Der Mensch will beherrschen, was er nicht kontrollieren kann. Ganz nach Goethes Zauberlehrling schafft er sich seine unkontrollierbaren Ungeheuer dabei meist sogar selbst. Bei Goethe war es ein Besen. Unser Ungeheuer heute ist die Wirtschaft.
Wie des Zauberlehrlings Besen entwickelte sie sich anders als erhofft, und wie der Löwe richtete sie Schaden an in ihrem stetigen Auf und Ab. Ein Mann namens Keynes schuf letztlich den Plan eine Kette zu errichten, die stark genug sein sollte, die Wirtschaft zu bändigen! Alsbald jedoch erschienen Kritiken und Theorien, die das genaue Gegenteil von Keynes behaupteten. Wirtschaftliche Krisen, wie wir sie erleben, wären nichts als das Produkt der Theorie dieses Mannes. Keynes‘ Lehre wurde niedergelegt. Doch trotz der Angst vor ihr stellt sich die Frage: sollte die keynesianische Idee auf ewig im Grab liegen? In dieser Arbeit soll geklärt werden, ob und wie seine verrufene Idee zur Bewältigung der jüngsten Wirtschaftskrise herangezogen wurde. Die Frage lautet: befinden wir uns in einer Renaissance der nachfrageorientierten Konjunkturpolitik?
Keynes selbst schrieb nicht nur seine „Allgemeine Theorie“ mit mehr als 300 Seiten, in welcher er quasi endgültig auf seine Theorie einging. Er schrieb in den Jahren zuvor noch einige andere Bücher, um seine Gedanken wirklich vollständig ausführen zu können. Dies soll verständlich machen, dass in dieser Arbeit leider nur sehr knapp auf sein Gedankengut eingegangen werden kann, während die Hauptbetrachtung auf der die Renaissance betreffenden neuen Wirtschaftskrise liegt. Dennoch soll dies nicht unbeachtet bleiben und zusammen mit einem kurzen geschichtlichen Abriss über den Aufstieg des keynesianischen Gedankengutes im ersten Kapitel dieser Arbeit behandelt werden. Das sich daran anschließende Kapitel soll klären, weshalb es überhaupt zu einer Abwendung von Keynes kam, da dies natürlich im Zusammenhang von elementarer Bedeutung für das Verständnis ist, wieso die keynesianische Idee überhaupt eine Wiederbelebung erfuhr. Das Hauptaugenmerk soll, schließlich auf der eigentlichen Renaissance und den vorausschauenden Überlegungen liegen, welche, basierend auf den vorausgegangenen Erkenntnissen, soweit ausgearbeitet werden, wie es der zur Verfügung stehende Rahmen erlaubt. Die Bearbeitung soll Europa betreffen so gründlich wie in diesem Rahmen nunmal möglich erfolgen, jedoch ist Deutschland eine besondere Aufmerksamkeit zugedacht.
Gliederung
1. Einleitung
2. Die keynesianische Idee der antizyklischen Wirtschaftspolitik
2.1. Die Entwicklung der keynesianischen Idee
2.2. Die keynesianische Grundlage zur Wirtschaftspolitik
3. Die Wiederkehr der klassischen Theorien – Die neoklassische Theorie
4. Keyneus resurrectus – eine Renaissance
4.1. Eine neue Wirtschaftskrise
4.2. Konjunkturmaßnahmen nach Keynes
4.3. Ein Zukunftsausblick für Keynes
5. Schlussfolgerung
6. Literaturverzeichnis
7. Abkürzungsverzeichnis
- Quote paper
- Jan Seichter (Author), 2010, Befinden wir uns in einer Renaissance der nachfrageorientierten Konjunkturpolitik?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160702
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