Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Rituale
2.1 Weg von der Handlung zum Ritual
2.2 Rituelle Rollen
2.3 Bedeutung von Ritualen
3 Ritualformen
3.1 Trennungsrituale
3.2 Übergangsrituale
3.3 Opferrituale
4 Schlussbetrachtung
5 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
„Rituale sind erhaltende Mächte im Volksleben, aber sie haben auch Tausende in quälende
Fesseln geschmiedet, geknechtet und zu Märtyrern gemacht. Sie sind nur allzu oft für das
Handeln das geworden, was für das Reden die leere Phrase ist. Sie wollen doch nun einmal
allem Tun die typische Form aufdrängen.“ (Sartori zit. n. Näser 2004, S. 3)
Es existiert allem Anschein nach keine menschliche Gemeinschaft, in der keine Rituale verwendet werden. Rituale sind im Alltag stark verankert und treten immer wieder zu bestimmten Anlässen in Erscheinung. Sie sind ein bedeutsamer Bestandteil von Kulturen und werden oft aus Angst vor Identifikationsverlust oder Werteverfall aufrechterhalten. In diesem Zusammenhang können sich Rituale als gefahrvoll erweisen. Einige Rituale, beispielsweise die Beschneidung von Frauen, werden praktiziert ohne den Sinn zu hinterfragen, obwohl diese äußerst gesundheitsschädlich sind.
Rituale stellen jedoch mehr dar als nur Glaube und Religion. Sie können genauso gut ein helfendes Instrument bei der Erziehung, als auch eine Orientierungsmöglichkeit im sozialen Miteinander sein.
Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist es primär, das Phänomen „Ritual“ vorzustellen und sich mit diesem auseinanderzusetzen. Um einen guten Einstieg in die besagte Thematik zu gewährleisten, findet zunächst eine Begriffsbestimmung statt. Danach wird aufgezeigt, welche Komponenten eine Handlung erfüllen muss, damit man von einem Ritual sprechen kann. Anschließend wird auf die rituellen Rollen eingegangen und die Bedeutung des Rituals für die Gesellschaft betrachtet. Der darauf folgende Teil beschäftigt sich mit den Ritualformen, wobei im Vordergrund Trennungs-, Übergangs- und Opferrituale stehen. Abschließend erfolgt in der Schlussbetrachtung eine Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse.
2 Rituale
„Das Ritual ist ein vorgeschriebenes, formalisiertes Verhalten für Gelegenheiten, die noch
keine Routine geworden sind und die einen Bezug zum Glauben an mystische […] Kräfte oder Wesen haben, die als ursächlich für den erstrebten Effekt angesehen werden.“ (Turner zit. n. Wolberg 2002, S. 4)
Folglich ist das Ritual ein kultischer, strukturierter Handlungsablauf, der mit bestimmten Absichten ...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rituale
- Weg von der Handlung zum Ritual
- Rituelle Rollen
- Bedeutung von Ritualen
- Ritualformen
- Trennungsrituale
- Übergangsrituale
- Opferrituale
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen „Ritual“ und dessen Bedeutung im menschlichen Kontext. Sie analysiert Rituale als mehr als nur religiöse Handlungen und beleuchtet ihre Rolle in verschiedenen Lebensbereichen.
- Definition des Begriffs „Ritual“ und dessen Abgrenzung von gewöhnlichen Handlungen
- Analyse der Komponenten, die eine Handlung zu einem Ritual machen
- Untersuchung der Bedeutung von Ritualen für die Gesellschaft, insbesondere hinsichtlich der Stärkung von Gemeinschaften und der Entwicklung kultureller Identität
- Klärung der unterschiedlichen Formen von Ritualen und deren spezifische Funktionen
- Betrachtung der potentiellen Gefahren und Risiken von Ritualen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text führt mit einem Zitat von Sartori in die Thematik ein, das die Ambivalenz von Ritualen hervorhebt: einerseits als erhaltende Kraft im Volksleben, andererseits als potenzielles Instrument der Knechtung und Manipulation. Der Autor betont die omnipräsente Rolle von Ritualen in menschlichen Gesellschaften und deren Bedeutung für die Aufrechterhaltung von kulturellen Identitäten.
Rituale
Dieses Kapitel definiert das Ritual als einen strukturierten Handlungsablauf mit bestimmten Absichten, der festgelegte Regeln befolgt. Es werden die kultischen und sozialen Aspekte von Ritualen herausgestellt, sowie deren Bedeutung für die zwischenmenschliche Interaktion und die Entwicklung kultureller Identität.
Weg von der Handlung zum Ritual
Der Abschnitt beleuchtet die Kriterien, die eine Handlung zu einem Ritual machen. Er greift dabei auf die fünf Aspekte von Axel Michaels zurück, die sich auf ursächliche Veränderungen, den förmlichen Beschluss, die Erfüllung formaler Handlungskriterien, modale Handlungskriterien und die Veränderung der persönlichen Ebene der Beteiligten beziehen.
Rituelle Rollen
Dieser Abschnitt untersucht die Rolle von ritualisierten Verhaltensmustern in sozialen Beziehungen und betont die Verbindung von rituellen Rollen mit anderen Rollen im gesellschaftlichen Kontext.
Ritualformen
Dieses Kapitel behandelt verschiedene Arten von Ritualen, darunter Trennungs-, Übergangs- und Opferrituale. Es beleuchtet die spezifischen Funktionen und Bedeutungen dieser Ritualformen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Ritual, Ritualformen, kulturelle Identität, soziale Interaktion, Gemeinschaft, Religion, Tradition, Wandel, Handlung, Bedeutung, Funktion, Gefahr, Manipulation.
- Quote paper
- Sarah Diekow (Author), 2010, Das Phänomen Ritual – mehr als nur eine religiöse Handlung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161746