Die Diskontpolitik stellt das älteste Instrument der Notenbank dar. Sie wurde ursprünglich identifiziert mit der Variierung des Diskontsatzes, des Zinsfußes, zu dem die Notenbank bestimmte Titel diskontiert (im Direktgeschäft und beim Ankauf von Bank-Solawechseln) bzw. rediskontiert (bei Beschränkungen der Diskontierung auf Geschäfte mit den Banken). Diese Interpretation entspricht auch heute noch dem allgemeinen Sprachgebrauch.
Die Diskontpolitik ist jedoch nach heutiger Meinung mehr: Sie umfaßt alle Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Diskontgeschäft der klassischen Notenbank, der späteren Zentralnotenbank und der modernen Währungsbank ergriffen werden. Neben der Diskontpolitik im klassischen Sinn in Form von preislichen Maßnahmen (Diskontsatzpolitik) fallen darunter aber auch qualitative Maßnahmen (Fixierung und Variierung der an die diskontierbaren Titel gestellten Anforderungen) und quantitative Maßnahmen (mengenmäßige Beschränkungen).
Das liquiditätspolitische Instrument »Diskontpolitik« dient der Grobsteuerung und zielt darauf ab, den Zentralbankgeldbedarf der Banken dauerhaft beziehungsweise auf längere Sicht zu decken oder ihren Liquiditätsspielraum zu begrenzen. Hierzu dienen Veränderungen der Mindestreservesätze und der Refinanzierungslinien der Banken, vor allem im Rahmen des Diskontkredits.
Die Rechtsgrundlagen zur Diskontpolitik bzw. der Refinanzierungspolitik finden sich im Bundesbankgesetz (BBankG). In den neun Abschnitte mit insgesamt 44 Paragraphen sind die Rechtsgrundlagen geregelt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Abgrenzung und die Rechtsgrundlagen der Diskontpolitik
- 1. Die allgemeine Charakteristik
- 2. Die rechtlichen Grundlagen
- II. Die Diskontpolitik
- 1. Der Ablauf eines Diskontgeschäftes
- 2. Die qualitative Diskontpolitik
- 3. Die Auswirkungen der Diskontpolitik
- 3.1. Die Diskontsatzerhöhung im Boom
- 3.1.1. Im Bankensektor und dem Geldmarkt
- 3.1.2. Im privaten Sektor
- 3.1.3. Die Reaktion des Staates
- 3.1.4. In der Außenwirtschaft
- 3.2. Die Diskontsatzsenkung in der Rezession
- 3.3. Die Einschätzung zur Bedeutung der Diskontpolitik
- 4. Die quantitative Diskontpolitik
- III. Ein Ausblick auf die zukünftige Rolle der Diskontpolitik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Diskontpolitik der Deutschen Bundesbank. Ziel ist es, die Funktionsweise, die rechtlichen Grundlagen und die Auswirkungen dieser Politik zu erläutern. Die Arbeit beleuchtet sowohl die historische Entwicklung als auch die aktuelle Bedeutung der Diskontpolitik im Kontext der Geldpolitik.
- Rechtliche Grundlagen der Diskontpolitik
- Ablauf und Mechanismen des Diskontgeschäfts
- Auswirkungen der Diskontpolitik auf verschiedene Sektoren der Wirtschaft
- Qualitative und quantitative Aspekte der Diskontpolitik
- Zukünftige Rolle der Diskontpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
I. Abgrenzung und die Rechtsgrundlagen der Diskontpolitik: Dieses Kapitel definiert die Diskontpolitik, grenzt sie von anderen geldpolitischen Instrumenten ab und untersucht ihre rechtlichen Grundlagen im Bundesbankgesetz. Es wird herausgestellt, dass die Diskontpolitik weit mehr umfasst als nur die Variation des Diskontsatzes und qualitative sowie quantitative Maßnahmen beinhaltet. Die rechtlichen Rahmenbedingungen, die die Diskontpolitik der Deutschen Bundesbank regeln, werden detailliert beschrieben und im Kontext des Bundesbankgesetzes eingeordnet. Die Bedeutung der Diskontpolitik für die Grobsteuerung der Liquidität im Bankensektor wird betont.
