Am 11. und 12. Juli 1995 eroberten bosnischen Serben unter General Ratko Mladić die UN-Schutzzone Srebrenica in Ostbosnien und töteten mehrere Tausend meist unbewaffnete bosnische Muslime, die dort Schutz gesucht hatten. In der folgenden Untersuchung möchte ich darauf eingehen wie es zu diesem größten Kriegsverbrechen in Europa nach dem 2. Weltkrieg kommen konnte und wieso die UNO-Soldaten nicht eingriffen um tausende Menschenleben zu retten.
Zunächst werden die Vorgeschichte des Konflikts in Bosnien-Herzegowina sowie die Umstände, die zur Schaffung der so genannten Schutzzonen führten, grob beschrieben und anschließend das Verhalten der niederländischen Soldaten, welche das Kommando in der Schutzzone Srebrenica innehatten, analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Vorgeschichte des Konflikts in Bosnien-Herzegowina
- Die UNPROFOR und die Einrichtung der so genannten „safe areas“
- Der Angriff auf Srebrenica und die Passivität der UNPROFOR-Soldaten
- Schlussbetrachtung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Massaker von Srebrenica im Juli 1995 und beleuchtet die Faktoren, die zu diesem größten Kriegsverbrechen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg führten. Dabei wird insbesondere die Frage nach der Rolle der UNPROFOR und deren Versagen im Schutz der Zivilbevölkerung in der UN-Schutzzone Srebrenica analysiert.
- Die Vorgeschichte des Konflikts in Bosnien-Herzegowina und die Entstehung der Schutzzonen
- Die Rolle der UNPROFOR im Schutz der Zivilbevölkerung
- Das Versagen der UNPROFOR beim Schutz der Zivilbevölkerung in Srebrenica
- Die Verantwortung der verschiedenen Akteure für das Massaker
- Die Folgen des Massakers für die internationale Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Massaker von Srebrenica dar und skizziert die Forschungsfrage: Wie konnte es zu diesem Verbrechen kommen und warum griff die UNPROFOR nicht ein? Die Arbeit verspricht, die Vorgeschichte des Konflikts, die Einrichtung der Schutzzonen und das Verhalten der niederländischen Soldaten in Srebrenica zu analysieren. Außerdem wird auf die Relevanz verschiedener Autoren wie David Rohde, Jan Willem Honig, Norbert Both, Annette Simon und Angela Wieser hingewiesen, die in ihren Werken das Massaker von Srebrenica beleuchten.
Die Vorgeschichte des Konflikts in Bosnien-Herzegowina
Dieses Kapitel beschreibt den Hintergrund des Konflikts in Bosnien-Herzegowina und die politischen und ethnischen Spannungen, die zum Krieg führten. Die Rolle von Slobodan Milošević und seine Pläne zur Errichtung eines „Großserbiens“ werden beleuchtet. Der Fokus liegt dabei auf den ethnischen Spannungen in Bosnien-Herzegowina und den Zerfall des jugoslawischen Vielvölkerstaates. Die Stadt Srebrenica und ihre Bedeutung im Konflikt werden vorgestellt.
Die UNPROFOR und die Einrichtung der so genannten „safe areas“
Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der UNPROFOR in Bosnien-Herzegowina und die Einrichtung der „safe areas“. Die unzureichenden Ressourcen und die mangelnde Entscheidungsfähigkeit der UNPROFOR werden diskutiert. Die katastrophale Situation in Srebrenica und der Bericht des UNHCR vom 19. Februar 1993, der die Lage der Menschen in der Stadt beschreibt, werden zitiert. Schließlich wird der Besuch des französischen Generals Philippe Morillon in Srebrenica im März 1993 und die verzweifelte Lage der Bevölkerung dargestellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind Srebrenica, Massaker, Völkermord, UNPROFOR, Schutzzonen, safe areas, Bosnien-Herzegowina, Jugoslawien, Serbien, Milošević, bosnische Muslime, ethnische Säuberung, Verantwortung, Versagen.
- Quote paper
- Andreas Ratz (Author), 2010, Das Massaker von Srebrenica, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161205