Die vorliegende Hausarbeit knüpft an das Hauptseminar „Thomas Mann und das Mittelalter“ an. Eine der Sitzungen war dem Thema der „Dialogizität“ in Thomas Manns Roman „Der Erwählte“ gewidmet. Bachtins Konzept der „Dialogizität“ soll auch in dieser Hausarbeit als theoretische Grundlage für die Interpretation des Romans oder zumindest einiger Aspekte des Romans dienen. Es soll untersucht werden, inwiefern das Konzept auf Thomas Manns Text angewandt werden kann.
Zu diesem Zweck soll zunächst versucht werden, Bachtins Konzept näher zu erörtern. In einem zweiten Schritt folgt mittels einer knappen Zusammenfassung des Romans eine inhaltliche Annäherung an den „Erwählten“. Der dann folgende analytische Teil der Hausarbeit ist in drei Abschnitte gegliedert. Die drei Abschnitte entsprechen den Erscheinungsformen der „Dialogizität“: „Dialogizität“ im Wort, „Dialogizität“ im Dialog und „Dialogizität“ im Monolog, die im Kapitel 2.1. festgestellt und erläutert werden. Diese Struktur dient dem Sortieren der Beobachtungen, die nach der erneuten Lektüre des „Erwählten“ im Hinblick auf „Dialogizität“ gemacht worden sind. In einem letzten Schritt werden die Ergebnisse zusammengefasst.
Da eine intensive literaturtheoretische Rezeption Bachtins erst in der 1960er Jahren begann, konnte Thomas Mann selbst nicht Stellung zur „Dialogizität“ nehmen, wie er es in Bezug auf viele andere Aspekte seiner Werke, beispielsweise in Briefen, tat. Was das gewählte Thema anbelangt, ist eine Wiederholung von Aussagen über den Roman, die sich bereits bei Mann selbst finden, deshalb erfreulicherweise eher unwahrscheinlich. Inwiefern überhaupt Sekundärliteratur zu diesem Thema existiert, ist eine der Fragen, die im Verlauf dieser Arbeit geklärt werden muss.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1. Bachtins Begriff der „Dialogizität“
- 2.2. Thomas Manns Roman „Der Erwählte“
- 2.2.1. Dialogizität einzelner Wörter
- 2.2.2. Dialogizität im Figurendialog
- 2.2.3. Dialogizität im Monolog
- 3. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Dialogizität in Thomas Manns Roman „Der Erwählte“ anhand des Konzepts von Michail Bachtin. Ziel ist es, die Anwendung von Bachtins Theorie auf den Roman zu analysieren und die verschiedenen Erscheinungsformen der Dialogizität – im Wort, im Dialog und im Monolog – zu identifizieren und zu interpretieren.
- Bachtins Konzept der Dialogizität
- Anwendung des Konzepts auf „Der Erwählte“
- Analyse der Dialogizität in einzelnen Wörtern
- Analyse der Dialogizität im Figurendialog
- Analyse der Dialogizität im Monolog
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und beschreibt den Kontext des Seminars „Thomas Mann und das Mittelalter“, in dessen Rahmen die Arbeit entstanden ist. Sie erläutert die theoretische Grundlage der Arbeit, Bachtins Konzept der Dialogizität, und benennt die Ziele der Arbeit: die Erörterung von Bachtins Konzept, eine inhaltliche Annäherung an „Der Erwählte“ und eine Analyse der Dialogizität im Roman, aufgeteilt in drei Abschnitte (Dialogizität im Wort, im Dialog und im Monolog). Die Einleitung betont auch den Forschungscharakter der Arbeit und die begrenzte Sekundärliteratur zu diesem spezifischen Thema.
2. Hauptteil: Der Hauptteil gliedert sich in zwei Abschnitte. Der erste Abschnitt erläutert ausführlich Bachtins Begriff der Dialogizität, ausgehend von dessen Werken „Probleme der Poetik Dostoevskijs“ und „Die Ästhetik des Wortes“. Bachtin beschreibt die „Zweistimmigkeit“ und „Vielstimmigkeit“ der Rede und wie verschiedene Denk- und Anschauungsweisen in einem Text koexistieren können. Es werden verschiedene Erscheinungsformen der Dialogizität vorgestellt: die Dialogizität des einzelnen Wortes, die Dialogizität im Figurendialog und die Dialogizität im Monolog. Der zweite Abschnitt wendet Bachtins Theorie auf Thomas Manns „Der Erwählte“ an und sucht nach Beispielen für die drei beschriebenen Erscheinungsformen der Dialogizität innerhalb des Romans. Dieser Abschnitt bereitet die detaillierte Analyse der Dialogizität in den drei folgenden Unterkapiteln vor.
Schlüsselwörter
Dialogizität, Michail Bachtin, Thomas Mann, Der Erwählte, Polyphonie, Mehrstimmigkeit, Wort, Dialog, Monolog, Literaturanalyse, Romaninterpretation.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Dialogizität in Thomas Manns "Der Erwählte"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert die Dialogizität in Thomas Manns Roman "Der Erwählte" anhand des Konzepts von Michail Bachtin. Sie untersucht die verschiedenen Erscheinungsformen der Dialogizität – im Wort, im Dialog und im Monolog – und interpretiert deren Anwendung in dem Roman.
Welche theoretische Grundlage wird verwendet?
Die Arbeit basiert auf Michail Bachtins Konzept der Dialogizität, insbesondere seinen Werken "Probleme der Poetik Dostoevskijs" und "Die Ästhetik des Wortes". Bachtin beschreibt die "Zweistimmigkeit" und "Vielstimmigkeit" der Rede und das Koexistieren verschiedener Denk- und Anschauungsweisen in einem Text.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Der Hauptteil analysiert zunächst Bachtins Dialogizitätskonzept und wendet es anschließend auf "Der Erwählte" an. Die Analyse umfasst die Dialogizität einzelner Wörter, im Figurendialog und im Monolog.
Welche Aspekte der Dialogizität werden untersucht?
Die Hausarbeit untersucht drei zentrale Aspekte der Dialogizität: die Dialogizität einzelner Wörter, die Dialogizität im Figurendialog und die Dialogizität im Monolog. Für jeden Aspekt werden Beispiele aus dem Roman "Der Erwählte" analysiert.
Welche Ziele verfolgt die Hausarbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Bachtins Konzept der Dialogizität zu erläutern, dieses Konzept auf "Der Erwählte" anzuwenden und die verschiedenen Erscheinungsformen der Dialogizität im Roman zu identifizieren und zu interpretieren. Sie betont den Forschungscharakter und die begrenzte Sekundärliteratur zu diesem Thema.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Dialogizität, Michail Bachtin, Thomas Mann, Der Erwählte, Polyphonie, Mehrstimmigkeit, Wort, Dialog, Monolog, Literaturanalyse, Romaninterpretation.
Wie ist der Hauptteil aufgebaut?
Der Hauptteil besteht aus zwei Abschnitten. Der erste erläutert Bachtins Dialogizitätsbegriff detailliert. Der zweite wendet diesen Begriff auf "Der Erwählte" an und bereitet die detaillierte Analyse der Dialogizität in drei Unterkapiteln (Dialogizität im Wort, im Dialog und im Monolog) vor.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in das Thema ein, beschreibt den Kontext des Seminars „Thomas Mann und das Mittelalter“, erläutert Bachtins Dialogizitätskonzept und benennt die Ziele der Arbeit. Sie hebt den Forschungscharakter und die begrenzte Sekundärliteratur hervor.
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- Joanna Balys (Author), 2009, Dialogizität in Thomas Manns Roman "Der Erwählte", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161123