Welche Strategien fördern das eigenständige Denken der Schüler? Kann ich den Schüler, beim Lösen mathematischer Probleme, vollkommen sich selbst überlassen oder ist das gelegentliche Eingreifen des Lehrers gefordert, um Fehlentwicklungen zu verhindern? Welches Vorwissen braucht ein Schüler überhaupt, um eigenständig Lösungsansätze entwickeln zu können? Solche Fragen sollte sich ein Lehrer bei der Vorbereitung seines Unterrichts stellen.
Die Frage nach der Vermittlung der „richtigen“ Problemlösestrategien nimmt also eine zentrale Rolle bei der Unterrichtsgestaltung ein.
Daher möchte ich mich mit diesem Themenfeld in dieser Examensarbeit auseinandersetzen.
Zunächst möchte ich mit Definitionen der Begriffe „Problem“ und „Problemlösung“, den Kern des Untersuchungsgegenstandes festlegen. Danach werde ich mich den psychologischen Faktoren der Problemlösungsstrategien zuwenden. Mit einem kurzen Abriss über die geschichtliche Entwicklung der Kognitionspsychologie werde ich darstellen, wie anhand von unterschiedlichen Menschenbildern grundlegende Theorien über das Vorgehen des Menschen beim Lösen von Problemen entstanden sind. So dachten etwa die Behavioristen dem Menschen eine weitestgehend passive Rolle bei der Lösung von Problemen zu, da sie dem Menschen nur die Reaktion auf Reize von Außen zubilligten.
Den Abschluss dieses geschichtlichen Überblicks soll dann die Vorstellung des Informationsverarbeitungsansatzes bilden. Auf diesem kognitionspsychologischen Ansatz aufbauend, möchte ich dann eine Einführung in die Heuristik geben. Dabei soll zusätzlich eine Unterscheidung zwischen heuristischen und algorithmischen Problemlösungsstrategien vorgenommen werden.
Im zweiten Teil dieser Arbeit sollen dann konkrete Problemlösungsstrategien für alle vier Grundrechenarten vorgestellt werden, wie sie in der Grundschule zum Einsatz kommen.
Dabei möchte ich auch auf die Vorgaben des hessischen Rahmenplans für den Mathematikunterricht kurz eingehen.
Anhand der Analyse von Transkripten bzw. eines Unterrichtsbeispiels werde ich anschließend versuchen aufzuzeigen, welche Problemlösungsstrategien in konkreten Unterrichtssituationen zum Einsatz kommen und auf welche Schwierigkeiten die Schüler dabei stoßen.
In einem abschließenden Fazit soll dann schwerpunktmäßig darauf eingegangen werden, wie sinnvoll der Einsatz heuristischer Strategien im Unterricht ist und welche Besonderheiten in diesem Zusammenhang zu beachten sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1. Psychologische Grundlagen der Problemlöseprozesse
- 2.1.1. Definition: Problem
- 2.1.2. Problemlösen und Denken
- 2.1.3. Kognitionspsychologie
- 2.1.3.1. Entwicklung der kognitiven Forschung
- 2.1.3.2. Kognitive Psychologie heute
- 2.1.4. Heuristik
- 2.1.4.1. Heuristik und die Problemlösung
- 2.1.4.2. Heuristische Prinzipien
- 2.1.4.3. Heuristische Strategien
- 2.1.4.4. Heuristische Hilfsmittel
- 2.2. Lösungsstrategien im Mathematikunterricht der Grundschule
- 2.2.1. Lösungsstrategien für Grundaufgaben der Addition und Subtraktion
- 2.2.1.1. Lösungsstrategien für Grundaufgaben der Addition
- 2.2.1.2. Lösungsstrategien für Grundaufgaben der Subtraktion
- 2.2.1.3. Abschließende Hinweise für Lösungsstrategien der Grundaufgaben Addition und Subtraktion
- 2.2.2. Lösungsstrategien für Grundaufgaben der Multiplikation und Division
- 2.2.2.1. Lösungsstrategien für Grundaufgaben der Multiplikation
- 2.2.2.2. Lösungsstrategien für Grundaufgaben der Division
- 2.2.2.3. Abschließende Hinweise für Lösungsstrategien der Grundaufgaben Multiplikation und Division
- 2.2.1. Denk- und Sachaufgaben für Klassenstufe 2
- 2.3. Analyse empirischer Fälle
- 2.3.1. Unterrichtstranskript eines Teils einer Mathematikstunde in der Grundschule (1. Klasse)
- 2.3.3. Unterrichtstranskript eines Teils einer Mathematikstunde an einer Grundschulklasse (3. Klasse)
- 2.3.4. Unterrichtstranskript einer Mathematikstunde an einer Grundschule (4. Klasse)
- 3. Fazit
- 4. Quellenangabe
- Psychologische Grundlagen des Problemlösens
- Lösungsstrategien für Grundrechenarten (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division)
- Analyse von Lösungsstrategien in verschiedenen Klassenstufen
- Empirische Untersuchung von Unterrichtsbeispielen
- Förderung eigenständigen Denkens im Mathematikunterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit analysiert Lösungsstrategien im Mathematikunterricht der Grundschule anhand empirischer Fälle. Ziel ist es, die verschiedenen Lösungsansätze von Grundschulkindern zu untersuchen und ihre Auswirkungen auf das mathematische Verständnis zu beleuchten. Die Arbeit betrachtet sowohl kognitive Grundlagen des Problemlösens als auch die praktischen Anwendungen im Unterricht.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung setzt den Kontext der Arbeit, indem sie auf die Ergebnisse der PISA-Studien und deren Auswirkungen auf das deutsche Bildungssystem eingeht. Sie diskutiert die Kritik an einem formelhaften Mathematikunterricht und die Notwendigkeit, Schüler zu einem aktiven, eigenständigen Denken und Problemlösen anzuregen. Die Einleitung führt somit direkt zum Thema der Arbeit über, welches die Analyse von Lösungsstrategien im Mathematikunterricht ist und deren Bedeutung für das Verständnis des Fachs Mathematik.
