Pflegerische Leistungen werden zum größten Teil direkt am bzw. für einen Patienten erbracht. Zu kleineren Anteilen werden aber auch Leistungen erbracht, die nicht direkt einem Patienten zuzuordnen sind, aber für die Leistungserbringung generell bzw. für den Versorgungsprozess und Behandlungsablauf unabdingbar sind und somit letzten Endes dem gesamten Patientenkollektiv zugute kommt. Durch die hohe Individualität der pflegerischen Patientenversorgung
bindet jeder Patient (auch innerhalb der gleichen DRG) in unterschiedlicher Intensität entweder direkt oder indirekt pflegerische Ressourcen.
Der Pflege als Dienstleistung stehen direkt Kosten in Form von Personalkosten gegenüber. Der Ressourcenverbrauch, bzw. Pflegeaufwand eines Patienten kann also direkt in Geldeinheiten
ausgedrückt werden, vorausgesetzt der Ressourcenverbrauch eines jeden Patienten ist bekannt. Zur Bestimmung des Pflegaufwands, bzw. Prognose des Pflegebedarfs gibt es verschiedene Klassifikationssysteme, die kontrovers diskutiert werden. Zur Kalkulation von Fallkosten im Rahmen des G-DRG-Systems werden von den an der Kalkulation teilnehmenden Häusern die Pflegepersonalkosten mittels der Pflege-Personalregelung (PPR) im Sinne einer Bezugsgrößenkalkulation berechnet. Allerdings lässt das Kalkulationshandbuch für das Modul 1.2 neben der PPR auch andere sachgerechte Pflegestufensysteme zu, die vom InEK genehmigt werden müssen.
Der pflegerische Aufwand und somit auch die Pflegepersonalkosten für jeden Kostenträger soll differenziert abgebildet werden. Dies ist sowohl wichtig für das betreffende Krankenhaus selbst, um die genaue Kostenstruktur des Falles zu kennen, als auch für die Kalkulation der
Fallkosten für das InEK, denn aus den gelieferten Kosten- und Leistungsdaten werden die Kostengewichte der betreffenden DRGs berechnet (datengetriebene Weiterentwicklung des G-DRG-Systems). Die Kostengewichte einer DRG wiederum spiegeln gleichzeitig auch die
Erlösverteilung für das Krankenhaus wieder. Der Erlös wird als pauschaler Betrag unabhängig von der Art und Anzahl der einzelnen Leistungen gezahlt. Wie die Kosten bzw. Erlöse sich auf die einzelnen Leistungsmodule verteilen, kann der Matrix des Report-Browsers der jeweils geltenden Version unter der Registerkarte „Kosten“ entnommen werden. Diese beruhen auf dem arithmetischen Mittelwert der Fallkosten auf der Basis der Inlier.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Inhaltsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Darstellung der Einrichtung und der Datenerhebung
- 2.1 Das Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover
- 2.2 Datenerhebung mit der Diagnosebezogenen Tätigkeitsanalyse (DTA)
- 3 Theoretischer Hintergrund
- 3.1 Fallpauschalensystem
- 3.1.1 Gruppierung
- 3.1.2 Fallerlös
- 3.2 Pflege im DRG-Kontext
- 3.2.1.1 Tätigkeitsfeld der Krankenpflege und Kinderkrankenpflege
- 3.2.1.2 Veränderungen im Bereich der Pflege
- 3.2.1.3 Abbildung der Pflege im DRG-System
- 3.3 Pädiatrie im DRG-Kontext
- 3.4 Kostenrechnung im Krankenhaus
- 3.4.1 Methoden der Kosten und Leistungsrechnung im Kontext der DRG-Kalkulation
- 3.4.2 Fallkosten des Pflegedienst der Normalstation
- 3.5 Patientenklassifikationssysteme
- 3.5.1 Typologie von Patientenklassifikationssysteme
- 3.5.2 Diagnosebezogene Tätigkeitsanalyse (DTA)
- 3.5.3 PPR
- 3.5.3.1 Konzeption der PPR
- 3.5.3.2 Nutzung der PPR heute
