Jeder Mensch hat einen Lebenslauf, in dem er verschiedene Phasen der Entwicklung von der Geburt bis zum Tod durchläuft. Die Ausgestaltung dieser Lebensphasen hängt von sozialen Konstruktionen ab, da die Gesellschaft das Leben der Individuen durch institutionelle Vorgaben und kulturelle Deutungen strukturiert. Aus Durchschnittswerten entwickelten sich Altersnormen, wodurch der „Normallebenslauf“ entstand. Der Normallebenslauf ist ein allgemeines Modell, dass für alle Individuen gelten soll, auch wenn es unterschiedliche Verlaufsmuster in den sozialen Schichtungen und Geschlechtern gibt. In der folgenden Arbeit soll das Konzept des institutionalisierten Lebenslaufs nach Martin Kohli dargestellt werden, welcher durch die Entwicklung der typischen Lebensform der vorindustriellen und protoindustriellen westlichen Gesellschaften des 18. und 19. Jahrhunderts zur Hochmoderne der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts entstanden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Institutionalisierung des Lebenslaufs
- 2. Struktureller Übergang
- 3. Praktische Kritik am Konzept des institutionalisierten Lebenslaufs
- 3.1 Kritik an der Dreiteilung des Lebenslaufs
- 3.2 Kritik am Erwerbssystem als Strukturgeber
- 4. Anzeichen eines neuen Strukturwandels
- 4.1 Veränderung des familialen Verhaltens
- 4.2 Veränderung des Arbeitsverhaltens
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Konzept des institutionalisierten Lebenslaufs nach Martin Kohli, mit dem Ziel, die Entwicklung des typischen Lebenslaufs von der vorindustriellen und protoindustriellen Gesellschaft des 18. und 19. Jahrhunderts bis zur Hochmoderne der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu beleuchten. Die Arbeit analysiert, wie der Lebenslauf durch gesellschaftliche Institutionen und soziale Konstruktionen geprägt wird und welche Veränderungen sich im Laufe der Zeit vollzogen haben.
- Institutionalisierung des Lebenslaufs und seine Bedeutung als soziale Institution
- Struktureller Übergang vom traditionellen zum modernen Lebenslaufregime
- Kritik an der Dreiteilung des Lebenslaufs und am Erwerbssystem als Strukturgeber
- Anzeichen eines neuen Strukturwandels im familialen und Arbeitsverhalten
- Potenzielle Folgen der Deinstitutionalisierung für den „Normallebenslauf“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Konzept des institutionalisierten Lebenslaufs ein und erläutert die Bedeutung von sozialen Konstruktionen für die Gestaltung des Lebens. Kapitel 1 beschreibt die Institutionalisierung des Lebenslaufs im Zuge der Moderne, mit Fokus auf die Chronologisierung des Lebens, die Entwicklung von Altersnormen und die Entstehung des Wohlfahrtstaates. Kapitel 2 untersucht den strukturellen Übergang vom traditionellen zum modernen Lebenslaufregime, mit fünf Thesen, die die Veränderungen im Laufe der Geschichte zusammenfassen. Kapitel 3 befasst sich mit der Kritik am Konzept des institutionalisierten Lebenslaufs, insbesondere an der Dreiteilung des Lebenslaufs und am Erwerbssystem als Strukturgeber.
Schlüsselwörter
Institutionalisierter Lebenslauf, soziale Institutionen, Lebenslaufregime, Chronologisierung, Verzeitlichung, Wohlfahrtstaat, Dreiteilung des Lebenslaufs, Erwerbssystem, Strukturwandel, familiales Verhalten, Arbeitsverhalten, Deinstitutionalisierung.
- Quote paper
- Stephanie Engel (Author), 2010, Die Institutionalisierung des Lebenslaufs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161140