II. Die Diskontpolitik: Dieses Kapitel beschreibt den Ablauf eines Diskontgeschäfts, differenziert zwischen qualitativer und quantitativer Diskontpolitik und analysiert die Auswirkungen der Diskontsatzänderungen auf verschiedene Sektoren der Wirtschaft (Bankensektor, Geldmarkt, privater Sektor, Staat und Außenwirtschaft) während Boomphasen und Rezessionen. Es werden detaillierte Beispiele für die Reaktionen der einzelnen Sektoren auf Diskontsatzerhöhungen und -senkungen geliefert und die jeweiligen Zusammenhänge analysiert. Die Bedeutung der Diskontpolitik als Instrument zur Steuerung der Geldmenge und der Zinsen wird hervorgehoben. Der Fokus liegt auf der umfassenden Analyse der Auswirkungen der Diskontpolitik, nicht auf einer bloßen Auflistung von Daten.
Schlüsselwörter
Diskontpolitik, Deutsche Bundesbank, Geldpolitik, Diskontsatz, Liquiditätssteuerung, Bundesbankgesetz, quantitative Diskontpolitik, qualitative Diskontpolitik, Boom, Rezession, Geldmarkt, Bankensektor.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Diskontpolitik der Deutschen Bundesbank
Was ist der Gegenstand der Hausarbeit?
Die Hausarbeit befasst sich umfassend mit der Diskontpolitik der Deutschen Bundesbank. Sie untersucht die Funktionsweise, die rechtlichen Grundlagen und die Auswirkungen dieser Politik auf verschiedene Sektoren der Wirtschaft.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die rechtlichen Grundlagen der Diskontpolitik im Bundesbankgesetz, den Ablauf und die Mechanismen des Diskontgeschäfts, die Auswirkungen der Diskontpolitik auf den Bankensektor, den Geldmarkt, den privaten Sektor, den Staat und die Außenwirtschaft, qualitative und quantitative Aspekte der Diskontpolitik sowie die zukünftige Rolle der Diskontpolitik.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit ist in drei Hauptteile gegliedert: Abgrenzung und Rechtsgrundlagen der Diskontpolitik, die Diskontpolitik selbst (inkl. Ablauf, qualitative und quantitative Aspekte, Auswirkungen auf verschiedene Sektoren in Boom- und Rezessionsphasen) und ein Ausblick auf die zukünftige Rolle der Diskontpolitik. Jedes Kapitel wird detailliert zusammengefasst.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Kapitelzusammenfassungen?
Kapitel I definiert die Diskontpolitik, grenzt sie ab und untersucht ihre rechtlichen Grundlagen im Bundesbankgesetz. Kapitel II beschreibt den Ablauf eines Diskontgeschäfts, differenziert zwischen qualitativer und quantitativer Diskontpolitik und analysiert detailliert deren Auswirkungen auf verschiedene Wirtschaftssektoren während Boom- und Rezessionsphasen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Auswirkungen, nicht nur auf der Datenauflistung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Hausarbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Diskontpolitik, Deutsche Bundesbank, Geldpolitik, Diskontsatz, Liquiditätssteuerung, Bundesbankgesetz, quantitative Diskontpolitik, qualitative Diskontpolitik, Boom, Rezession, Geldmarkt, Bankensektor.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Hausarbeit zielt darauf ab, die Funktionsweise, die rechtlichen Grundlagen und die Auswirkungen der Diskontpolitik der Deutschen Bundesbank zu erläutern und sowohl die historische Entwicklung als auch die aktuelle Bedeutung im Kontext der Geldpolitik zu beleuchten.
Welche Aspekte der Diskontpolitik werden besonders hervorgehoben?
Die Hausarbeit betont die umfassende Natur der Diskontpolitik, die weit über die bloße Variation des Diskontsatzes hinausgeht und sowohl qualitative als auch quantitative Maßnahmen umfasst. Die detaillierte Analyse der Auswirkungen auf verschiedene Wirtschaftssektoren ist ein zentraler Aspekt.
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- Jörg Seibert (Author), 1996, Die Diskontpolitik der Deutschen Bundesbank, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16103