Einleitung
Armut ist ein weltweites Problem, welches umso mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt, wenn Armut direkt vor der eigenen Haustüre greifbar ist. Menschen, die obwohl sie einer regelmäßigen Arbeit nachgehen, sich nur einen minimalen Lebensstandard leisten können, werden mit dem Begriff „Working Poor“ bezeichnet. Die relative Armut lässt sich am besten am Beispiel der Situation in den USA darstellen. Hier liegt die relative Armut, wenn man Mexiko und die Türkei ausklammert, von allen OECD-Ländern am höchsten. Für Deutschland und noch mehr Japan gelten die USA als Vorbild in vielerlei Hinsicht – Bewegen sich also auch die Armutszahlen in Richtung der USA? Allgemein lässt sich sagen, dass die Globalisierung und die damit verbundene liberalere Gestaltung von Löhnen, sowie die Wandlung zur Dienstleistungsgesellschaft vielen Staaten zu einem Niedriglohnsektor geführt haben. In diesem Niedriglohnsektor hängt die Frage, ob ein Arbeitnehmer unter die „Armutsgrenze“ seines Landes fällt, vom sozialen Umfeld ab und vom Eingriff des Staates durch Umverteilung von Geldern. In der vorliegenden Arbeit sollen die Gründe, die Ausprägungen des Working-Poor-Problems in Japan aufgezeigt werden. Mit welchen Maßnahmen versucht die japanische Regierung die relative Armut einzudämmen, oder sieht sie in dieser Lebensform ein notwendiges Übel um Japan im globalen Wettbewerb leistungsfähig zu halten?
Mit Blick auf die Altersstruktur der japanisches Gesellschaft wird sich die japanische Theorie von der „Einzigartigkeit Japans“ schon in wenigen Jahrzehnten durch die Notwendige Zuwanderung von allein in Luft auflösen. Denn die alternde Gesellschaft ist schon jetzt ein Problem. Woher sollen die Pflegekräfte für die Millionen Pflegebedürftigen kommen? Sicherlich nicht aus den Robotik-Labors der japanischen Hitec-Unternehmen. Überalterung und Armut – Probleme die schon in der heutigen Zeit in allen entwickelten Staaten angegangen werden müssen. Ist Working Poor ein Vorbote dafür, dass Japan schon jetzt im Begriff ist sich der Welt weiter zu öffnen, als es sich die Reformer der Meji-Zeit jemals hätten vorstellen können?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Definitionen
- Die Entstehung und der Bedeutungswachstum des Begriffes „Working Poor“
- Ursachen
- Ausprägungen
- Net-Cafe-Refugees
- Homeless
- Mittel der Bekämpfung
- Soziale Sicherung?
- Mindestlöhne
- Working Poor als Symbol für die Globalisierung Japans
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Problematik der Working Poor in Japan. Sie untersucht die Ursachen, Ausprägungen und Auswirkungen dieses Phänomens und analysiert, wie die japanische Regierung versucht, die relative Armut einzudämmen. Des Weiteren wird die Frage erörtert, ob das Working-Poor-Problem ein Ausdruck der Globalisierung Japans ist und welche Auswirkungen es auf die soziale und kulturelle Identität des Landes hat.
- Definition und Entwicklung des Begriffs „Working Poor“ in Japan
- Ursachen für die Entstehung von Working Poor
- Ausprägungen und Auswirkungen des Problems
- Maßnahmen der japanischen Regierung zur Bekämpfung der relativen Armut
- Das Working-Poor-Problem als Ausdruck der Globalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Working Poor ein und stellt die Situation in Japan in den Kontext globaler Entwicklungen. Sie skizziert die Herausforderungen, die sich durch die Globalisierung und die damit verbundenen Veränderungen im Arbeitsmarkt ergeben.
- Definitionen: Dieses Kapitel erläutert die Begriffe absolute und relative Armut und definiert den Begriff „Working Poor“ im japanischen Kontext. Es werden statistische Daten zur relativen Armut in Japan und zum Anteil der Working Poor an der arbeitenden Bevölkerung präsentiert.
- Die Entstehung und der Bedeutungswachstum des Begriffes „Working Poor“: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und den Bedeutungswachstum des Begriffes „Working Poor“ in Japan. Es wird dargelegt, wie die japanische Gesellschaft mit dem Problem der Working Poor umging und wann es in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit rückte.
- Ursachen: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen für die Entstehung des Working-Poor-Problems in Japan. Es werden verschiedene Faktoren wie der Anstieg von Nicht-Regulären Arbeitsverhältnissen, die Arbeitsbedingungen in bestimmten Branchen, die Altersstruktur der japanischen Gesellschaft und die unzureichende soziale Absicherung beleuchtet.
- Ausprägungen: Dieses Kapitel stellt verschiedene Ausprägungen des Working-Poor-Problems in Japan vor, darunter die „Net-Cafe-Refugees“ und Obdachlose. Es werden die Lebensbedingungen dieser Menschen und die sozialen Folgen ihres Abstiegs dargestellt.
- Mittel der Bekämpfung: Dieses Kapitel beleuchtet die Maßnahmen der japanischen Regierung zur Bekämpfung der relativen Armut. Es wird die Wirksamkeit des sozialen Sicherungssystems und die Rolle des Mindestlohnes in Japan analysiert.
- Working Poor als Symbol für die Globalisierung Japans: Dieses Kapitel untersucht die Beziehung zwischen dem Working-Poor-Problem und der Globalisierung in Japan. Es wird die Frage erörtert, ob die Globalisierung eine Ursache für die Entstehung von Working Poor ist und welche Auswirkungen es auf die japanische Gesellschaft hat.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: Working Poor, relative Armut, Japan, Globalisierung, Arbeitsmarkt, soziale Sicherung, Mindestlohn, Net-Cafe-Refugees, Obdachlosigkeit, soziale Identität, Mittelschichtgesellschaft, Nihonjinron.
- Quote paper
- Jerome Zackell (Author), 2010, "Working Poor" als Audruck der negativen Seiten der Globalisierung in Japan, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161809