- 3.6 Zusammenfassung
- 3.7 Daraus sich ergebende Fragestellung
- 4 Methodik
- 4.1 Überführung der Ausgangsdaten
- 4.1.1 PPR Daten
- 4.1.2 DRG-Daten
- 4.1.3 DTA-Daten
- 4.2 Berechnungsgrundlagen
- 4.2.1 Belegungstage
- 4.2.2 Kosten der Pflegeminute nach PPR
- 4.2.3 Kosten der effektiven Pflegeminute
- 4.2.4 Indirekte Patientenzeiten
- 5 Ergebnisse
- 5.1 MDC
- 5.2 DRGs
- 5.3 G67B
- 5.3.1 Altersklassen
- 5.3.2 Verweildauer
- 5.3.3 A/S-Einteilung
- 5.3.4 PPR-Zeiten
- 5.3.5 DTA-Zeiten
- 5.3.6 Fallbezogener Vergleich des Pflegeaufwand und Personalkostenanteils
- 5.3.7 Mittlerer Pflegeaufwand mit Bezug auf die Erlössituation
- 5.3.8 Mittlerer Pflegeaufwand bezogen auf die direkten und indirekten Patientenzeiten
- 5.4 K60F
- 5.4.1 Altersklassen
- 5.4.2 Verweildauer
- 5.4.3 A/S-Einteilung
- 5.4.4 PPR-Zeiten
- 5.4.5 DTA-Zeiten
- 5.4.6 Fallbezogener Vergleich des Pflegeaufwand und Personalkostenanteils
- 5.4.7 Mittlerer Pflegeaufwand mit Bezug auf die Erlössituation
- 5.4.8 Mittlerer Pflegeaufwand bezogen auf die direkten und indirekten Patientenzeiten
- 6 Diskussion
- 6.1 G67B
- 6.2 K60F
- 6.3 Gesamtbetrachtung
- 7 Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anlagen
- Anlage 1 Variationskoeffizient
- Anlage 2 Übersicht über die für die Kostenträgerrechnung benötigten Kosten- und Leistungsdaten
- Anlage 3 Dienstzeiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Analyse des Pflegeaufwands in einem Kinderkrankenhaus im Kontext des G-DRG-Systems. Ziel ist es, die Validität der PPR als Grundlage für die Kalkulation von Pflegepersonalkosten auf der Normalstation zu untersuchen und die Folgen einer nicht sachgerechten Erfassung und Verteilung von Pflegepersonalkosten auf die G-DRG-Kalkulation aufzuzeigen.
- Vergleich der PPR mit der diagnosegestützten Tätigkeitsanalyse (DTA) als Methode zur Erfassung des Pflegeaufwands
- Analyse der Auswirkungen unterschiedlicher Pflegeaufwandsberechnungen auf die G-DRG-Kalkulation
- Bedeutung der Pflegepersonalkosten in der G-DRG-Kalkulation
- Einfluss der PPR auf die Kostenrechnung im Krankenhaus
- Beurteilung der Anwendbarkeit der PPR in der Pädiatrie
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beschreibt die Einrichtung und die Datenerhebung im Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover. Kapitel 3 bietet einen theoretischen Hintergrund zum Fallpauschalensystem, der Pflege im DRG-Kontext, der Pädiatrie im DRG-Kontext, der Kostenrechnung im Krankenhaus und Patientenklassifikationssystemen. Kapitel 4 erläutert die Methodik der Arbeit, inklusive der Überführung der Ausgangsdaten und den Berechnungsgrundlagen. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Analyse, gegliedert nach DRG-Gruppen und den jeweiligen Kennzahlen. Die Diskussion in Kapitel 6 beleuchtet die Ergebnisse der Untersuchung und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen. Der Ausblick in Kapitel 7 skizziert mögliche zukünftige Forschungsansätze.
Schlüsselwörter
G-DRG-System, PPR, diagnosegestützte Tätigkeitsanalyse (DTA), Pflegepersonalkosten, Kostenrechnung, Kinderkrankenhaus, Pädiatrie, Fallpauschalen, Kalkulation.
- Quote paper
- Oliver Winkelmann (Author), 2009, Pflegeklassifikation auf der Grundlage der PPR im Vergleich mit einer diagnosegestützten Tätigkeitsanalyse unter Berücksichtigung der DRG-Kalkulation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160879