeitlich nahe oder bereits eingetretene subjektiv lang andauernde Situation als nicht vollständig kontrollierbar erlebt wird, deren Vermeidung aber subjektiv wichtig erscheint“.[1] Wird dieser Zustand sehr häufig erlebt oder fehlt es der betroffenen Person an geeigneten Strategien, um diesem Zustand entgegenzuwirken, kann es zu gesundheitsschädlichen Folgen kommen, welche von leichten Kopfschmerzen bis hin zu einem Burn-Out-Syndrom reichen können.
2.1. Innere und Äußere Stressoren
Des Weiteren unterscheidet man, ob die betroffene Person den Stress selbst erzeugt, dieser quasi „von innen“ kommt (Innerer Stressor), oder ob die Person verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt ist, welche einzeln oder in Ihrer Gesamtheit Stress erzeugen (Äußerer Stressor). Stressoren können Ereignisse, Situationen, Personen oder Umweltreize sein, die entsprechend der eigenen Bewertung Stress erzeugen. Beispielsweise wird ein Techno-Fan seine Musik als entspannend empfinden, während ein Klassik-Liebhaber diese Art von Musik als „stressig“ wahrnehmen wird. Die eigene Bewertung, als auch die gefühlte Intensität, mit der ein Stressor auf eine Person einwirkt, entscheidet wie belastend ein Stressor von der betroffenen Person wahrgenommen wird. Stressoren sind also Veränderungen der Umwelt, der Arbeit, der Lebenssituation oder der inneren Charakterstruktur.
Sowohl innere, als auch äußere Stressoren können positiv, als auch negativ empfunden werden und sind subjektiv äußerst individuell. Wird ein Stressor positiv wahrgenommen, erzeugt er Eustress, ein als negativ empfundener Stressor löst Disstress aus.
2.1.1. Innere Stressoren
Die inneren Stressoren werden vor allem durch die Erziehung beeinflusst. Mögliche Stressoren können sein:
- Hohe Ansprüche
- Unerfüllte Wünsche
- Erwartungen
- Geringe Belastbarkeit
- Perfektionismus
Je nachdem, wie eine Person mit diesen Stressoren umgehen kann, können diese sowohl Eustress, als auch Disstress erzeugen. Beispielweise kann es ein Ansporn sein, den Erwartungen zu entsprechen (Eustress), zu hohe Ansprüche enden aber meist im Disstress und Überforderung.
2.1.2. Äußere Stressoren
Als äußere Stressoren werden meist jegliche Art von Umwelteinflüssen bezeichnet:
- Straßenlärm
- Verkehrsstau
- Wartezeiten
- Große Kälte
- Hitze
- Schmerzen
- Chirurgischer Eingriff
- Schulden
- Verlust eines Angehörigen oder guten Freundes
All diese Faktoren erzeugen Disstress, ausgenommen z.B. einer kurzfristigen Hitzeaussetzung beispielsweise bei einem Saunagang. Obwohl man sich danach entspannen muss, löst dieser sich keinen Disstress aus, sondern ist eher mit Eustress verbunden.
2.2. Stresssymptome und stressbedingte Krankheiten
Natürlich reagiert nicht jeder Organismus auf innere bzw. äußere Stressoren gleich. Kommt es jedoch zu einer längeren Belastung des Körpers durch negativen Stress kann dieser auf verschiedenen Ebenen krank machen.
2.2.1. Symptome einer zu hohen Belastung durch Disstress
Die Symptome sind mannigfaltig und äußerst individuell. Dennoch kann man drei Ebenen und etwaige Symptome einer stressbedingten Belastung festhalten:
1. Körperfunktion
Auf dieser Ebene lassen sich Beispiele nennen wie vermehrtes Schwitzen, Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Zyklusstörungen bei der Frau, Schwächung des Immunsystems, Hautveränderungen und viele weitere.
2. Gefühle und Denkvermögen
Bei dieser Ebene kommt vor allem die stressbedingte psychische Belastung zum Vorschein. Mögliche Symptome wären Unsicherheit, Unwohlsein, Nervosität, Angst, Aggressivität, Hypochondrie, Albträume, Denkblockaden, Leistungsabfall.
3. Verhalten
Der Verhaltensebene werden folgende Symptome zugeschrieben: starre Mimik, Zittern, Fingertrommeln, Zucken, Fuß-Wippen, Meidung der stressauslösenden Situation, sozialer Rückzug.
Bei all diesen Symptomen sollten geeignete Entspannungstechniken oder Gegenmaßnahmen eingesetzt werden. Diese werden (auch für die folgenden Krankheitsbilder) unter Gliederungspunkt 4 beschrieben.
2.2.2. Stressbedingte Rückenschmerzen
Oft kommt es bei einer zu hohen Belastung der genannten Faktoren auch zu stressbedingten Rückenschmerzen. „Laut BGW haben mehrere Studien gezeigt, dass bestimmte psychosoziale Belastungen wie Stress und Druck die Rückenschmerzen auslösen oder sogar verschlimmern können.“[2] (BGW ist die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege). Rückenschmerzen sind indes die Volkskrankheit Nummer eins. Daher ist es notwendig, nicht nur auf bequeme Stühle, sondern auch auf das Arbeitsklima zu achten. Oft werden Rückenschmerzen durch Muskelverspannungen ausgelöst, welche ihrerseits wiederum durch Stress ausgelöst werden. Durch die Anspannung der Muskulatur wird „die Sauerstoffzufuhr zu den Muskeln verringert und es kommt zu Stoffwechselstörungen im Gewebe. Die Folge: Die Muskeln verhärten sich. Jetzt kann bereits eine kleine Bewegung große Schmerzen auslösen.“[3]
2.2.3. Das Burn-Out-Syndrom
„Ein Burnout-Syndrom (engl. (to) burn out: „ausbrennen“) bzw. Ausgebranntsein ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit, das als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden kann, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung führt.“[4] Das Burn-Out-Syndrom ist keine Krankheit mit klaren diagnostischen Kriterien, „sondern eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund beruflicher Überlastung und wird meist durch Stress ausgelöst, der nicht bewältigt werden kann.“[5] Der Krankheitsverlauf lässt sich meist in mehreren Phasen Kategorisieren:
- Enthusiasmus
- Stagnation
[...]
[1] vgl. Aichinger, 2003
[2] VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG
[3] vgl. Stressratgeber der R+V Versicherung, S.8
[4] Pschyrembel klinisches Wörterbuch
[5] Vgl. Jaggi, S.6-7
- Quote paper
- Alexander von Hohenberg (Author), 2010, Stress - Innere und äußere Stressoren auf unsere Psyche und unseren Körper, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161921
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