2. Hauptteil: Der Hauptteil der Arbeit ist in mehrere Unterkapitel gegliedert, die sich systematisch mit den psychologischen Grundlagen des Problemlösens und den verschiedenen Lösungsstrategien im Mathematikunterricht der Grundschule auseinandersetzen. Zuerst werden verschiedene Modelle und Theorien des Denkens und Problemlösens vorgestellt. Der Fokus liegt dabei auf kognitiven Prozessen und heuristischen Strategien. Anschliessend werden Lösungsstrategien für die Grundrechenarten Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division im Detail analysiert. Der Hauptteil untersucht die Anwendung heuristischer Strategien in verschiedenen Klassenstufen und präsentiert eine empirische Analyse von konkreten Unterrichtsbeispielen. Dies ermöglicht es, die Anwendung der theoretischen Konzepte in der Praxis zu beleuchten und konkrete Lösungsstrategien von Schülern verschiedener Klassenstufen zu untersuchen.
Schlüsselwörter
Lösungsstrategien, Mathematikunterricht, Grundschule, Problemlösen, Kognitionspsychologie, Heuristik, Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division, empirische Analyse, PISA-Studie, eigenständiges Denken.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur wissenschaftlichen Hausarbeit: Lösungsstrategien im Mathematikunterricht der Grundschule
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert Lösungsstrategien im Mathematikunterricht der Grundschule anhand empirischer Fälle. Sie untersucht verschiedene Lösungsansätze von Grundschulkindern und deren Auswirkungen auf das mathematische Verständnis. Die Arbeit betrachtet sowohl kognitive Grundlagen des Problemlösens als auch praktische Anwendungen im Unterricht.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Psychologische Grundlagen des Problemlösens, Lösungsstrategien für die Grundrechenarten (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division), Analyse von Lösungsstrategien in verschiedenen Klassenstufen, empirische Untersuchung von Unterrichtsbeispielen und die Förderung eigenständigen Denkens im Mathematikunterricht.
Welche psychologischen Grundlagen werden betrachtet?
Die Arbeit untersucht verschiedene Modelle und Theorien des Denkens und Problemlösens, mit Fokus auf kognitive Prozesse und heuristische Strategien. Konkrete Aspekte der Kognitionspsychologie und die Rolle der Heuristik bei der Problemlösung werden detailliert erläutert.
Wie werden Lösungsstrategien für Grundrechenarten analysiert?
Die Hausarbeit analysiert Lösungsstrategien für Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division im Detail. Es werden verschiedene Lösungsansätze für Grundaufgaben und deren Anwendung in unterschiedlichen Klassenstufen untersucht.
Welche empirischen Daten werden verwendet?
Die Arbeit präsentiert eine empirische Analyse von konkreten Unterrichtsbeispielen aus verschiedenen Klassenstufen (1., 3. und 4. Klasse). Transkriptionen von Mathematikstunden dienen als Grundlage für die Analyse der Lösungsstrategien von Schülerinnen und Schülern.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen zur Bedeutung verschiedener Lösungsstrategien für das mathematische Verständnis und gibt Empfehlungen zur Förderung eigenständigen Denkens im Mathematikunterricht. Die Ergebnisse der empirischen Analyse werden im Fazit zusammengefasst und diskutiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil mit mehreren Unterkapiteln (Psychologische Grundlagen, Lösungsstrategien für Grundrechenarten, empirische Analyse von Unterrichtsbeispielen), ein Fazit und eine Quellenangabe. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis befindet sich im Text.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Lösungsstrategien, Mathematikunterricht, Grundschule, Problemlösen, Kognitionspsychologie, Heuristik, Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division, empirische Analyse, PISA-Studie, eigenständiges Denken.
Wie wird die Einleitung gestaltet?
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar, indem sie auf die Ergebnisse der PISA-Studien und die Kritik an formelhaftem Mathematikunterricht eingeht. Sie unterstreicht die Notwendigkeit, Schüler zu aktivem, eigenständigem Denken und Problemlösen anzuregen.
Wie wird der Hauptteil aufgebaut?
Der Hauptteil setzt sich systematisch mit den psychologischen Grundlagen des Problemlösens und den verschiedenen Lösungsstrategien im Mathematikunterricht auseinander. Er analysiert Lösungsstrategien für die Grundrechenarten, untersucht deren Anwendung in verschiedenen Klassenstufen und präsentiert die empirische Analyse von Unterrichtsbeispielen.
- Quote paper
- Lena Pietsch (Author), 2009, Lösungsstrategien im Mathematikunterricht der Grundschule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161076