Seit ein paar Jahren scheint es, als wäre Jugendgewalt zu einem Dauerbrenner im Internet, in den Zeitungen oder in Fernsehreportagen geworden. Man kommt nicht daran vorbei, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Im Mittelpunkt der Massenmedien stehen meist ungewöhnliche und spektakuläre Einzelfälle, die Eindruck vermitteln, dass die Brutalität der Jugend in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen hat und die TäterInnen immer jünger geworden sind. Die sozialen Ursachen von Jugendgewalt werden dabei häufig nicht beleuchtet und ebenso wenig veröffentlicht.
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Der Fokus der vorliegenden Arbeit im Kontext der Diskussion über Problemjugendliche ist auf Jugendgewalt gerichtet. Antisoziales, gewalttätiges und aggressives Verhalten nimmt unter den umfassenden Kategorien von Problemverhalten im Jugendalter eine zentrale Bedeutung in den Medien ein, da die Sicherheit der Gesellschaft bedroht ist.
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Im 2. Kapitel soll zunächst definiert werden, was unter den Begriffen ‚soziales Problem‘ (2.1) und ‚Gewalt‘ (2.2) – insbesondere der Jugendgewalt – verstanden wird. Welche Kriterien für die Definition einer Sache als ‚soziales Problem‘ existieren und welcher Gewaltbegriff im Rahmen dieser Studienarbeit für geeignet erscheint. Es folgt dann die explizite Darstellung der Jugendgewalt als soziales Problem (2.3).
In Kapitel 3 soll am Beispiel des Fall Brunners beschrieben werden, wie das Thema Jugend-gewalt, den öffentlichen Diskurs beherrscht. Zunächst soll die Diskrepanz zwischen Schein (3.1) und Realität (3.2) dieser Thematik herausgearbeitet werden, um dann in einem nächs-ten Schritt darzustellen, welche verschiedenen Akteure im öffentlichen Diskurs an dieser Diskrepanz interessiert bzw. nicht interessiert sind (3.3).
Im 4. Kapitel sollen die theoretischen Hintergründe zu Ursachen und Bedingungen von Ju-gendgewalt anhand des Labeling- Approach Ansatzes (4.1), ein soziologischen Erklärungs-ansatz für abweichendes Verhalten dargestellt werden, um dann konkret den Fall Brunner an Hand des Modells für abweichende Karriere nach Quensel (4.2) darzulegen.
In Kapitel 5 wird der Umgang mit dem Problem Jugendgewalt beleuchtet. Zunächst werden Interventionen auf Seiten der Justiz (Jugendstrafvollzug) kurz erläutert und bewertet (5.1), um dann im Bereich der Pädagogik die konfrontative Pädagogik mit ihrer speziellen Methode des Anti-Aggressivitäts-Training charakterisiert, um dann ebenfalls auf Möglichkeiten und Grenzen einzugehen (5.2).
Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG
2 DEFINITIONEN
2.1 Was ist ein soziales Problem?
2.2 Was ist Gewalt? - Unter besonderer Berücksichtigung von Jugendgewalt
2.3 Jugendgewalt also soziales Problem
3 jugendgewalt im öffentlichen diskurs - exemplarisch am fall brunner
3.1 Jugendgewalt im Spiegel der Medien
3.2 Jugendgewalt - eine empirische Bestandsaufnahme
3.3 Die verschiedenen Akteure im öffentlichen Diskurs um Jugendgewalt
4 THEORETISCHE HINTERGRÜNDE ZU URSACHEN UND BEDINGUNGEN VON JUGENDGEWALT
4.1 Labeling- Approach als soziologischer Erklärungsansatz abweichenden Verhaltens
4.2 Modell für abweichende Karriere nach Quensel
5 Probleminterventionen zwischen Justiz und Pädagogik
5.1 Jugendgewalt und Justiz
5.1.1 Begriffsklärung und rechtliche Grundlagen
5.1.2 Jugendstrafe als Entwicklungsintervention
5.1.3 Möglichkeiten und Grenzen des Jugendstrafvollzug
5.2 Jugendgewalt und Pädagogik
5.2.1 Die konfrontative Pädagogik
5.2.2 Das Anti-Aggressivitäts-Training
5.2.3 Möglichkeiten und Grenzen konfrontativer Pädagogik
6 FAZIT
LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS
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